Eigenes Saatgut von ihren Tomaten zu gewinnen ist sehr einfach und erspart Ihnen die Kosten für den jährlichen Kauf von frischem Saatgut. Zudem tragen Sie erheblich dazu bei, die über viele Jahre geschaffene Vielfalt zu erhalten. Besonders in einer Zeit in welcher vor allem auf den Ertrag und die Lagerfähigkeit geachtet wird, ist der Erhalt von alten und wunderbaren Kulturpflanzen sehr wichtig. Wirklich Sinn macht die Saatgutgewinnung aber nur von Samenfesten Sorten. Von F1 Hybridsorten können Sie zwar auch Saatgut gewinnen, die daraus gezogenen Pflanzen und Früchte werden sich jedoch von der Ursprungssorte unterscheiden.
Verwenden Sie für die Samengewinnung möglichst die Früchte ihrer besten Pflanzen, um so die Genetik von besonders guten Pflanzen zu bewahren. Wenn es Ihnen möglich ist, dann schützen Sie zum jeweiligen Zeitpunkt die Blüten vor einer Fremdbestäubung, auch wenn diese bei Tomaten weniger häufig auftritt als beispielsweise bei Kürbissen. Achten Sie besonders darauf, ob die jeweilige Pflanze und Frucht den beschriebenen Eigenschaften entspricht und verwenden Sie nur sehr reife Früchte.
Grundsätzlich gibt es mehrere Methoden um die Samen zu gewinnen. Bei allen Varianten geht es jedoch darum, die Samen aus der Frucht zu bekommen und diese zu trocknen und so lagerfähig zu machen. Die einfachste Variante ist somit diese:
Methode 1
Entfernen Sie die Samen aus der Frucht, beispielsweise mit einem Löffel aus der ausgeschnittenen Tomate. Breiten Sie die Samen auf einem Küchenpapier, Zeitungspapier oder Sieb aus und lassen Sie sie an einem warmen Ort trocknen
Methode 2
Die zweite Variante nennt sich Fermentationsmethode.
Da die erste Methode den Nachteil hat, dass häufig Fruchtfleisch an den Samen kleben bleibt, zielt diese darauf ab die kleinen Samen vom Fruchtfleisch loszulösen. Geben Sie dafür die entnommenen Samen in ein Glas und befüllen dieses mit etwas Wasser. Beschriften Sie das Glas mit einem wasserfesten Stift, sodass Sie auch später noch wissen um welche Sorte es sich handelt. Lassen Sie das Glas mehrere Tage an einen warmen Ort in der Sonne stehen, sodass der Fermentationsprozess beginnen kann.
Abbildung 46: Frisch entnommene Samen aus einer Cherokee Purple. Diese werden nun mehrere Tage im Glas belassen, damit das Fruchtfleisch verrotten kann und sich die einzelnen Samen so besser davon lösen.