Es gibt jedoch auch noch anderes zu tun. Ein besonders kontrovers diskutiertes Thema ist das Ausgeizen.
Ausgeizen ja oder nein?
Geiztriebe sind zusätzliche Triebe, welche sich in dem Bereich zwischen Blattansatz und Stamm entwickeln. Lässt man sie weiter wachsen, fangen sie irgendwann an zu blühen und können eigene Früchte tragen. Die Pflanze macht dies, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen Samen zu produzieren, da dies ihr einziger Zweck ist und so das Überleben gesichert wird. Doch die zusätzlichen Triebe beanspruchen natürlich auch große Mengen an Energie. Nämlich Kraft für das Triebwachstum und weitere Energie für die Fruchtbildung. Diese so verbrauchten Nährstoffe stehen für den Haupttrieb dann folglich nicht zur Verfügung. Dies hat zur Folge, dass die Früchte so durchschnittlich etwas kleinerer werden als ohne die Geiztriebe. Ob sie entfernt werden hängt von mehreren Faktoren ab: Den Präferenzen des Züchters, den Zustand der Wurzeln und der Kräftigkeit der Sorte, sowie der Art der Sorte. Ist eine Pflanze beispielsweise auf eine stark wurzelnde Unterlage veredelt, kann diese unter Umständen zusätzliche Triebe leichter verkraften. Persönlich gehe ich so vor, dass ich die normalgroßen Sorten je nach Platzangebot ein- oder zweitriebig heranziehe, bei kleineren Tomatensorten wie Cocktail- oder Cherrytomaten jedoch die meisten Geiztriebe wachsen lasse. So bekomme ich viele kleine Snacktomaten, welche sich gut zwischendurch oder direkt vom Strauch essen lassen. Testen Sie was in Ihrer Umgebung und bei Ihren Sorten am besten funktioniert.
Abbildung 30: Junger Geiztrieb zwischen Stamm und Blattansatz