Die Ausstattung
Ein wichtiges Kriterium bei der Sortenwahl ist ihre persönliche, zur Verfügung stehende Ausstattung. Besitzen Sie ein Gewächshaus oder Tomatenhaus, haben Sie einen Balkon oder eine Terrasse und planen die Tomaten in Kübel zu pflanzen, oder geht es mit ihnen direkt in das Freiland? Es gibt Sorten welche früher reifen und solche, die eine längere Vegetationsdauer benötigen, Sorten die widerstandfähiger gegen Kälte und Krankheiten sind und wiederum „Mimosen“, welche ständig umsorgt werden wollen. Jede Sorte hat somit ihre eigene Persönlichkeit, fast wie bei Menschen. Was aber alle Tomatensorten gemein haben, ist, dass die Blätter nicht nass werden sollten. Nasse Blätter begünstigen Krankheiten und behindern so die Entwicklung der Pflanze. Sollten sie keine Möglichkeit haben, ihre Pflanzen vor Regen zu schützen, sollten Sie besser robuste alte Sorten verwenden. Besonders Wildformen mit meist kleinen Früchten haben einen so üppigen Wuchs, dass sie sich von Krankheiten in der Regel nicht großartig beeinträchtigen lassen. Sollten Sie einen eigenen Gemüsegarten haben, würde ich Ihnen dennoch ein Gewächshaus ans Herz legen. Es macht Sie unabhängiger von einer schlechten Witterung und Sie können darin nicht nur Tomaten, sondern auch Gurken, Paprika, Auberginen und Co. anbauen. Sollte dies nicht möglich sein, werden es Ihnen die Pflanzen auch danken, wenn Sie sie anderweitig vor Nässe schützen und ihnen zumindest ein kleines Dach über dem Kopf bieten. Tomaten ganz im Freiland anzubauen ist wegen der unbeständigen Witterung immer mit einem Risiko verbunden. Gerade während eines kalten Frühsommers entwickeln sich die Pflanzen so nur sehr spärlich und tragen erst später Früchte.
Die Verwendung
Nicht jede Sorte eignet sich besonders gut für jede Art der Nutzung. Roma-Tomaten machen sich besser als Soßen, andere wiederum schmecken besonders gut als Salat oder als Snack zwischendurch (kleine Wildtomaten, Cocktailtomaten). Gerade Kinder bevorzugen meist kleine, süße Tomaten, welche sie zwischendurch naschen können. So können diese auch schon früh ein positives Verhältnis zu Gemüse aufbauen. Binden Sie doch Ihre Kinder oder Enkelkinder spielerisch in den Hausgarten mit ein, so lernen sie die Natur zu schätzen und wenn sie ihnen eine eigene Pflanze zuteilen sollten, auch was es heißt Verantwortung zu übernehmen. Sollte dann doch mal etwas schief gehen, ist der Schaden nicht zu groß.
Geschmack
Tomate ist nicht gleich Tomate. Manche schmecken würzig oder süß, andere wiederum herzhaft, aber auch mehlig oder wässrig. Der Geschmack wird jedoch nicht nur von der Sorte beeinflusst, sondern auch von der Temperatur, der Sonneneinstrahlung, sowie von der Nährstoffversorgung und der Bewässerung. Selbst bei dem Kauf von Dosentomaten gibt es einen Hinweis, wann die jeweiligen Tomaten geerntet wurden. So können Sie schon im Supermarkt deren Geschmack abschätzen. Beim Kauf von Saatgut hilft Ihnen dies natürlich nicht. Sie können Bilder von den auf den Tütchen abgedruckten Tomaten begutachten, etwas über deren Wuchseigenschaften, Krankheitsresistenzen und Anbauansprüche nachlesen, aber all dies garantiert Ihnen keinen guten Geschmack. Hier haben Sie also zwei Möglichkeiten: Entweder Sie gehen das Risiko ein und säen Samen, von denen Sie nicht wissen ob Ihnen die Tomaten schmecken oder aber, Sie gehen auf einen Wochenmarkt, suchen sich ein paar samenfeste Biotomaten, probieren diese und entnehmen von ihren Lieblingen selbst Samen. Diese können Sie dann zur Anzucht weiterverwenden. So haben Sie zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen kamen Sie in den Genuss von herrlich schmeckenden Tomaten und zum anderen haben Sie noch günstig Saatgut erworben. Gerade auch im Urlaub in südlichen Ländern gibt es tolle Tomaten zu entdecken. Leider greift der Hybridwahn auch dort um sich und es bleibt schlussendlich doch oft eine Überraschung was nächstes Jahr wirklich produziert wird. Wenn Sie persönlich lieber genau planen wollen und eine Sorte unbedingt in Ihrem Programm haben wollen, dann ist es ratsam sich einen zuverlässigen Züchter zu suchen, welcher großen Wert auf die Reinheit der Sorte legt.
Abbildung 7: Zum Anbeißen.