Versicherungen

Nicht nur Entführer verdienen am Menschenraub. Auch Versicherer profitieren von der Angst vor Erpressung.

Dafür springen sie ein, wenn Lösegeld gefordert wird.

Einer der interessantesten Versicherungspolizzen ist die Auszahlung von Lösegeldern bei einer Entführung.

Solche Polizzen gibt es schon seit Jahrzehnten und sie werden von vielen großen Versicherungen angeboten.

Ob für reiche Einzelpersonen oder für Angestellte von großen Wirtschaftsunternehmen in gefährdeten Regionen.

Die Versicherungsgesellschaft ist es, die bei solch einer Polizze eigentlich das Geld verdient. Doch mit den Jahren wurden immer mehr Menschen entführt. In manchen Ländern ist es gar ein Volkssport geworden, Menschen zu entführen.

Gerade in Südamerika ist es gang und gäbe, nachdem einige sogenannte Freiheitsbewegungen wie zum Beispiel der leuchtende Pfad in Peru oder die FARC in Kolumbien nun keine Unterstützung mehr in ihrem Freiheitskampf bekommen.

Sie sind dazu übergegangen durch Entführungen ihre Porto Kasse auf zu frischen. Die Gefahr solcher Entführungen wird auch weiterhin zunehmen. Jährlich sind es viele Milliarden Dollar an Lösegeld die erpresst werden.

Und eigentlich sollten sich Regierungen nicht erpressen lassen, doch die Wahrheit sieht auch hier wieder anders aus. Aufgrund des rasanten Anstiegs von Entführungen entsteht in der Branche ein massiver Preissturz der Prämien.

Der Wettbewerb zwingt somit die Versicherungen mit ihren Prämien immer weiter herunterzugehen.

Die Versicherungen erkannten schnell welchen Wert Männer wie wir im Zeitalter von Entführungen besaßen, die an der Tagesordnung sind. Es ist anzunehmen, dass aktuelle Ereignisse womöglich die Preise weiter nach unten drücken.

Jeder will an einem Geschäft das boomt verdienen.

Laut Auskunft des Insurance Information Institut besitzen 60 % der 500 größten US-Unternehmen eine Versicherung für Lösegeldforderungen.

Die Vorsichtsmaßnahme ist nicht unbegründet.

Die Zahl von Entführungen steigt von Jahr zu Jahr.

Versicherungen würden keinen Schutz anbieten, wenn sie sich nicht satte Gewinne dadurch erhoffen. Es sind hohe Prämien die sie für den angebotenen Schutz kassieren. Versicherte müsse sich streng an Regeln halten. An erster Stelle steht Diskretion und Geheimhaltung. Immerhin wäre es ziemlich blöd herum zu erzählen, dass man eine Versicherung gegen Entführung und Erpressung hat.

Natürlich kommt es auch vor das die Verhandlungen mit den Geiselnehmern scheitern. Den Versicherungsnehmern ist wahrscheinlich nicht bewusst, dass die Versicherung nicht immer vorhat, die Lösegeldsumme zu bezahlen. Vorerst wird das Krisenmanagement beauftragt eine kosteneffiziente Lösung zu finden. In zusammen Arbeit mit einem Riskmanagement sowie mit Sicherheitsfirmen wird an einer Lösung gearbeitet.

Effizient bedeutet hierbei kostengünstig.

Folgende Aspekte werden analysiert und bewertet: Wer ist die entführte Person?

Wo ist sie entführt worden?

Wer hat sie entführt?

Wie lautet die Lösegeldforderung?

Gibt es noch weitere Forderungen?

Wie hoch sind die Kosten für eine mögliche Geiselbefreiung?

Enthalten sind hierbei folgende Posten: Die üblichen Schmier- und Bestechungsgelder um an detaillierte Informationen zu kommen.

Das Chartern von einem Flugzeug und Helikopter. Waffen und Ausrüstung für das Einsatzkommando. Und das Einsatzkommando selber. Wenn unterm Strich die Kosten bei Weitem, weit unter der Lösegeldsumme liegen, schickt man ein Einsatzkommando los.

Dieses soll nun die Geisel befreien und selbst nicht gefasst werden. Schafft das Einsatzkommando es nicht, die Geisel zu befreien, kann man immer noch das geforderte Lösegeld bezahlen und so tun als wüsste man von nichts.