Das Team

Wir wurden einander alle vorgestellt.

Personenleiter des Krisenmanagements für Südamerika und Chef der Abteilung für Sondereinsätze sowie eine Kontaktperson zur Versicherung:

Sein Name war Henry Goldmann, ca. 45 Jahre alt. Ein korpulenter Riese, freundlicher und lustiger Typ, mit kantigem Gesicht und eisigen, stahlgrauen toten Augen. Doch sein freundliches äußerliches Gehabe täuschte nicht darüber hinweg, dass er selbstherrlich, egoistisch und rechthaberisch ist. Ein brillanter, skrupelloser Drahtzieher und Schweinehund, dem nichts wichtiger erscheint als den Auftrag zur Zufriedenheit der Agentur durchzuführen.

Ausbildungsleiter des Teams: David Gollin, ca. 50 Jahre alt, sehr hager und ein Gesicht wie ein Geier. Durch seine übergroße Hakennase erhielt er von uns den Spitznamen der Geier. Ich glaubte er wusste dass wir ihn so nannten. Er war ein ehemaliges Mitglied einer Anti-Terror-Einheit aus Israel und ein außerordentlich genauer Mann, der dem Zufall so wenig wie möglich überlies. Grob und rücksichtslos wenn es drauf an kam und doch respektierte er uns.

Rechtsanwalt der Securitas: Rodriguez Marson, ca.

55 Jahre alt, doch sah er sehr jung und dynamisch aus.

Ansässiger Rechtsanwalt in São Paulo, welcher für alle relevanten rechtlichen Situationen für uns zuständig war.

Im ständigen Kampf mit dem Papierdschungel, war er ein Dauergast bei den verschiedenen Behörden geworden, um mit List und Tücke und vor allem US-Dollars die erforderlichen Papiere wie Aufenthaltserlaubnis, Arbeitserlaubnis, Führerschein und Waffenschein hervor zu zaubern.

Leiter der ansässigen Securitas in São Paulo Enrice Gonzales, ca. 45 Jahre alt. Ehemaliger Polizist mit militärischer Ausbildung. Er war zuständig für den Aufgabenbereich bei der Securitas z.B. für die Koordination unserer Tarnjobs als Bodyguards. Ich hatte nur selten Kontakt zu ihm.

Psychologe der Firma Alex Mout, ca 50 Jahre alt. Einer der seltenen Psychologen die ihr Handwerk verstanden.

Ziemlich intelligent und einfühlsam, war selbst beim Militär gewesen. Eigens für uns zuständig zwecks Gespräche nach den Einsätzen, um eventuellen Traumata vorzubeugen. Des Weiteren schulte er uns in psychologischer Kriegsführung.

Eines seiner Lieblingsbücher war von Sunzi, die Kunst des Krieges. Noch heute hat dieses Werk nach wie vor großen Einfluss auf Analyse, Theorie und Praxis der Strategie.

Mister X. Man glaubt es kaum, er wurde uns tatsächlich mit diesem Namen vorgestellt. Der Mann hatte etwas Gefährliches an sich. Er bewegte sich stets wie ein Raubtier, so als würde er jederzeit angreifen. Um die 40 Jahre alt und nie ein Lächeln auf den Lippen. Er nannte nie seinen Namen. Auch wenn man später fragte, wer denn der Typ sei, so bekam man immer dieselbe Antwort. Das geht dich nichts an, mach einfach nur deinen Job.

Er war bei jeder Einsatzbesprechung anwesend, wechselte aber nie mit uns ein Wort. Er hörte immer angespannt zu und ging dann, wenn die Besprechung zu Ende war. Ich vermutete, wie auch meine Kollegen, dass er ein Geheimdienstler war (CIA, NSA oder sonstige) oder zumindest ein Kontaktmann von denen. Wie sonst konnten Goldmann und der Geier, so schnell und so detaillierte Informationen über die Entführer sowie deren Aufenthaltsort bekommen.

Das taktische Analyse Team bestand aus drei Männern. Müller, Ford und McNeal. Müller und Ford beide um die 35 Jahre alt, sahen aus wie die typischen Computerfreaks, waren wirklich lustige Typen immer für einen Witz zu haben. Doch bei den Vorbereitungen waren sie perfekt. Sie begriffen das Wesen des strategischen Denkens. McNeal im selben Alter, aber mit dem kleinen Unterschied, dass er noch für unsere Waffen und Ausrüstung zuständig war.

Miguel, Brasilianer und im Nahkampf ausgebildet, 31 Jahre alt und um die 180cm groß. Breite Schultern, schwarzes Haar das von einem Stirnband gebändigt wurde. Es verlieh ihm das Aussehen eines Straßenräubers. Die Haut wurde von hohen langen Wangen Knochen ein wenig gespannt. Bartstoppeln bedeckten die Wangen und das spitz zulaufende Kinn. Die markantesten Punkte in seinem Gesicht waren jedoch sein Lächeln das nie wirklich fröhlich und glücklich lächelte und seine Augen, grau wie ein Stein, ruhig und mit viel Traurigkeit gepaart. Mit der Zeit bekamen wir, die mit ihm arbeiteten mit, dass er Todessehnsucht hatte. Wir hatten nie erfahren warum.

Wenn wir ihn darauf ansprachen, schaute er einen nur an und wechselte das Thema.

Igor, gebürtiger Russe und ein hervorragender Scharfschütze, 29 Jahre und um die 195cm groß. Blonder Bürstenhaarschnitt und eine gefährlich wirkende Bescheidenheit. Sehr muskulöser Oberkörper, unter dessen Anzug, bei jeder Bewegung Muskelpakete spielten. Kalte blaue Augen, sowie eine wulstige übergroße Nase die vermutlich schon öfter gebrochen war.

Mit seinen riesigen Pranken streichelte er immer liebevoll sein Scharfschützengewehr. Er war ein Kerl wie ein Bär und doch ein liebenswürdiger Mensch.

Mike kam aus den USA und war im Nahkampf ausgebildet.

Wenn auch schon Ende 40 war er doch von athletischer Statur mit 1 Meter 85. Auf eine gewisse Art und Weise gut aussehend mit grauen kurzen Haaren und extrem grünen Augen. Er liebte wohl den Nahkampf und ging keiner Konfrontation aus dem Weg. Er stand einfach darauf sich immer wieder mit anderen messen zu wollen. Doch fing er nie den Streit an. War mit einer überaus charismatischen Persönlichkeit gesegnet und hatte immer einen Witz parat.

Mathis, in Belgien geboren und ausgebildet im Nahkampf.

Er war unser Teamleader. Seit drei Jahren ist er in Brasilien. 36 Jahre alt, ziemlich groß ca. 190cm und sehr schlank mit dunkelblonden Haaren. Die halb langen Haare fielen manchmal über seine graublauen Augen. Immer sehr konzentriert, man sah ihm selten mit einem Lächeln im Gesicht.

Aiman, kam über die Sicherheitsfirma aus Israel und war Scharfschütze. 34 Jahre alt, ca. 185cm groß mit dunklem Haar. Trotz seiner breiten Schultern hatte er extrem schmale Hüften. Er war immer unrasiert mit kurzen Bartstoppeln, sah aber auf seine schmuddelige Art nicht übel aus. Aggressivität und Brutalität hatten tiefe Furchen in seinem Gesicht gegraben.

Tom, ebenfalls aus den USA, ein sehr guter Scharfschütze und ein hervorragender Späher sowie guter Kartograf. 35 Jahre alt und 175cm groß. Sein Gesicht war dunkelbraun von der Sonne gezeichnet und die Haut sah aus als wäre sie ein Lederlappen. Extrem dünn und hager, aber gut durchtrainiert.

Seine Augen waren eiskalt und sahen einen immer an als überlege er sich gerade, wie er einen umbringen kann, sobald man eine falsche Bewegung macht.

Alle sechs hatten nicht nur eine militärische Ausbildung, sondern auch noch entsprechende berufliche Erfahrungen.

Soweit mir bekannt ist, werden Rückholer aus den Reihen des Militärs oder einer entsprechenden Ausbildung rekrutiert.

Ich selbst hatte keine militärischen Erfahrungen. Nur meine militärische Ausbildung in Israel, Hong Kong und meinen Kampfsport vorzuweisen.

Nachdem wir uns gegenseitig vorgestellt waren, übernahm Goldmann das Gespräch. „Meine Herren, es freut mich das ihr alle hier anwesend seid. Falls jemand etwas zu trinken möchte, bitte bedient euch“ und zeigte mit der Hand zum Sideboard an der Wand mit den Getränken. Goldmann lies den Anwesenden Zeit sich etwas zu trinken zu nehmen.

Dann fuhr er fort mit seiner Ansprache und sah uns sieben an. „Männer, ich bin erfreut darüber, dass ihr hier seid und wünsche eine gute Zusammenarbeit. Ab sofort unterliegt eure Tätigkeit strikter Geheimhaltung. Ihr habt euch alle schriftlich zur Verschwiegenheit verpflichtet. Über eure Tätigkeit dürft ihr mit niemandem außerhalb dieses Büros sprechen -weder mit Freunden noch mit eurer Familie. Ihr habt euch für diese operativen Einsätze freiwillig gemeldet.“