4 Das Tomatenjahr vorbereiten

 

Um den Grundstein für ein erfolgreiches Tomatenjahr zu legen, sollten Sie bereits im Vorjahr mit ersten Vorbereitungen beginnen. Diese beziehen sich vor allem auf die Qualität und Beschaffenheit ihres Bodens. Ein guter, ausgewogener Gartenboden ist die wichtigste Grundlage für Ihren späteren Erfolg. Wenn die Erde in einer generell schlechten Verfassung ist, wird Ihnen kein Dünger der Welt weiter helfen, da dieser dann nur zu Imbalance führen wird. Kümmern Sie sich zunächst einmal also um Ihren Boden.

Doch was genau ist Erde eigentlich? Abhängig von ihrem Wohnort ist die Zusammensetzung des Bodens sehr verschieden.  In manchen Gegenden gibt es mehr Humus, in anderen wiederum ist der Lehm-  oder der Sandanteil erhöht. Je nachdem welches Element dominiert, wird der Boden deshalb als sandig oder auch lehmig bezeichnet. Meistens besteht der obere Teil des Bodens aus Humus, darunter kommt dann entweder  Lehm („schwerer Boden“) oder eben Sand („leichter Boden“) zum Vorschein.  Beide Bodenarten haben ihre Vorteile und auch Nachteile. Ein lehmiger Boden in etwa hält die Nährstoffe besser und trocknet nicht so leicht aus, während Sandboden in der Regel sehr durchlässig für Wasser und Nährstoffe ist. Da Wurzeln auch Luft benötigen, kann ein zu gut gewässerter lehmiger Boden schlechter sein als ein leichter, sandiger. Weder der eine noch der andere Bodentyp ist grundsätzlich gut oder schlecht, sondern immer auch eine Herausforderung an Sie, dem Gärtner. Wichtig ist es den Bodentypus zu kennen und so auch immer richtig zu handeln.

Darüber hinaus besteht die Erde auch aus lebenden Organismen. Regenwürmern, welche ihren Garten auflockern und durch ihren Verdauungsprozess sehr nährstoffreichen Humus bilden, verschiedenen Destruenten, welche organisches Material aufspalten und so Nährstoffe zurück in den Kreislauf der Natur führen, damit die Pflanzen im nächsten Jahr wieder davon zehren können. Darüber hinaus gibt es ein komplexes Geflecht an Bakterien und Pilzen, welche mit bestimmten Pflanzen eine symbiotische Beziehung eingehen können, also eine Beziehung welche beiden Seiten nützt. Mykorrhizapilze  liefern der Pflanze beispielsweise Nährstoffe und Wasser  und erhalten dafür Photosyntheseprodukte, welche sie selbst nicht produzieren könnten. Darüber hinaus gibt es sogenannte Azobakterien, welche elementaren Stickstoff fixieren und so für die Pflanzen nutzbar machen können. Leider sind darin jedoch auch Schädlinge enthalten. Insektenlarven, welche nur auf die richtige Gelegenheit warten, um schlüpfen zu können oder schädliche Pilzstämme, wie Mehltau oder die Kraut- und Braunfäule, welche ganze Ernten zerstören können.

Tomaten sind sogenannte Starkzehrer und benötigen deshalb einen besonders nährstoffreichen, humosen Boden mit vielen nützlichen Mikro- und Makroorganismen. Doch wie erschaffen wir uns so einen Boden? Abhängig ist das vom jeweiligen Ausgangspunkt. Ist ihr Gewächshaus- oder Gartenboden schon sehr humusreich, dann bedarf es meist nur kleinerer Korrekturen.  Ist ihr Boden jedoch eher nährstoffarm und auslaugt, so braucht es schon gravierendere Eingriffe. In jedem Fall ist es gut mit einer Bodenprobe zu beginnen. Alles andere ist nur ein Schuss ins Dunkle. Anhand dieser können Sie genau erkennen, wo etwaige Defizite liegen oder es sogar ein Überangebot gibt. Ihr Ziel sollte es sein, einen ausbalancierten Boden zu schaffen. Ist ihr Boden in einer Balance, gibt es kein Über- oder Unterangebot an einzelnen Nährstoffen, denn diese beeinflussen sich wechselseitig. So hemmen etwa hohe Stickstoffkonzentration die Aufnahme von Kalzium und die Blütenbildung. Ebenso verhält es sich mit anderen Nährstoffen. Ein Überangebot des einen Nährstoffes behindert die Resorption des anderen.

Haben Sie die Ergebnisse der Bodenprobe erhalten, sind auf diesen meist genaue Anweisungen vermerkt wie Sie vorgehen sollten und welche Nährstoffe Sie einbringen sollten, dennoch sind hier ein paar generelle Hinweise um die einzelnen Punkte zu interpretieren: