In diesem Kapitel möchte ich nur am Rande meine Ausbildungen erwähnen, die mich für den Einsatz in Südamerika vorbereiteten.
Übers Internet und so manche Informationen von Bekannten erfuhr ich, dass es nur ein Ziel für mich geben kann. Israel.
Meine Entscheidung stand fest. Ich beschloss also mich Anfang 1997 in Israel zum Bodyguard ausbilden zu lassen.
Dort gibt es die besten und härtesten Ausbildungsprogramme die man für Geld erhalten kann. Hier erlernt der Teilnehmer die für den Bodyguard notwendigen juristischen, kriminalistischen und psychologischen Kenntnisse sowie die fachlichen Prinzipien, Regeln und deren Methoden, die für die Bewachung von Personen sowie deren Schutz und deren Sicherheit und das Abwehren von Angriffen nötig sind.
Die Ausbildung ging über 6 Monate und bereicherte mein Wissen und Können ungemein.
Einer der Ausbildungsleiter, mit dem ich mich gut angefreundet hatte, riet mir hier in Israel eine Nahkampfausbildung zu machen. Dies lag sicher auch daran, dass er so gut Deutsch sprach.
Ich war Feuer und Flamme als er mir davon erzählte.
Das einzige Problem war allerdings, ich müsste diese Ausbildung auch selber finanzieren. Hell auf begeistert von diesem Gedanken wusste ich ganz genau das dies voll mein Ding ist. Ich fand schon bei der Personenschützerausbildung großen Gefallen daran mit Waffen zu hantieren und mich im Nahkampf mit anderen zu messen sowie das ganze Equipment welches man benutzen kann und darf. So war dann die Aussicht auf eine reine Nahkampfausbildung das non plus Ultra.
Ich war hoch motiviert, extrem aufgeregt und nervös, als ich die Ansprache des Ausbilders hörte.
„Trotz eurer speziellen Vorkenntnisse und persönlichen Fähigkeiten die ihr besitzt, bin ich dafür da, um euch an eure Grenzen zu bringen und weit darüber hinaus.
Zur Weiterentwicklung eurer Qualifikation liegt viel harte Arbeit vor euch. Es werden die längsten neun Monate sein und nicht alle werden es schaffen. Zu eurer Ausbildung werden Dinge gehören, an die ihr niemals zuvor gedacht habt“.
Das war doch mal eine Ansprache und ich war mir wirklich noch nicht bewusst was dort auf mich zukommen sollte.
Die Nahkampf Ausbildung ging über 9 Monate. Zu Wasser, zu Land und in der Luft wurde ich in allen erdenklichen militärischen Maßnahmen unterrichtet. Sowohl in konventioneller als auch unkonventioneller Kriegsführung ausgebildet.
Der Nahkampfunterricht beinhaltete jede Art des Tötens, ob mit einer Waffe oder mit Alltagsgegenständen, über die bloßen Hände bis hin zu den Zähnen. Waffenkunde und Schießtraining, ob an beweglichen oder unbeweglichen Objekten, Antiterror Häuserkampf. Von einer Froschmann- und Fallschirmausbildung bis hin zum Überlebenstraining in der Wüste, in den Bergen oder in den Wäldern.
Nicht zu vergessen foltern und gefoltert werden, falls man in Gefangenschaft gerät. Beliebteste Methode ist das Wasser Boarding oder wie man mit CS Gas umgeht. Mir war klar, dass man mich hier richtig schleifen würde, aber ich war so euphorisch das mir das sogar gefiel.
Neun Monate später als ich die Nahkampf Ausbildung beendet hatte, flog ich nach Hongkong. Mein Weg führte mich in ein Kloster, in dem ich für weitere 6 Monate Dim Mak erlernen durfte. Ich hatte mir zwar in so manchen Kampfsportarten reichliche Erfahrungen aneignen können, aber diese Kampfkunst ist etwas ganz Besonderes.
Dim Mak heißt übersetzt tödliche Nervenpunkte.
Eine Kampftechnik bei der man unter anderem lernt mit einem Finger den Gegner zu töten, wie in dem Film Kill Bill von Quentin Tarantino. Absolut faszinierend und extrem schwer zu erlernen. In diesen 6 Monaten durfte ich einiges erlernen aber es war eher wie ein Schnupperkurs. In diesem Kloster trainierten andere mehrere Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte lang, um diese Technik zu beherrschen.