Schritt 3: Vorbereitung der anderen Blüte
Um einen fremden Polleneintrag zu vermeiden, muss auch die Blüte der Pflanze, von welcher Sie die männlichen Teile verwenden wollen, mit einem Beutel verschlossen werden, sodass keine fremden Pollen diese verunreinigen können.
Schritt 4: Entnahme des Pollens
Verwenden Sie eine dunkle Schale für das Auffangen des Pollens. Mittels leichter Vibration durch die Hand oder auch durch eine elektrische Zahnbürste wird die Blüte stimuliert, sodass der Pollen abfällt. Dieser ist sehr klein und weist eine helle Farbe auf. Auf dem dunklen Untergrund sollte er jedoch erkennbar sein.
Schritt 5: Die Bestäubung
Der gesammelte Pollen muss jetzt dem weiblichen Teil der kastrierten Blüte zugeführt werden, wenn diese reif genug ist. Die Abschätzung dieses Zeitpunktes ist sicherlich der schwierigste Teil der Prozedur. Beobachten Sie davor einfach andere Blüten bevor diese sich öffnen und wie lange es bis zu deren Entfaltung dauert. Tragen Sie den gesammelten Pollen mit einem feinen Pinsel auf die Narbe auf und verschließen Sie die Blüte wieder.
Schritt 6: Hat es geklappt?
Entfernen Sie nach etwa einer Woche den Schutzbeutel und überprüfen Sie ob die Tomate wächst. Ist sie größer geworden, dann hat die Bestäubung wahrscheinlich geklappt. Die daraus heranwachsende Frucht unterscheidet sich noch nicht von den anderen Früchten an dieser Pflanze. Sie haben es nur auf die Kerne abgesehen, welche die Eigenschaften der beiden Sorten in sich vereinen. Erst durch das Aussäen dieser Samen können Sie sicher sein, ob ihre Kreuzung den gewünschten Erfolg hatte. Diese Samen tragen dann die Bezeichnung „F1“.
Dies bedeutet, dass es sich hier um die erste Filialgeneration handelt. Alle Pflanzen aus dieser Tomate sollten in etwa die gleichen Eigenschaften aufweisen.
Sind Sie mit dem gewünschten Resultat zufrieden, können Sie versuchen ihre Züchtung Sortenrein zu bekommen. Dafür müssen Sie die F1 Sorte sich selbst bestäuben lassen und die daraus erhaltenen F2 Samen aussäen. Ziehen Sie möglichst viele Samen dieser Generation heran, da sie sich laut den Mendelschen Regeln voneinander unterscheiden werden. Kümmern Sie sich nur noch um die Pflanzen, welche die gewünschten Eigenschaften aufweisen und lassen Sie diese sich wieder selbst bestäuben. Verfahren Sie so bis zur 8. Generation. Sollten davor plötzlich andere Merkmale in Erscheinung treten müssen Sie wieder eine oder mehrere Generationen zurückgehen. Ist die Sorte nach der 8. Generation stabil, spricht man von sortenrein.