Interpretation der Bodenprobe
Beeinflussen des PH – Wertes:
Welcher PH – Wert optimal ist, hängt auch von ihrer Bodenstruktur ab. Bei sandigen Böden sind niedrigere Werte besser, wohingegen bei schwereren Böden ein etwas höherer PH – Wert ein Optimum darstellt.
Selbst wenn Sie keine Bodenprobe haben nehmen lassen, können Sie den PH - Wert ihres Bodens leicht selbst bestimmen. In nahezu jedem Baumarkt gibt es für wenig Geld Test-Sets, mit welche Sie den ungefähren PH – Wert durch Indikatorteststreifen selbst ermitteln können. Zusätzlich würde es noch die Möglichkeit geben, anhand von vorkommenden Pflanzen ihre Bodenbeschaffenheit abzuschätzen. Beispielsweise kommt der Schachtelhalm meist nur auf kalkarmen, eher sauren Böden vor (niedriger PH Wert), Luzerne bevorzugt dagegen kalkreiche Böden. Doch wie gehen Sie mit den ermittelten Werten um?
Der PH Wert ist zu hoch (Wert über 7)
Hier empfiehlt es sich den PH – Wert abzusenken. Ein effektiver Weg um dies zu erreichen ist die Ausbringung von Schwefel. Beachten Sie jedoch, dass dieser Prozess einige Zeit in Anspruch nimmt, da Bakterien den Schwefel erst verstoffwechseln müssen. Ein guter Zeitpunkt für die Ausbringung ist deshalb der Herbst. 30g -40g sollten genügen um den PH Wert auf einer Fläche von einem Quadratmeter um eine Stufe zu senken. Neben Schwefel reduzieren auch noch andere Stoffe den PH Wert. Eisensulfat, Diammon Phosphat und Ammonium Nitrat haben eine ähnliche Wirkung. Auch Dung, Mulch, Kompost oder Moos können bei kontinuierlicher Gabe über mehrere Jahre hinweg diesen Effekt haben. Die Wirkung setzt wegen des nötigen Verrottungsprozesses jedoch nur sehr langsam ein.
Sollten Sie es versäumt haben, den Boden im letzten Jahr ausreichend zu behandeln, kommt noch mit Schwefel ummantelter Urea in Frage. Eine merkliche Wirkung tritt so schon nach ca. 3 Wochen ein.
Der PH Wert ist zu niedrig
Wie schon einmal erwähnt, bevorzugen Tomaten meiner Meinung nach leicht sauren Boden mit einem niedrigen PH – Wert, da die Nährstoffe in diesem Bereich am besten aufgenommen werden können. Dennoch kann der Wert für Tomaten natürlich auch zu niedrig sein. Aktiv werden würde ich unter einem PH – Wert von 5,7.
Da die meisten Produkte ebenfalls lange Zeit brauchen um zu wirken, ist es ebenfalls wieder sinnvoll, diese schon im Herbst auszubringen. Das Mittel ihrer Wahl sollte deshalb Kalk sein. Neben der PH steigernden Wirkung, einer verbesserten Bodenstruktur und dadurch besserer Wasserspeicherfähigkeit, hat dieser auch noch den Vorteil, dass viel Kalzium enthalten ist, welches für Tomaten eine wichtige Rolle spielt. Es stärkt die Zellwände, ist an nahezu allen Stoffwechselprozessen in der Tomate beteiligt und hilft Ihnen Blütenendfäule zu vermeiden. Die tatsächlich aufzubringende Menge von Kalk ist abhängig von dem Kalziumgehalt ihres Bodens und des jeweiligen Kalkmittels. Ihre Bodenprobe, sollte Ihnen darüber entsprechende Auskunft geben. Bevorzugt werden sollten langsam wirkende Mittel. Diese sind schonender für den Boden. Ein altes Sprichwort sagt: Kalk macht reiche Väter und arme Söhne.