Beipflanzen

Wie gut können Sie Ihre Nachbarn leiden? Bei mir ist es jedenfalls so, dass ich mit einigen gut und mit anderen eher weniger gut auskomme. Ebenso verhält es sich mit Pflanzen. Manche entwickeln sich einfach besser, wenn Sie in der Nachbarschaft zu bestimmten anderen Pflanzen wachsen.  Andere  Pflanzen wiederum können sich nicht besonders leiden und sollten weiter entfernt von einander gepflanzt werden.

Als Begleitpflanzen für Tomaten eignen sich besonders Knoblauch, sowie verschiedene Kräuter wie Basilikum, Schnittlauch oder Petersilie. Wollen Sie also mal wieder Tomaten mit frischem Basilikum essen, sparen Sie sich in Zukunft schon ein paar Meter Gehweg. Kontrovers diskutiert wird ob die Beipflanzen den Geschmack der Früchte positiv beeinflussen. Dazu möchte ich selbst keine Aussage treffen.

Gurken oder Kartoffeln als direkte Nachbarn können Tomaten jedoch nur schlecht leiden, da diese ebenfalls Starkzehrer sind und ähnliche Krankheiten sowie Schädlinge anziehen.

Anstelle von Begleitpflanzen ist es auch möglich die Erde ringsherum mit einer wasserdurchlässigen Folie, Mulch oder Stroh abzudecken. Dies verhindert, dass beim Gießen Spritzwasser auf die unteren Blätter gelangt und so Krankheiten aus dem Boden auf die Pflanzen übertragen werden. Auch nerviges Unkrautjäten wird so überflüssig.

 

Rankhilfen

Die meisten Pflanzen werden es zu schätzen wissen, wenn Sie sie stützen. Haben Sie eine bestimmte Größe erreicht,  knicken sie sonst leicht um. Besonders bei den indeterminierten Pflanzen ist ein bisschen zusätzlicher Halt unerlässlich. Kleine Balkontomaten kommen dagegen ohne Unterstützung aus.

Verwöhnen Sie Ihre Pflanzen jedoch nicht zu sehr. Geben Sie den Pflanzen ruhig 2 - 3 Wochen nach dem Auspflanzen Zeit, bevor sie aktiv werden. So werden die Stängel ganz von selbst kräftiger und dicker.

Um zusätzlichen Halt zu gewährleisten gibt es verschiedene Methoden, welche ich Ihnen kurz vorstellen möchte:

Tomatenstäbe

Hierbei handelt es sich um Spiralstäbe aus Metall, welche nahe an der Pflanze in den Boden gesteckt werden. Leiten Sie die Pflanze etwa einmal pro Woche um die Windungen des Stabes herum und binden Sie die Pflanze bei Bedarf etwas an. Achten Sie jedoch darauf, dass etwaige Knoten nicht zu fest sitzen, da die Stängel noch dicker werden und die Schnüre sonst einschneiden und den Nährstofftransport unterbinden würden. Kaufen können Sie die Spiralstäbe in jedem Baumarkt für wenige Euro pro Stück. Diese Methode ist besonders bei Pflanzen geeignet, welche eintriebig gezogen werden, das heißt für sogenannte Stabtomaten (was in der Regel nur eine Bezeichnung für eine entsprechend getrimmte, indeterminiert wachsende Sorte darstellt).

 

 

Tomatenkäfig

Diese etwas rustikalere  Methode wird vor allem in den USA praktiziert. Um die Tomate herum wird einfach eine Art Käfig aus beispielsweise Baustahl platziert, welche die Pflanze vor dem Umfallen schützt. Besonders bei sich stark verzweigenden Pflanzen mit vielen kleinen Früchten ist dies eine einfache und kostengünstige Alternative. Oft haben Metallhändler ein paar Reste Baustahl, welche Sie kostengünstig erwerben können. Diese lassen sich mit etwas Hilfe relativ leicht biegen. Seien Sie trotzdem vorsichtig und verletzten sich nicht an den Enden. Sicherlich finden Sie im Wold Wide Web auch noch ein geeignetes anderes Modell.  Ihre Cherrytomaten und Wildtomaten werden es lieben.

 

Schnüre

Gerne verwende ich auch Schnüre, welche ich vorsichtig unten an den Tomatenstamm binde (unterhalb von einem Blatt, nicht zu streng, da der Stil noch dicker wird). Diese werden dann spiralförmig um den gesamten Stil gewickelt und schließlich oben an der Decke der Terrasse oder des Gewächshauses befestigt. Hierbei handelt es sich sicherlich um die günstigste Variante. Besonders nützlich empfinde ich sie, bei mehrtriebig gezogenen Sorten. Nehmen Sie dafür für jeden Trieb eine eigene Schnur und leiten Sie sie in die gewünschte Richtung. Persönlich ist dies eine meiner am Häufigsten verwendeten Varianten, da sie effektiv und preiswert ist. Gerade bei  kleinen und mittelgroßen Cocktailtomatensorten mit 1 – 4 Trieben hat sie sich sehr bewährt.

Abbildung 25: Schnur als Rankhilfe