Kohlenstoffdioxid (CO2)

Die Luft die wir atmen setzt sich aus verschiedenen Gasen zusammen. Sauerstoff ist nicht der einzige und schon gar nicht der größte Teil davon. Stickstoff zum Beispiel macht 78% der Luft aus, die wir Atmen, wohingegen Sauerstoff nur zu etwas über 20% ausmacht. Was aber für uns der Sauerstoff ist, ist für Pflanzen das Kohlenstoffdioxid, dessen Anteil an der Luft nur 0,04 % ausmacht. Dieses wird als Stoffwechselprodukt während der Photosynthese verbraucht und in Zucker, sowie Sauerstoff umgewandelt, den wiederum wir Menschen zum Leben brauchen und sich der Kreislauf schließt. Besonders in kommerziellen Gewächshäusern ist es deshalb gängige Praxis, die Kohlenstoffdioxidkonzentration von normalen 400ppm auf bis zu 1000 ppm anzuheben, um so den Ertrag zu steigern. In Ihrem kleinen und geschlossenen Gartengewächshaus können auch verrottende Rasenschnittabfälle in einem Plastikbehälter die CO2-Konzentration günstig und effizient anheben. Richtig durchgeführt schlummert so ein Ertragspotenzial von bis zu 20%! In Anbetracht der eingesetzten Mittel ist das durchaus beachtlich!

 

Lichtintensität

Sonnenlicht besteht aus verschiedenen Farbspektren, welche zusammengesetzt weißes Licht ergeben. Doch diese einzelnen Farbbereiche können von den Pflanzen nicht alle gleich gut oder schlecht aufgenommen werden. So wird grün zu einem Großteil von den Blättern reflektiert, während blaues und rotes Licht sehr energiereich verarbeitet werden kann. Die verschiedenen Farbspektren triggern dabei auch immer entsprechende Funktionen in der Pflanze selbst. Unter rotem Licht werden Tomaten etwas länger und blühen schneller, während sie unter blauem Licht etwas kompakter, dafür aber kräftiger wachsen. Unsichtbare Ultraviolette Strahlung kann ihre Pflanzen schädigen, aber auch dafür sorgen, dass die so gewonnenen Tomaten reicher an krebshemmenden Antioxidantien sind, welche sich zum Schutz gegen die Strahlung gebildet haben. Die Forschung auf diesem Gebiet steckt jedoch erst in den Kinderschuhen. Möglicherweise wird es in einer nicht so fernen Zukunft schon „Lichtrezepturen“ geben, um den Geschmack und den Nährstoffgehalt der Früchte (Tomaten sind Früchte) verändern zu können.

Relevant ist die Lichtintensität für Sie, da für die Anzucht der Jungpflanzen oft Kunstlicht benötigt wird, falls Ihr dafür vorgesehener Raum oder Fensterbrett zu dunkel sind.  Bei der Wahl der Anzuchtlichter können Sie zwischen verschiedenen Systemen unterscheiden. Besonders ans Herz legen möchte ich Ihnen jedoch LED Lichter, welche deutlich weniger Energie als herkömmliche Pflanzenleuchten verbrauchen und dazu noch weniger Abwärme produzieren.

Leider sind nicht alle Pflanzenlampen gleich gut. Achten Sie bei einem Kauf auf qualitativ hochwertige Ware, dann können Sie die Geräte auch über mehrere Jahre hinweg nutzen und sich über kräftige Jungpflanzen freuen.

Doch wie können Sie zwischen guten und schlechten Leuchten unterscheiden? Gute Lampen geben mittlerweile einen PAR Wert an – Informationen über die fotosynthetisch nutzbare Strahlung der Lampe. Also das Licht, welches von den Pflanzen auch wirklich aufgenommen und genutzt werden kann. Lumen als häufige Angabe auf LEDs ist in diesem Fall leider nicht aussagekräftig genug, da sich dieser Wert auf die Wahrnehmung von Menschen bezieht, nicht aber auf die von Pflanzen. Wenn Sie eine günstige LED Lampe kaufen wollen, dann sollten Sie auf den Kelvinwert achten, welcher zwischen 5300K und 6500K liegen sollte.

Abbildung 10: Purple Rispe Cherry. Je mehr Licht die Pflanze erhält, desto violetter werden die Früchte. Andernfalls bleiben diese gelb.