Realität ist manchmal so etwas wie ein bewegliches Ziel – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Wir stellen uns Realität als etwas Festes und Sicheres vor, aber wie wir in diesem Kapitel schon bald sehen werden, ist sie nicht wirklich so, wie uns das beigebracht wurde. Sofern Sie lernen wollen, wie Sie mit Geist auf Materie einwirken und so Ihr eigenes Placebo sein können, müssen Sie unbedingt die wahre Natur der Realität begreifen, den Zusammenhang zwischen Geist und Materie und wie sich Realität verändern kann. Denn wenn Sie nicht wissen, wie und warum diese Veränderungen auftreten, können Sie auch die Ergebnisse nicht absichtsvoll lenken. Bevor wir nun in das Quantenuniversum eintauchen, wollen wir einmal schauen, woher unsere Vorstellungen von der Realität überhaupt kommen und wohin sie uns bislang gebracht haben.
Dank René Descartes und Sir Isaac Newton ist das Studium des Universums seit Jahrhunderten in zwei Kategorien aufgeteilt: Geist und Materie. Das Studium der Materie (der materiellen Welt) wurde zum Herrschaftsbereich der Naturwissenschaften erklärt, denn die Gesetze des Universums, die die objektive Außenwelt regieren, konnten größtenteils berechnet und damit vorausgesagt werden. Doch das innere Reich des Geistes wurde als zu unberechenbar und zu kompliziert angesehen und deshalb der Schirmherrschaft der Religion überlassen. Mit der Zeit wurden Geist und Materie zu voneinander getrennten Entitäten – der Dualismus war geboren.
Die Newtonsche Physik (auch klassische Physik genannt) beschäftigt sich mit der Funktionsweise von Objekten in Raum und Zeit, unter anderem auch ihren Wechselwirkungen in der materiellen, physischen Welt. Auf Basis der Newton’schen Gesetzmäßigkeiten können wir messen und berechnen, welche Bahnen die Planeten um die Sonne ziehen, wie schnell ein Apfel an Geschwindigkeit aufnimmt, wenn er von einem Baum fällt, und wie lange ein Flug von Seattle nach New York dauert. Die Newton’sche Physik dreht sich um das Vorhersagbare und Berechenbare. Sie betrachtet das Universum, als ob es wie eine Riesenmaschine oder Riesenuhr funktionieren würde.
Doch beim Studium der Energie, der Aktionen der immateriellen Welt jenseits von Raum und Zeit und des Verhaltens der Atome (der Bausteine des gesamten physischen Universums) kommt die klassische Physik an ihre Grenzen. Das ist das Reich der Quantenphysik. Und wie sich herausstellt, verhält sich diese winzig kleine subatomare Welt der Elektronen und Photonen überhaupt nicht wie die so viel größere Welt der Planeten, Äpfel und Flugzeuge, die uns viel mehr vertraut ist.
Je näher sich die Quantenphysiker die immer kleineren Aspekte eines Atoms anschauten, beispielsweise die Bestandteile des Atomkerns, desto weniger klar umrissen wurde das Atom, bis es schließlich ganz verschwand. Wie sie uns sagen, scheinen Atome aus 99,999999999999 Prozent leerem Raum zu bestehen.1 Doch dieser Raum ist in Wirklichkeit gar nicht leer; er ist Energie – bzw. genauer gesagt besteht er aus einem riesigen Spektrum an Energiefrequenzen, die eine Art unsichtbares, zusammenhängendes Informationsfeld bilden. Wenn also jedes Atom zu 99,999999999999 Prozent aus Energie bzw. Informationen besteht, besteht auch das Universum und alles in ihm – egal, wie fest diese Materie uns erscheinen mag – im Wesentlichen einfach aus Energie und Informationen. Das ist eine wissenschaftliche Tatsache.
Atome enthalten ein winziges bisschen Materie, doch beim Versuch, diese Materie zu erforschen, entdeckten die Quantenphysiker etwas wirklich Seltsames: Subatomare Materie in der Quantenwelt verhält sich überhaupt nicht so wie die Materie, mit der wir es so zu tun haben. Sie hält sich nicht an die Gesetze der Newton’schen Physik, sondern scheint vielmehr ein bisschen chaotisch und unberechenbar zu sein und ignoriert die Grenzen von Raum und Zeit. Auf der subatomaren Quantenebene ist Materie in Wirklichkeit ein vorübergehendes Phänomen. In einem Augenblick ist sie da, dann verschwindet sie. Sie existiert nur als Tendenz, als Wahrscheinlichkeit bzw. Möglichkeit. Auf der Quantenebene gibt es absolut nichts Physisches.
Das war jedoch nicht die einzige seltsame Entdeckung der Wissenschaftler über das Quantenuniversum. Sie fanden auch heraus, dass sie durch Beobachten von subatomaren Materiepartikeln deren Verhalten beeinflussen bzw. verändern konnten. Diese Partikel sind deshalb mal hier und mal verschwunden (und sie kommen und gehen ständig), weil sie in Wirklichkeit gleichzeitig in einem unendlichen Spektrum an Möglichkeiten bzw. Wahrscheinlichkeiten existieren. Erst wenn ein Beobachter seine Aufmerksamkeit auf ein beliebiges Elektron bzw. dessen Position fokussiert, erscheint das Elektron tatsächlich an dieser Stelle. Kaum schaut er weg, verschwindet die subatomare Materie und wird wieder zu Energie.
Gemäß diesem »Beobachter-Effekt« kann physische Materie erst dann existieren bzw. sich manifestieren, wenn wir sie beobachten – solange wir auf sie achten und unsere Aufmerksamkeit auf sie richten. Sobald wir das nicht mehr tun, verschwindet sie und kehrt dorthin zurück, woher sie gekommen ist.
Materie transformiert sich also ständig, schwingt zwischen materieller Manifestation und dem Verschwinden in Energie hin und her (tatsächlich etwa 7,8 Mal pro Sekunde). Und weil der menschliche Geist (als der Beobachter) offenbar eng mit dem Verhalten und dem Erscheinungsbild von Materie zu tun hat, könnte man die Macht des Geistes über die Materie als eine Quantenrealität bezeichnen. Man könnte auch sagen: In der winzigen Welt der Quanten wirkt sich der subjektive Geist auf die objektive Wirklichkeit aus. Unser Geist kann zu Materie werden, das heißt, wir können mit unserem Geist auf Materie Einfluss nehmen.
Da alles, was wir in unserer Makrowelt sehen, berühren und erfahren können, aus subatomarer Materie besteht, betrifft dieser ständige Akt des Verschwindens und Wiederauftauchens auch uns – so wie alles andere in unserer Welt. Und wenn subatomare Partikel an unendlich vielen möglichen Stellen gleichzeitig existieren, dann gilt das in gewisser Weise auch für uns. So wie diese Partikel aus der gleichzeitigen Existenz überall (Welle bzw. Energie) genau dort in eine bestimmte Existenz wechseln, wo der Beobachter nach ihnen Ausschau hält (Partikel bzw. Materie), sind auch wir potenziell fähig, in unendlich vielen potenziellen Realitäten in die physische Existenz einzutreten.
Mit anderen Worten: Wenn Sie sich ein bestimmtes zukünftiges Ereignis vorstellen können, dann existiert diese Realität bereits irgendwo als Möglichkeit im Quantenfeld – jenseits dieses Raums und dieser Zeit – und wartet nur darauf, von Ihnen beobachtet zu werden. Wenn Ihr Geist (durch Ihre Gedanken und Gefühle) Einfluss darauf nehmen kann, wann und wo ein Elektron aus dem Nichts und Nirgendwo erscheint, dann sollten Sie theoretisch auch in der Lage sein, das Erscheinen von beliebigvielen für Sie vorstellbaren Möglichkeiten zu beeinflussen.
Aus Quantensicht könnte man das folgendermaßen betrachten: Wenn Sie sich selbst in einer bestimmten neuen Zukunft beobachten, die anders ist als Ihre Vergangenheit, und wenn Sie erwarten, dass sich diese Realität manifestiert, und wenn Sie das Ergebnis emotional annehmen können, dann leben Sie – zumindest einen Moment lang – in dieser zukünftigen Realität und konditionieren Ihren Körper darauf, zu glauben, er sei im gegenwärtigen Moment in dieser Zukunft.
Das Quantenmodell, demzufolge alle Möglichkeiten in diesem Moment existieren, erlaubt es uns, eine neue Zukunft auszuwählen und sie durch Beobachten in die Realität zu bringen. Da das gesamte Universum aus Atomen und jedes Atom zu über 99 Prozent aus Energie bzw. Potenzialität besteht, gibt es jede Menge Potenziale dort draußen, die Sie und ich womöglich gerade verpassen.
Das heißt allerdings auch, dass Sie sozusagen standardmäßig schöpferisch tätig sind. Wenn Sie als »Quantenbeobachter« Ihr Leben Tag für Tag mit derselben Geisteshaltung beobachten, dann lassen Sie gemäß dem Quantenmodell der Wirklichkeit unzählige Möglichkeiten tagein, tagaus in dieselben Informationsmuster eintreten. Diese Muster, die Sie Ihr Leben nennen, verändern sich nie und lassen deshalb auch nicht zu, dass Sie Wandel bewirken.
Der mentale Probelauf, von dem bereits die Rede war, ist ganz bestimmt keine müßige Tagträumerei oder Wunschdenken, sondern im wahrsten Sinne ein Weg, durch bewusste, absichtsvolle innere Ausrichtung die von Ihnen erwünschte Realität zu manifestieren – auch ein Leben ohne Krankheiten oder Schmerzen. Durch einen stärkeren Fokus auf das, was Sie möchten, und weniger Beachtung dessen, was Sie nicht möchten, können Sie alles, was Sie sich wünschen, in die Existenz rufen und gleichzeitig das Unerwünschte »ausblenden«, indem Sie ihm keine Aufmerksamkeit mehr schenken.
Die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Sobald Sie Ihre Aufmerksamkeit, Ihre Bewusstheit bzw. Ihren Geist auf das Mögliche fokussieren, lassen Sie auch Ihre Energie dorthin fließen. Und in der Folge beeinflussen Sie durch Ihre Aufmerksamkeit bzw. Ihr Beobachten die Materie. Der Placebo-Effekt ist damit keineswegs Fantasie, sondern Quantenrealität.
Energie auf der Quantenebene
Alle Atome in der Welt der Elemente senden verschiedene elektromagnetische Energie aus, beispielsweise unsichtbare Energiefelder mit unterschiedlichen Frequenzen wie Röntgen-, Gamma-, UV- und Infrarotstrahlen, aber auch sichtbare Lichtstrahlen. Und so, wie unsichtbare Funkwellen eine Frequenz haben, in der bestimmte Informationen verschlüsselt sind (seien das nun 98,6 oder 107,5 Hertz), ist auch jede Frequenz Träger von spezifischen Informationen (siehe Abbildung 8.1).
Abb. 8.1. Die Grafik zeigt verschiedene Frequenzen, die jeweils unterschiedliche Qualitäten haben und daher unterschiedliche Informationen vermitteln. Röntgenstrahlen verhalten sich anders als Funkwellen, haben also auch andere inhärente Merkmale.
Röntgenstrahlen vermitteln beispielsweise ganz andere Informationen als Infrarotstrahlen, weil sie eine andere Frequenz haben. All diese Felder sind unterschiedliche Energiemuster, die auf der atomaren Ebene ständig Informationen abgeben.
Wir können uns Atome als sich ständig drehende, in Schwingung befindliche Energiefelder oder kleine Wirbel vorstellen, so ähnlich, wie ein runder Lüfter oder Ventilator einen Luftwirbel erzeugt, wenn er eingeschaltet ist. Genauso strahlt jedes Atom, wenn es sich dreht, ein Energiefeld ab. Und so wie ein Ventilator sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten drehen und dadurch stärkeren oder schwächeren Wind erzeugen kann, schwingen auch Atome mit unterschiedlichen Frequenzen, die stärkere bzw. schwächere Felder aufbauen. Je schneller das Atom vibriert, desto höhere Energie und Frequenz strahlt es ab; je langsamer es schwingt, desto weniger Energie erzeugt es.
Je langsamer sich die Flügelblätter eines Ventilators drehen, desto weniger Wind (bzw. Energie) wird erzeugt und desto besser kann man die Flügel als materielle Objekte in der physischen Realität sehen. Umgekehrt gilt: Je schneller sich die Flügelblätter drehen, desto mehr Energie wird produziert und desto weniger kann man von den physischen Flügelblättern sehen; sie scheinen immateriell zu sein. Je nachdem, wo und wie Sie danach Ausschau halten, können die Flügelblätter des Ventilators potenziell in Erscheinung treten (so wie die von den Quantenwissenschaftlern beobachteten subatomaren Partikel, die ständig auftauchten und wieder verschwanden). Mit Atomen ist es genauso. Das wollen wir uns genauer anschauen.
In der Quantenphysik wird die Materie als festes Partikel definiert und das immaterielle energetische Informationsfeld als Welle. Untersuchen wir die physikalischen Eigenschaften von Atomen, beispielsweise die Masse, wirken sie wie physische Materie. Je niedriger bzw. langsamer die Schwingungsfrequenz eines Atoms ist, desto mehr Zeit verbleibt es in der physischen Realität und desto mehr erscheint es als Partikel und ist als feste Materie wahrnehmbar. Obwohl physische Materie hauptsächlich aus Energie besteht, erscheint sie uns fest, weil alle Atome in derselben Geschwindigkeit wie wir selbst schwingen.
Doch Atome weisen auch viele Eigenschaften von Energie bzw. Wellen auf (unter anderem Licht, Wellenlängen und Frequenzen). Je schneller ein Atom vibriert, desto mehr Energie erzeugt es und desto weniger Zeit hält es sich in der physischen Realität auf. Wir können es nicht sehen, weil es viel schneller vibriert als wir. Manchmal weist das Kraftfeld solcher unsichtbarer Atome jedoch andere für uns wahrnehmbare physikalische Eigenschaften auf, beispielsweise die Art und Weise, wie Infrarotwellen Dinge erhitzen.
Abb. 8.2A
Wenn Energie langsamer schwingt, tauchen Partikel länger in der physischen Realität auf und erscheinen deshalb als feste Materie. In Abb. 8.2A ist zu sehen, wie Materie sich aus einer langsameren Frequenz mit einer größeren Wellenlänge manifestiert.
Abb. 8.2B
Abb. 8.2B stellt Partikel dar, die nicht so lange in der physischen Realität auftreten; sie sind deshalb mehr Energie und weniger Materie, und zwar weil sie kleinere Wellenlängen, eine höhere Frequenz und höhere Schwingung aufweisen.
Ein Vergleich der Abbildungen 8.2A (siehe Seite 225) und 8.2B zeigt, wie niedrigere, also langsamere Frequenzen sich länger in der Welt der Materie aufhalten und somit als Materie in Erscheinung treten.
Das physische Universum mag aussehen, als bestünde es nur aus Materie, doch in Wahrheit nutzt es ein gemeinsames Informationsfeld (das Quantenfeld), welches Materie und Energie so eng vereint, dass man sie unmöglich als getrennte Entitäten betrachten kann. Alle Partikel sind in einem immateriellen, unsichtbaren Informationsfeld jenseits von Raum und Zeit miteinander verbunden – und dieses Feld besteht aus Bewusstsein (Gedanken) und Energie (Frequenz, Schwingungsgeschwindigkeit von Dingen).
Abb. 8.3. Wenn Sie Ihre Energie verändern, versetzen Sie die Materie auf eine neue geistige Ebene, und Ihr Körper schwingt in einer schnelleren Frequenz. Je höhere Emotionen Sie empfinden bzw. je höher Ihr schöpferischer mentaler Zustand ist, desto mehr Energie steht Ihnen zum Umschreiben der Programmierungen des Körpers zur Verfügung. Ihr Körper reagiert dann auf einen neuen Geist.
Jedes Atom hat sein eigenes, spezifisches Energiefeld bzw. eine Energiesignatur. Während sich Atome zusammentun und Moleküle bilden, teilen sie miteinander ihre Informationsfelder und strahlen dann ihre ganz individuellen, kombinierten Energiemuster aus. Wenn alles aus Atomen besteht und damit alles Materielle im Universum eine spezifische, einmalige Energiesignatur ausstrahlt, dann strahlen auch Sie und ich unsere individuelle Energiesignatur aus. Sie und ich senden ständig Informationen in Form von elektromagnetischer Energie – auf Basis unseres jeweiligen Seinszustands.
Indem wir also unseren energetischen Zustand verändern, um zu einer anderen Überzeugung oder Wahrnehmung über uns selbst oder unser Leben zu kommen, erhöhen wir eigentlich die Frequenz der Atome und Moleküle in unserem physischen Körper, um unser Energiefeld zu verstärken (siehe Abbildung 8.3, Seite 227). Wir schalten gewissermaßen die Geschwindigkeit der atomaren »Lüfter« unseres Körpers hoch. Durch das Annehmen eines höher schwingenden emotionalen, schöpferischen Zustandes – beispielsweise Inspiration, Kraft, Dankbarkeit oder Unbesiegbarkeit – lassen wir unsere Atome schneller drehen: Dadurch entsteht ein stärkeres Energiefeld um den Körper herum, welches wiederum Einfluss auf unsere physische Materie hat.
Die physischen Partikel, aus denen unser Körper besteht, reagieren dann auf diese höhere Energie. Durch unser Bewusstsein werden wir mehr zu Energie und weniger zu Materie; wir sind weniger Partikel und mehr Welle. Die Materie kann so auf eine neue Frequenz gehoben werden, und unser Körper reagiert auf einen neuen Geist.
Das richtige Energiesignal empfangen
Wie kann Materie in eine höhere geistige Schwingung versetzt werden? Man erinnere sich an den Prediger, der in religiöse Ekstase gerät und Strychnin trinkt, ohne biologische Auswirkungen zu verspüren. Wie kann er diese chemischen Stoffe überwinden, die einen normalen Menschen vergiften würden?
Sein Energieniveau hat die Effekte der Materie transzendiert. Er war in seiner Absicht so fest entschlossen, dass seine Entscheidung mit ihrer hohen Energieamplitude die Gesetze der Außenwelt, die Auswirkungen auf den Körper und die lineare Zeit transzendierte. In diesem Moment war er mehr Energie als Materie. So konnte eine neue Energie die Vernetzungen in seinem Gehirn, die Chemie seines Körpers und seine Genexpression umschreiben. In jenem gegenwärtigen Moment war er nicht seine Identität, die mit seiner vertrauten Umwelt verbunden war, und auch nicht sein physischer Körper oder sein Leben in der linearen Zeit. Sein erhöhtes Bewusstsein und seine Energie waren das Epiphänomen der Materie. Mit anderen Worten: Informationen und Frequenzen lassen die Blaupausen der Materie entstehen. Und in einem erhöhten Bewusstheits- und Energiezustand beeinflussen diese Elemente Materie – denn Materie entsteht durch abgesenkte Frequenz und Informationen.
Es ist durchaus möglich, dass die selektiven Rezeptorstellen der Zellen des Predigers kein Strychnin durchließen, dass die Zellentore für das Gift verschlossen waren und es den Zellen deshalb nichts anhaben konnte. Er war offenbar so vom Geist, also von Energie, bewegt und konnte seine Zellen im Körper so hochregulieren, dass sie gegen das Gift immun waren.
Bei Menschen, die über Feuer laufen, ist es ganz ähnlich: Sobald sie ihren Seinszustand verändern, sind ihre Zellrezeptoren für die Auswirkungen der Hitze nicht mehr offen. Und auch die Mädchen, von denen wir in Kapitel 1 gehört haben, konnten auf diese Weise den 1400 Kilo schweren Traktor anheben, um ihren Vater zu befreien. Als sie sahen, wie ihr Vater unter dem Traktor in der Falle saß und ihm der sichere Tod bevorstand, schaltete ihr erhöhter energetischer Zustand die Zellrezeptoren ab, die ihrem Körper normalerweise gesagt hätten, der Traktor wäre zu schwer für sie, und aktivierte die Rezeptoren in den Muskelzellen in einer Weise, die sie auf das Heben eines höheren Gewichtes einstellte. Die Muskeln reagierten entsprechend, und die Mädchen konnten ihren Vater befreien. Es war nicht Materie (der Körper), der Materie (den Traktor) bewegte, sondern Energie, die Einfluss auf Materie nahm.
Wie wir alle wissen, besteht der Körper aus einer Unmenge an atomaren und molekularen Anordnungen, und diese Atome und Moleküle bilden chemische Substanzen, welche sich wiederum zu Zellen organisieren, die Gewebe ausbilden, welches sich zu Organen formt; daraus entstehen unterschiedliche Körpersysteme.
Eine Muskelzelle besteht beispielsweise aus verschiedenen chemischen Verbindungen (Proteinen, Ionen, Zytokinen, Wachstumsfaktoren), die aus allen möglichen molekularen Wechselwirkungen hervorgehen. Diese Moleküle setzen sich wiederum aus verschiedenen Atombindungen zusammen, und diese Atome nutzen gemeinsam ein unsichtbares Informationsfeld, um Moleküle auszubilden.
Auch die chemischen Substanzen, die eine Zelle bilden, gehören zu einem unsichtbaren Informationsfeld, welches in jeder Sekunde Hunderttausende von Zellfunktionen orchestriert. Die Wissenschaftler beginnen gerade, ein Informationsfeld zu identifizieren, welches für unzählige Zellfunktionen verantwortlich ist und außerhalb der Grenzen der Materie existiert.
Dieses unsichtbare Bewusstseinsfeld orchestriert im Körper sämtliche Funktionen der Zellen, Gewebe, Organe und Systeme. Woher wissen bestimmte chemische Substanzen und Zellmoleküle so genau, was sie zu tun und womit sie zu interagieren haben?
Die Zelle ist von einem Energiefeld umgeben: Es besteht aus der gesamten Energie aller Atome, Moleküle und chemischen Stoffe der Zelle, die in ausgewogener Kooperation die Materie hervorbringen. Alle Materie nährt sich aus diesem lebendigen Informationsfeld.
Die oben genannten Muskelzellen können sich weiter organisieren, sich beispielsweise auf »Herzmuskelgewebe« spezialisieren und ein Organ bilden, in diesem Fall das »Herz«. Dieses aus Zellen bestehende Gewebe greift gemeinsam auf ein Informationsfeld zu, um für eine kohärente Funktionsweise des Herzens zu sorgen. Das Herz ist Teil des kardiovaskulären Systems des gesamten Körpers, welches mithilfe dieses Informationsfeldes eine harmonische, ganzheitliche Funktionsweise der Materie sicherstellt. Je größer das Feld ist, desto schneller schwingen die Atome – bzw. desto schneller drehen sich ihre subatomaren »Lüfterflügel«.
Das Newton’sche Biologiemodell basiert auf linearen Ereignissen mit schrittweise nacheinander ablaufenden chemischen Reaktionen. Doch so funktioniert Biologie in Wirklichkeit nicht. Selbst so einfache Vorgänge wie das Heilen eines Schnittes lassen sich nur durch ein Verständnis solcher miteinander verbundenen, kohärenten Informationsbahnen erklären.
Zellen tauschen auf nicht lineare Weise Informationen aus. Das Universum und alle darin befindlichen biologischen Systeme sind über unabhängige, miteinander verschränkte Energiefelder vernetzt, die jenseits von Raum und Zeit ständig Informationen austauschen. Wie wissenschaftliche Forschungen bestätigen, finden die meisten Interaktionen zwischen Zellen schneller als mit Lichtgeschwindigkeit statt.2 Und da Lichtgeschwindigkeit die Grenze dieser physischen Realität ist, müssen die Zellen folglich über das Quantenfeld kommunizieren. Die zwischen Atomen und Molekülen ablaufenden Interaktionen stellen eine wechselseitige Kommunikation dar, die die physische, materielle Welt mit den Energiefeldern vereint, die das große Ganze ausmachen. Im Quantenfeld existieren die linearen, berechenbaren Eigenschaften der Newton’schen Welt nicht. Interaktion erfolgt auf ganzheitliche, kooperative Weise.
Ausgehend vom Quantenmodell der Realität könnte man also alle Krankheiten als ein Absenken bzw. eine Verlangsamung der Frequenz bezeichnen.
Man nehme zum Beispiel Stresshormone. Während das Nervensystem unter der Kontrolle des Kampf-oder-Flucht-Modus steht, werden wir durch die Überlebenshormone mehr zu Materie und weniger zu Energie. Wir werden zu Materialisten, denn wir definieren die Realität mit unseren Sinnen. Wir mobilisieren die Lebensenergie um die Zelle herum für einen Notfall bzw. eine Gefahrensituation, wodurch sie überbeansprucht wird. Unsere gesamte Aufmerksamkeit richtet sich auf die Außenwelt – die Umwelt, unseren Körper und die Zeit.
Bleiben die Stresshormone über längere Zeit eingeschaltet, verlangsamt diese Langzeitwirkung die Körperfrequenz; der Körper nimmt mehr Partikel- und weniger Wellencharakter an. Dadurch stehen den Atomen, Molekülen und chemischen Substanzen weniger Bewusstsein, Energie und Informationen zur Verfügung, die sie untereinander austauschen können. Das bedeutet, wir sind Materie, die sich vergeblich bemüht, Materie zu verändern – wir sind ein Körper, der erfolglos versucht, einen Körper zu verändern.
All die einzelnen subatomaren »Lüfter«, aus denen unser Körper besteht, drehen sich nun nicht nur langsamer, sondern geraten untereinander auch aus dem Rhythmus, was bei den Atomen und Molekülen des Körpers für Inkohärenz sorgt und dadurch wiederum zu einem schwächeren Kommunikationssignal führt. Daraufhin erleidet der Körper einen Zusammenbruch.
Je mehr der Körper Materie und je weniger er Energie ist, desto stärker sind wir dem zweiten Gesetz der Thermodynamik ausgeliefert – dem Gesetz der Entropie –, welches besagt, dass alles Materielle zu Unordnung und Zusammenbruch neigt.
Was würde wohl passieren, wenn Hunderte von Lüftern in einem riesigen Raum harmonisch zusammenarbeiteten und im Einklang miteinander summten? Mit seiner Rhythmik und seiner Gleichmäßigkeit wäre dieses kohärente Summen wie Musik in unseren Ohren. Wenn die Signale zwischen den Atomen und Molekülen deutlich und kohärent sind, wirkt es auf unseren Körper ganz ähnlich.
Und nun stellen Sie sich vor, es gäbe nicht genug Strom (Energie) für all diese Lüfter, wodurch sie sich unterschiedlich schnell bzw. mit unterschiedlichen Frequenzen drehen. Es wäre eine Kakophonie aus inkohärentem Scheppern, Eiern, Abschalten und Wiederanlaufen. So ähnlich ist das auch, wenn die Signale zwischen den Atomen und Molekülen des Körpers schwächer und inkohärent sind.
Wenn wir mit fester Absicht eine Entscheidung treffen und dadurch unsere Energie verändern, erhöhen wir die Frequenz unserer Atomstruktur und erzeugen eine kohärentere elektromagnetische Signatur mit stärkerer Intention (siehe Abbildung 8.4).
Abb. 8.4. Aus Quantensicht ist Gesundheit eine höhere, kohärentere Frequenz – und Krankheit eine langsamere, inkohärentere Frequenz. Jede Krankheit stellt einen Frequenzabfall sowie den Ausdruck inkohärenter Informationen dar.
Dann beeinflussen wir die physische Materie unseres Körpers. Durch den höheren Energiepegel fließt mehr Strom zu den atomaren Lüftern. Die höhere Frequenz organisiert die Körperzellen bzw. bringt sie dazu, weniger Partikel (Materie) und mehr Welle (Energie) zu sein. Anders ausgedrückt, verfügt unsere gesamte Materie über mehr Energie – bzw. mehr Informationen.
Wir können uns Kohärenz also als Rhythmus oder Ordnung vorstellen und Inkohärenz als einen Mangel an Rhythmus, Ordnung und Synchronizität.
Wenn hundert Trommler ohne Rhythmus die ganze Zeit auf ihre Trommeln schlagen, ist das Inkohärenz. Tauchen dann fünf professionelle Trommler bei dieser Truppe von Möchtegern-Trommlern auf, die sich an verschiedenen Stellen in dieser Menge aufstellen und einen sehr rhythmischen Takt anschlagen, bringen diese fünf Trommler nach und nach alle anderen in einen perfekten, völlig synchronen und geordneten Rhythmus.
Genau das passiert, wenn der Körper auf einen neuen Geist reagiert, wenn wir eine Gänsehaut kriegen, weil wir uns mehr wie Energie und weniger wie Materie fühlen. In diesem Moment versetzen wir die Materie in einen höheren geistigen Zustand. Wir versetzen die niedriger schwingende Krankheit in eine höhere Frequenz. Gleichzeitig bringen wir die inkohärenten Informationen zwischen Atomen und Molekülen, chemischen Verbindungen und Zellen, Geweben, Organen und Körpersystemen dazu, aus einem Feld besser organisierter Informationen heraus zu funktionieren.
Wir können uns das wie statisches Rauschen in einem Radio vorstellen, welches auf ein klares Signal eingestellt wird: Das Rauschen verschwindet, und Musik ertönt. Unser Gehirn und unser Nervensystem machen das Gleiche: Sie stellen sich auf eine höhere, kohärentere Frequenz ein. Sobald das geschieht, unterliegen wir nicht mehr dem Gesetz der Entropie, sondern erleben eine umgekehrte Entropie. Die kohärente Signatur des Energiefelds um unseren Körper herum macht uns gegen die normalen Gesetzmäßigkeiten der physischen Realität immun. Jetzt drehen sich all die atomaren Lüfter mit einer schnelleren, kohärenteren Frequenz, und die physikalischen Moleküle, Chemikalien und Zellen, aus denen unser Körper besteht, empfangen neue Informationen: Unsere Energie wirkt sich positiv auf den Körper aus.
In den Abbildungen 8.5A, 8.5B und 8.5C ist zu sehen, wie eine höhere, kohärentere Energiefrequenz (Geist) eine langsamere, inkohärentere Frequenz (Materie) anhebt.
Abb. 8.5A (ganz oben), Abb. 8.5B (Mitte) und Abb. 8.5C (unten). Wenn höhere, kohärentere Energie mit langsamerer, inkohärenterer Energie interagiert, schwingt sie die Materie in einen geordneteren Zustand ein.
Je besser organisiert und kohärenter unsere Energie ist, desto besser können wir Materie in eine organisiertere Frequenz überführen, und je schneller und höher diese Frequenz ist, desto besser und profunder sind die von der Zelle empfangenen elektromagnetischen Signale. Je inkohärenter und unsynchronisierter unsere Energie andererseits ist, desto schlechter kommunizieren unsere Zellen miteinander. In Kürze erfahren Sie, wie Sie das bewusst steuern können.
Jenseits der Schwelle zur Quantenwelt
Das Quantenfeld ist ein unsichtbares Informationsfeld; es umfasst Frequenz jenseits von Raum und Zeit. Alles Materielle kommt aus diesem Feld, besteht aus Bewusstsein und Energie. Deshalb ist alles Physische im Universum in diesem Feld vereint und damit verbunden. Und da alles Materielle aus Atomen besteht, die jenseits von Raum und Zeit miteinander in Verbindung stehen, sind auch Sie und ich zusammen mit allen Dingen im Universum – auf persönlicher und universeller Ebene, in uns und um uns herum – über dieses Intelligenzfeld miteinander verbunden, welches allen Dingen Leben spendet und Informationen, Energie und Bewusstsein gibt.
Egal, wie Sie es nennen wollen – diese universelle Intelligenz verleiht Ihnen in diesem Moment Leben. Sie organisiert und orchestriert die Hundertausende von Noten zu der harmonischen Symphonie Ihres autonomen Nervensystems. Diese Intelligenz lässt über 101.000-mal am Tag Ihr Herz schlagen und pumpt pro Minute über sieben Liter Blut durch den Körper. Sie bewegt Ihr Blut alle 24 Stunden über fast 100.000 Kilometer. Wenn Sie diesen Satz zu Ende gelesen haben, hat Ihr Körper 25 Billionen Zellen produziert. Und jede der 70 Billionen Zellen, aus denen Ihr Körper besteht, führt sekündlich 100.000 bis 6 Billionen Funktionen aus. Heute werden Sie 2 Millionen Liter Luft einatmen, und bei jedem Atemzug wird der darin enthaltene Sauerstoff innerhalb von Sekunden in alle Körperzellen verteilt.
Verfolgen Sie das Ganze bewusst? Oder erledigt das vielleicht ein Geist für Sie mit einem Willen, der viel größer ist als der Ihre? Das ist Liebe! Diese Intelligenz liebt Sie tatsächlich so sehr, dass sie Sie ins Leben liebt. Derselbe universelle Geist belebt jeden Aspekt des materiellen Universums. Dieses unsichtbare Intelligenzfeld existiert jenseits von Raum und Zeit und ist der Ursprung aller Materie. Es lässt Supernovas in fernen Galaxien entstehen und Rosen in Versailles blühen. Es sorgt dafür, dass sich die Planeten um unsere Sonne drehen und das Meer mit den Gezeiten steigt und fällt.
Es gibt also ein subjektives Bewusstsein mit freiem Willen (die individuelle Bewusstheit) namens »Ich« und ein objektives Bewusstsein (die universelle Bewusstheit), die für alles Leben verantwortlich ist.
Wenn Sie die Augen schließen und Ihre Aufmerksamkeit von Ihrem Körper und allen anderen Menschen, Dingen und Geschehnissen abziehen, die in Ihrem äußeren Umfeld zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten ablaufen, und wenn Sie auch die Zeit für einen Moment loslassen, können Sie als Quantenbeobachter Ihre Energie von dem Ihnen vertrauten Leben abziehen und Ihr Gewahrsein auf das unbekannte Feld der Möglichkeiten lenken. Wo Ihre Aufmerksamkeit hingeht, da geht auch Ihre Energie hin.
Indem Sie Ihren Fokus immer wieder auf das Ihnen bekannte Leben richten, fließt auch Ihre Energie in diese vertrauten Bahnen. Doch wenn Sie Ihre Energie auf das unbekannte Feld der Möglichkeiten jenseits von Raum und Zeit lenken und stattdessen zu einem neuen Bewusstsein werden (einem Gedanken im Quantenpotenzial), ziehen Sie eine neue Erfahrung an.
Beim Wechsel in einen meditativen Zustand kann Ihr subjektives Bewusstsein mit seinem freien Willen mit dem objektiven, universellen Bewusstsein verschmelzen, und Sie können die Saat der Möglichkeiten ausbringen.
Das sich selbst organisierende autonome Nervensystem ist unsere Verbindung zu dieser uns innewohnenden Intelligenz, die all diese automatischen Funktionen für uns ausführt. Es wird nicht vom denkenden Neokortex gesteuert, sondern die unterhalb des Neokortex liegenden niedrigeren Hirnzentren ziehen sozusagen die ganze Show ab. Mit dieser liebenden Intelligenz verschmelzen Sie in der Meditation, wo Sie Ihr Ego ablegen und vom Eigennutz in die Selbstlosigkeit wechseln, sobald Sie zu reinem Bewusstsein werden. Dann sind Sie kein Körper mehr im Außen oder in der linearen Zeit, sondern ein körperloser Niemand, ein Nichts im zeitlosen Nirgendwo. Sie sind Bewusstheit in einem unendlichen Feld der Möglichkeiten, in dem Unbekannten, aus dem alles erschaffen wird. Sie sind im Quantenfeld. Und wir sind biologisch mit allem ausgestattet, was dazu nötig ist.
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1 N. Bohr, »On the Constitution of Atoms and Molecules«, Philosophical Magazine, Bd. 26, Nr. 151: S. 1–25 (1913).
2 F. A. Popp, »Biophotons and Their Regulatory Role in Cells«, Frontier Perspectives, Bd. 7, Nr. 2: S. 13–22 (1998).
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