Ein halbes Jahrhundert
Schikane und Verbot

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Die AmerikanerInnen haben im Verlauf ihrer Geschichte immer an der Tradition festgehalten, daß kein Mensch einem anderen seine von der Verfassung garantierten Rechte nehmen darf; Übergriffe dieser Art haben sie nie hingenommen. Wenn man heutzutage in Amerika in der Schule zu etwas verpflichtet wird, was nicht im Lehrplan vorgeschrieben ist, oder zu einer Arbeit, die nicht mit dem Mindestlohn bezahlt wird, kann man unter Berufung auf seine Grundrechte dagegen vorgehen. Zu den Grundrechten gehören unter anderem das Recht auf Privatsphäre, der Schutz vor Selbstbezichtigung und willkürlichen Durchsuchungen, Verhaftungen und Beschlagnahmungen, sowie die Annahme der Unschuld bis zur Urteilsverkündung durch ein ordentliches Gericht. Gehört es nun aber nicht zu den grundlegendsten Rechten von allen, die Verantwortung für sein eigenes Leben und Denken selbst und in eigener Person übernehmen zu können?

1937: Hanf wird verboten; im ganzen Land gibt es schätzungsweise 60 000 Leute, die »Marihuana« rauchen; dank der Desinformationskampagne von Hearst und Anslinger gibt es fast niemand, der nicht schon von Marihuana gehört hat.

1945: Newsweek berichtet, daß in Amerika inzwischen über 100 000 Menschen Marihuana rauchen.

1967: Millionen Menschen rauchen in Amerika regelmäßig und offen Hanfblätter und -blüten.

1977: Die Zahl der Menschen, die in Amerika regelmäßig Cannabis rauchen, geht in die Zigmillionen; viele von ihnen bauen ihn selbst an.

1987: In Amerika hat jede(r) dritte zumindest einmal im Leben Cannabis probiert, und ungefähr 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung kaufen und rauchen es trotz Urintests und strengerer Gesetze weiterhin regelmäßig.

Marine und Militär entlassen jeden, der Marihuana raucht, – auch dann, wenn der Vorfall einen Monat zurückliegt und man damals gar nicht im Dienst war. Tests werden nach dem Zufallsprinzip vorgenommen, aber meist gelten sie nicht Beruhigungs- und Aufputschmitteln oder alkoholischen Getränken, obwohl nach den Erkenntnissen der OSHA, der Versicherungsstatistiken und der AFL-CIO zwischen 90 und 95 Prozent der auf Rauschzustände zurückzuführenden Arbeitsunfälle mit Alkohol zu tun haben.

Zahlreiche Studien des Militärs über die Auswirkungen von Cannabis auf Soldaten, die während der 50er und 60er Jahre im Edgewood Arsenal, Maryland, und an anderen Orten durchgeführt wurden, zeigten, daß starkes Marihuanarauchen über zwei Jahre (so lange wurde es vom Militär finanziert) sich nicht nachteilig auf die Motivation der Soldaten oder ihren Willen zur Pflichterfüllung auswirkte.

Unternehmen und Marine

Diese Untersuchungen wurden sechsmal vom Militär und noch öfter von Universitäten wiederholt und ergaben immer die gleichen oder ähnliche Ergebnisse1(siehe auch Panama/Siler-Studie, Jamaika-Studie, den britischen Report über Indischen Hanf).

Südafrikanische Gold- und Diamantenminen ermunterten Schwarze sogar zur Einnahme von Cannabis/Dagga, damit sie härter arbeiten konnten.

Der Schutz der Privatsphäre

Vereinigungen wie unter anderen NORML, HEMP, ACLU, BACH und die Libertarian Party sind der Ansicht, daß es die alleinige Angelegenheit der Militärbediensteten oder der in Zivilunternehmen Beschäftigten ist, ob sie Marihuana rauchen oder nicht, solange sie das nicht im Dienst oder bei Alarmbereitschaft und mindestens vier bis sechs Stunden vor dem Dienstantritt tun. Diese Auffassung entspricht den Ergebnissen der Berichte der Siler- Kommission (1933) und der Shafer-Kommission der US-Regierung (1972), des LaGuardia-Reports (1944), der Studie der kanadischen Regierung (1972) und der Alaska State Commission (1989) sowie des California Reasearch Advisory Panel (1989). All diese Berichte kamen zu dem Ergebnis, daß der Genuß von Marihuana keine kriminellen Straftaten zur Folge hat.

Ungenaue Urinproben

Urinproben auf Marihuana, die in militärischen Einheiten oder Zivilunternchmen durchgeführt wurden, sind nur bedingt genau und geben keine Auskunft über das Wann und Wieviel des Marihuanagenusses. Sie weisen lediglich nach, ob die Betreffenden in den letzten 30 Tagen Cannabis geraucht haben oder Cannabisrauch ausgesetzt waren. Ob man Cannabis eine Stunde oder 30 Tage zuvor geraucht hat (oder eben manchmal auch gar nicht), das Testergebnis ist immer das gleiche: positiv.

Ob man nun vor einer Stunde oder vor 30 Tagen geraucht hat, die Ergebnisse des Urintests sind immer die gleichen: positiv.

John P. Morgan, M. D., schrieb in der Zeitung High Times (Februar 1989): »Die Tests sind bei weitem nicht verläßlich. Pfuschereien und ein hoher Prozentsatz von fälschlich positiven oder negativen Ergebnissen sind nicht ungewöhnlich, und außerdem sind die Laboratorien keinen anderen Standards verpflichtet als ihren eigenen.«

Die Tests können bei 20 bis 50 Nanogramm (milliard-stel Gramm) THC-Karbonsäure (ein Metabolit oder Stoffwechselprodukt) pro Milliliter sowohl als positiv wie als negativ interpretiert werden, obwohl Ergebnisse in diesem Bereich der Skala bedeutungslos sind. Für das ungeübte Auge ist jedes positive Ergebnis alarmierend, und die meisten TesterInnen sind unerfahren und erhalten keine besondere Ausbildung. Aber aufgrund ihrer Testergebnisse wird sofort entschieden, ob man den Betreffenden einstellt, entläßt, verhaftet, erneut testet oder bei ihm eine Drogenbehandlung einleitet.

»Ich glaube, daß die Tendenz, den EMIT-Test [den Urintest auf THC-Metaboliten] auch unterhalb der Nachweisgrenze auszuwerten, einer der wichtigsten Gründe dafür ist, warum dieser Test nur selten durch veröffentlichte Untersuchungsberichte bestätigt wurde«, sagte Dr. Morgan.

Jugendliche der Milton Wisconsin High-School mußten sich im Jahre 1985 wöchentlichen Urintests unterziehen, weil man feststellen wollte, ob sie Marihuana rauchen. Die Forderung, diese Tests durchzuführen, kam von örtlichen Organisationen wie den »Familien gegen Marihuana«. Einen Test auf Alkohol und Beruhigungsmittel oder andere gefährliche Drogen hielt man andererseits natürlich nicht für erforderlich.

1988 warteten Hunderte von Gemeinden und High-Schools auf das Ergebnis dieser in Milton durchgeführten verfassungswidrigen Aktion, bevor sie ähnliche Testprogramme in ihren eigenen Schulbezirken durchführten. Das Testen von High-School-Schülern, die sich an Aktivitäten außerhalb des Lehrplans beteiligen, ist seitdem in vielen Landesteilen üblich.2

In Oregon zum Beispiel wurde das Testen von High-School-Sportlern per Gerichtsbeschluß auf alle Aktivitäten außerhalb des Lehrplans ausgedehnt. Mitglieder einer Gruppe, unter anderem auch solche, deren Einsatz teilweise davon abhängt, ob sie Marihuana genommen haben oder nicht, können jetzt nach Belieben getestet werden.

Der Baseballspieler »Babe« Ruth

Der ehemalige Baseballbeauftragte Peter V. Ueberroth verpflichtete alle Mannschaften, sich diesen Urintests zu unterziehen; davon ausgenommen waren lediglich gewerkschaftlich organisierte Spieler. Alle am Baseballsport beteiligten Personen, von den Besitzern bis zu den Erdnußverkäufern und den Schlägerträgern, müssen sich testen lassen, wenn sie ihrer Tätigkeit weiter nachgehen wollen. Diese Bestimmung wurde 1990 in alle Verträge, auch in die der Baseballspieler, aufgenommen.

Abgesehen von den Fragen nach den Bürgerrechten, die sich hier stellen, scheint man offenbar schon vergessen zu haben, wie »Babe« Ruth regelmäßig die Reporter einlud, ihm dabei Gesellschaft zu leisten, wenn er vor einem Spiel 12 Bier trank – während der Zeit der Alkoholprohibition.

Viele Organisationen »trockener« AlkoholikerInnen und selbst der Ligabeauftragte beschworen ihn, damit aufzuhören und an die Kinder zu denken, die ihn anhimmelten; aber »Babe« blieb stur.

Wenn Peter Ueberroth oder einer wie er während der Prohibition die Aufsicht über den Baseballsport gehabt hätte, wäre der »König des Baseballs« mit Schimpf und Schande entlassen worden, und Millionen Kinder hätten nicht stolz in »Babe-Ruth-Kinder-Ligen« gespielt.

Millionen normaler AmerikanerInnen konsumieren Cannabis, um sich während ihrer Freizeit zu entspannen, und riskieren damit strafrechtliche Verfolgungen. Einen Beschäftigten sollte man danach beurteilen, wie er seine Arbeit erledigt, nicht nach seinem persönlichen Lebensstil.

Die »Babe« Ruths des Sports, die Henry Fords der Industrie, die Pink Floyds, Beatles, Picassos und Louis Armstrongs der Künste und jeder zehnte Amerikaner sind zu Kriminellen abgestempelt worden, weil sie Cannabis geraucht haben, selbst wenn sie das ausschließlich in ihren eigenen vier Wänden taten.

Robert Mitchums Karriere als Filmschauspieler wäre beinahe mit seiner Inhaftierung wegen Marihuanarauchens im Jahre 1948 zu Ende gewesen. Als Bundesrichter Douglas Ginsburg 1987 für den Obersten Gerichtshof der USA berufen werden sollte, enthüllte man ein paar Tage vorher, daß er während einer Lehrtätigkeit an der Universität Marihuana geraucht hatte. Sein Name wurde prompt von der Nominierungsliste gestrichen. 1991 dagegen spielte das Bekenntnis des Richters des Obersten Gerichtshofes, Clarence Thomas, daß er im College Marihuana geraucht hatte, bei seiner umstrittenen Ernennung keine Rolle.

Gemeinden werden gespalten und Familienmitglieder aufeinandergehetzt

»Hilf einem Freund, bring ihn ins Gefängnis«, steht auf einem Anschlagbrett in Ventura, Kalifornien. Dies ist ein Beispiel für die »Informieren Sie uns über Ihren Nach-barn«-Taktik, wie sie in der »Keine Toleranz«-Kampagne eingeschlagen wurde. Mit dieser Kampagne wollte man das Gesetz für das Delikt des Cannabisrauchens verschärfen -ein Delikt ohne Opfer.

In diesem Zusammenhang wurden die Zuschauer über das Fernsehen aufgefordert: »Wenn Sie Kenntnis von einer Straftat haben, können Sie bis zu tausend Dollar verdienen. Ihr Name wird nicht erwähnt, und Sie müssen nicht vor Gericht erscheinen.«3 Im Gefängnis erhielt ein Mann eine Postkarte mit der Aufschrift: »Unser Informant erhielt 600 Dollar dafür, daß er Sie hinter Gitter gebracht hat. Die Crimestoppers.«

Überwachung und Beschlagnahmungen

In den ländlichen Gegenden Kaliforniens, wo der Cannabisanbau für den Lebensunterhalt ganzer Gemeinden wichtig war, gehen schwer bewaffnete CAMP-Streitkräfte in einen dichten Wald, in dem sie viereinhalb Meter große, üppige und acht Monate alte Pflanzen entdecken. Diese werden abgeschlagen, niedergetreten und mit Benzin und Gummireifen angezündet. Wird nichts dagegen unternommen, verbrennen sie langsam.

Ein Hubschrauber kreist über einem Vorort, während der Pilot in eine Infrarotkamera blickt, die auf ein Haus gerichtet ist. »Wir suchen nach der häuslichen Sonne«, erklärt er treffend.

»Wir überwachen nur ganz bestimmte Ziele. Beispielsweise Läden, in denen Pflanzenlampen gekauft werden [Kunstlicht für Marihuanaanbau in geschlossenen Räumen; Anm. d. Red.], oder Häuser, zu denen irgendwelche Verdachtshinweise vorliegen, daß ›die Herstellung einer kontrollierten Substanz‹, eine Straftat, zu befürchten ist.«

»Sehen Sie, da ist das Licht.« Sein wärmeempfindlicher Bildschirm zeigt, daß unter der Dachrinne Wärme aus dem Haus herausstrahlt. Verdacht bestätigt.

Als nächstes beantragen sie eine Durchsuchungserlaubnis, dringen in das Haus ein, beschlagnahmen es nach dem Zivilrecht und stellen seine Bewohner nach dem Strafrecht unter Anklage.4

Unamerikanische Politik und politische Erpressung

Richard Nixon beauftragte 1971 das FBI, John Lennon sechs Monate lang 24 Stunden täglich illegal zu überwachen, weil dieser in Michigan ein Konzert für die Freilassung des Studenten John Sinclair gegeben hatte, der wegen des Besitzes von zwei Joints zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden war.5

Die Drogen-, Öl-, Papier- und Alkoholhersteller wollen ein Marihuanaverbot für immer, und es ist ihnen völlig gleichgültig, wessen Rechte sie dafür beschneiden.

Liberalen Politikern wird nachspioniert, und wir glauben sogar, daß sie erpreßt werden, damit sie über dieses Thema Stillschweigen bewahren. Andernfalls müssen sie damit rechnen, daß Dinge aus ihrer Vergangenheit oder ihrem Familienkreis an die Öffentlichkeit kommen, die möglicherweise etwas mit Sexualität oder Drogen zu tun haben.

Polizei, Geheimnisse und Erpressung

Der Polizeichef von Los Angeles, Daryl Gates, befahl vor einigen Jahren die ständige Überwachung des Mitglieds des Stadtrats, Zev Yarslovsky, des späteren Staatsanwalts der Stadt, John Van DeKamp, des Bürgermeisters von Los Angeles, Tom Bradley, sowie anderer Personen des öffentlichen Lebens. Er ließ länger als ein Jahr deren Intimsphäre beobachten.6

Das gleiche machte J. Edgar Hoover als Direktor des FBI fünf Jahre lang mit Martin Luther King Jr. Die Schauspielerin Jean Seberg, die sich in einer schwierigen Lage befand, trieb er vorsätzlich in den Selbstmord: Ihr wurden fortgesetzt Drohbriefe der Bundespolizei gesandt, und man fütterte Boulevardblätter mit Informationen über ihre Schwangerschaften und privaten Verabredungen mit Schwarzen. Mit dem FBI belästigte Hoover über 20 Jahre lang bestimmte Zielpersonen und schränkte deren Bürgerrechte ein. Der ehemalige Direktor des FBI und direkter Aufsichtsbeamte der DEA, William Webster, antwortete auf die Frage, warum die Hälfte der Gelder der Drogenbekämpfung auf Bundesebene für die Cannabisverfolgung verschwendet werde, daß Marihuana eine extrem gefährliche Droge sei und Beweise dafür jetzt vorlägen (nämlich die Studien von Heath und Nahas über das Gehirn und Metaboliten).

Er forderte dann für den Kampf gegen Marihuana mehr Geld und uneingeschränkte Machtbefugnisse.7

Öffentliche Erniedrigung

UnterhaltungskünstlerInnen, die mit Cannabis erwischt wurden, mußten wie einst Galileo Galilei abschwören, sonst wären sie ins Gefängnis gekommen und hätten ihre Fernseh- oder Nachtclubverträge oder Aufenthaltsgenehmigungen verloren. Einige konnten einer Gefängnisstrafe nur dadurch entgehen, daß sie sich im Fernsehen gegen Marihuana aussprachen, so z. B. Peter Yarrow (von »Peter, Paul and Mary«) und die Schauspielerin Linda Carter. Die amerikanischen Gerichte und Gesetzgeber haben für ihre cannabisfreie Welt die »garantierten« Bürgerrechte verraten.

»Verdächtigen Sie Ihren Nachbarn nicht, bringen Sie ihn ins Gefängnis.« Jede verdächtige Bemerkung soll gemeldet werden. Scheinbar ist Alltagsrealität geworden, worüber man sich früher empörte, nämlich das Schreckgespenst der Nazis, die jeden aufforderten, den anderen zu bespitzeln und ihn zu denunzieren, oder Stalins Geheimpolizei, die die Menschen nachts aus ihren Häusern holte, sie betäubte und ihnen Informationen abpreßte. Wer es wagt, sich den Lügen der Politiker und der ausufernden Unterdrückung des Polizeiapparates zu widersetzen, riskiert seinen finanziellen Ruin.

Beschlagnahmung: Recht und Ordnung wie im Feudalismus

Wenn die amerikanische Bundesregierung Autos, Boote, Geld, Immobilien und anderen persönlichen Privatbesitz beschlagnahmt, rechtfertigt sie ihr Vorgehen mit Gesetzen, die auf der abergläubischen Denkweise des Mittelalters beruhen.

Das englische Gewohnheitsrecht des Mittelalters bestimmte, daß jeder Gegenstand, der den Tod eines Menschen verursachte, an die Krone fiel. Eine Waffe oder ein Ochsenkarren, der zur Flucht benutzt wurde, hieß nach dem Gewohnheitsrecht »Deodand«. Dieser Gegenstand wurde personifiziert, als verderblich oder als schlecht erklärt, und fiel dann an den König.

Heutige Beschlagnahmungen in rem, die gegen Dinge, nicht gegen Personen gerichtet sind, finden als Zivilverfahren gegen das Eigentum statt. In Analogie zum »Deodand« erklärt eine juristische »fiktive Person« das Eigentum zum Beklagten. Es wird schuldig gesprochen und verurteilt, als ob es eine Person wäre, während die Schuld oder Unschuld des Eigentümers dabei ohne Belang ist.

Für die Enteignung von Besitz beruft sich die Regierung auf diese Maßnahme des Zivilrechts und umgeht damit fast alle Schutzmöglichkeiten, die die Verfassung für Einzelpersonen vorsieht. Der sechste Verfassungszusatz über das Recht auf Vertretung vor Gericht wird auf diese Weise irrelevant, und der Grundsatz »unschuldig bis zum Beweis der Schuld« wird in sein Gegenteil verkehrt. Jede Verletzung eines Bürgerrechts dient der Mißachtung eines weiteren.

Mit dem Verstoß gegen den fünften Zusatzartikel der amerikanischen Verfassung: »unschuldig bis zum Schuldbeweis« versucht man das Verbot, daß niemand wegen derselben Sache zweimal angeklagt werden kann, aufzuheben. Selbst ein Freispruch von den strafrechtlichen Beschuldigungen, auf denen die Beschlagnahmung beruht, verhindert nun nicht die nochmalige Verhandlung derselben Fakten. Der Angeklagte muß in einem zweiten Verfahren seine Unschuld beweisen, auch wenn die Regierung ihm im ersten Verfahren kein Verbrechen nachweisen konnte.

Der Oberste Gerichtshof hält es für verfassungsgemäß, Eigentum in rem von einer Person zu beschlagnahmen, die völlig unschuldig und nicht nachlässig in der Nutznießung ihres Eigentums ist. Untergeordnete Gerichte folgen dem Argument des Anklägers, daß der Schutz der Verfassung vor Enteignung nicht für jemanden gelten könne, der auch nur eines minder schweren Drogenvergehens für schuldig befunden wird, wenn es sogar erlaubt ist, Besitz von völlig unschuldigen Personen zu beschlagnahmen.

Die bei Zivilverfahren zwischen Individuen gegebene Möglichkeit der Gegenklage besteht gegenüber der Regierung nicht. Die Regierung hingegen kann ihre praktisch unbegrenzten Möglichkeiten voll ausschöpfen und wiederholt Prozesse anstrengen, in der Hoffnung, schließlich doch einen Richter davon zu überzeugen, daß der Angeklagte keinen hinreichenden Beweis für seine Unschuld erbracht hat.

Enteignungen seitens der englischen Krone veranlaßten die Gründer der amerikanischen Nation dazu, im ersten Artikel ihrer Verfassung parlamentarische Strafbeschlüsse ohne vorherige Gerichtsverhandlung (Enteignung als Folge einer Verurteilung) zu verbieten. Der Haupttext der Verfassung verbietet außerdem die Enteignung von Besitz wegen Hochverrats. Der erste Kongreß erließ eine bis heute geltende Gesetzesvorschrift, nach der »keine Verurteilung oder Rechtsprechung zum Schaden von Leben oder irgendeiner Enteignung von Besitz führen soll«. Die frühen Amerikaner hielten am in rem-Verfahren unter Admiralitäts- und Schiffahrtsrecht fest, um feindliche Schiffe auf See beschlagnahmen und die Bezahlung von Zollgebühren erzwingen zu können.

Beim Ausbruch des Bürgerkrieges wurden die Zollgesetze radikal geändert. Die Beschlagnahmungsverordnung vom 17. Juli 1862 erklärte es für rechtmäßig, jedes Eigentum, das Offizieren der Konföderierten oder Personen gehörte, die die Rebellen unterstützten, in rem zu beschlagnahmen. Der Oberste Gerichtshof der USA stellte fest, daß in rem-Beschlagnahmungen insoweit, als sie ein Ausfluß des von der Regierung ausgeübten Kriegsrechts seien und nur auf Feinde angewendet würden, der Verfassung entsprächen, da sie auf diese Weise dazu dienten, eine schnelle Beendigung des Krieges zu erreichen.

In der Hitze des »Krieges gegen die Drogen« begann der Kongreß erneut in rem-Maßnahmen anzuwenden, um Strafen unter Umgehung des als Ärgernis empfundenen Schutzes verhängen zu können, den die Verfassung und die Grundrechte garantieren. »Wir müssen unsere Verfassung retten«, sagt Vickie Linker, deren Ehemann wegen eines Cannabis»vergehens« zwei Jahre im Gefängnis zubrachte. »Die Wahrheit ist auf unserer Seite.«

Fallen, Intoleranz und Ignoranz

Wenn DEA und Polizei der Meinung sind, daß nicht genügend Verbrechen begangen werden, stellen sie Fallen, mit deren Hilfe sie Personen, die nichts Böses ahnen und nicht vorbestraft sind, zu Verbrechern stempeln. Nicht selten wurden Regierungsagenten bei von ihnen selbst eingefädelten Drogengeschäften gefaßt.9

Das ständige Schüren der Angst vor Marihuana in der Öffentlichkeit dient auch dazu, die Forderungen nach mehr Geld für den »Krieg gegen die Drogen« zu legitimieren. »Krieg gegen die Drogen« ist dabei Schönfärberei für einen Krieg gegen Menschen, deren freie Entscheidung es ist, bestimmte Substanzen zu verwenden. Gleichzeitig übt man mit der Angst vor Marihuana politischen Druck aus, um mit verfassungsmäßig nicht erlaubten Mitteln vorgehen zu können und die immer härteren Gesetze noch weiter zu verschärfen.

In Louisville, Kentucky, wurde im Oktober 1989 ein Rundschreiben an die Polizeichefs dieses Landes versandt, in dem der oberste Drogenjäger William Bennett verkündete, daß das Rauchen von Marihuana die Menschen dumm mache. Bennett trinkt gern in Gesellschaft und ist stark nikotinsüchtig.10 Für seine Behauptung legte er natürlich keine Beweise vor, erklärte aber, daß der Krieg gegen die Drogen noch mehr Geld koste, weil im Zusammenhang mit Marihuana eine neue Gefahr erkannt worden sei – die Dummheit! (Diese ist, soweit wir wissen, noch kein Verbrechen.) Als Bennett 1989 versuchte, eine ähnliche Botschaft unter Vertretern der Rundfunk- und Filmgesellschaften in Hollywood zu verbreiten, soll er sich an einem spätmorgendlichen Gin-Tonic festgehalten haben.11

PDFA: Lügen haben kurze Beine

Eine weitere Entwicklung der jüngeren Zeit war die Formierung der (Partnership for a Drug Free America) durch Teile der Medien. Die PDFA bietet allen Funk- und Printmedien kostenlos einen geschickt aufgemachten öffentlichen Anzeigendienst an, der sich vor allem gegen Marihuana richtet.

Die PDFA bringt nichtssagendes Zeug heraus wie zum Beispiel einen Werbespot, der ein Skelett zeigt (»Das sind Drogen«), auf dem ein Ei gebraten wird (»Das ist Ihr Gehirn. Alles klar?«), und sie scheut sich nicht, in ihren Werbespots rundheraus zu lügen.

In einem anderen Werbespot werden die Trümmer einer Eisenbahn gezeigt. Natürlich wird jeder zustimmen, daß niemand Züge fahren sollte, während er high von Marihuana ist. Aber in diesem Werbespot behauptet ein Mann, daß jeder lüge, der sagt, daß Marihuana harmlos sei, weil er seine Frau durch ein Zugunglück verloren habe, das durch Marihuana verursacht worden sei.

Diese Behauptung steht im Widerspruch zu der beeidigten Aussage des für das Unglück verantwortlichen Ingenieurs, wonach dieser »Unfall nicht durch Marihuana verursacht wurde«. Die PDFA setzt sich einfach über das Geständnis dieses Ingenieurs hinweg, während des Dienstes Alkohol getrunken, gegessen und ferngesehen zu haben. Abgesehen davon, daß hier jemand seiner Arbeit nicht die nötige Aufmerksamkeit gewidmet hatte, war vor dem Unglück auch noch die Sicherheitsüberprüfung des Zuges vernachlässigt worden.

Im nächsten Werbespot wird einem traurig dreinblik-kenden Paar mitgeteilt, daß sie keine Kinder bekommen könnten, weil der Ehemann früher regelmäßig Marihuana geraucht hatte. Dies widerspricht zum einen den klinischen Erkenntnissen, zu denen Cannabisstudien während nahezu eines Jahrhunderts gekommen sind, und zum anderen auch der persönlichen Erfahrung von Millionen Amerikanerinnen, die Cannabis geraucht hatten und völlig gesunde Kinder zur Welt gebracht haben.

In einem weiteren Werbespot streute die PDFA derart arrogant Lügen, daß sie schließlich unter Druck geriet. Der Spot zeigte zwei Aufzeichnungen von Gehirnwellen, die nach der Aussage der Gruppe die Reaktion der Gehirnwellen eines 14jährigen »auf Marihuana« widergaben.

Die Hirnwellen einer Person in tiefem Schlaf oder im Koma.

Der Forscher Dr. Donald Blum vom UCLA-Zentrum für neurologische Studien teilte den KABC TV-News (Los Angeles) am 2. November 1989 empört mit, daß das Bild in Wirklichkeit die Gehirnwellen einer Person zeige, die in tiefem Schlaf oder im Koma liegt.

Er sagte, daß er und andere Forscher sich bereits bei der PDFA beschwert hätten, und fügte hinzu, daß die Gehirnwellen von Cannabisrauchern sich sehr von den in dem Werbespot gezeigten Gehirnwellen unterscheiden. Sie besäßen eine Ausformung, die aufgrund jahrelanger Forschung über die Auswirkungen von Cannabis auf das Gehirn wohlbekannt sei.

Der Fernsehsender und die PDFA brauchten nach dieser öffentlichen Widerlegung noch Wochen, um besagten Spot abzusetzen, und noch lange Zeit später waren weder eine Richtigstellung noch ein Widerruf des Betrugs vorgelegt worden.12

Die PDFA sollte besser eine Anzeige schalten, die ein Skelett mit der Unterschrift »Dies ist die PDFA« und ein gebratenes Ei mit dem Text »Das sind die Fakten« zeigt.

DARE: Polizeipropagandisten

Zu einem weiteren Mittel, die Öffentlichkeit über Hanf zu täuschen, hat sich das DARE-Programm entwickelt. Die Drug Abuse Resistance Education bietet Erziehung zum Widerstand gegen Drogenmißbrauch. Dieses staatliche Programm wurde 1983 von Daryl Gates, dem Polizeichef von Los Angeles, initiiert. Es beinhaltet normalerweise, daß ein Polizeibeamter einen 17wöchigen Kurs an einer örtlichen Grundschule leitet. Dieser Kurs hat zum Ziel, verantwortliches Verhalten von jungen Menschen zu fördern, vermittelt ihnen jedoch in verantwortungsloser Weise verzerrte Informationen und glatte Lügen über Cannabis.

Der größte Teil des Kurses befaßt sich nicht mit Drogen, sondern zeigt Verhaltensmöglichkeiten für die Fälle auf, in denen Jugendliche die Gelegenheit haben oder dazu aufgefordert werden zu trinken, zu rauchen, zu stehlen, zu lügen, Gesetze zu brechen etc. Die wirklich nützliche Unterstützung richtiger Verhaltensweisen, die das Programm bietet, wird von einem Gestrüpp von Lügen und versteckten Andeutungen über die Auswirkungen von Marihuana und über seine Anwender überwuchert.13

Lehrer, die an den Sitzungen teilnehmen,14 berichten zum Beispiel, daß der Polizeibeamte sagt: »Ich kann euch nicht sagen, daß das Rauchen von Marihuana Gehirnschäden verursacht, weil ihr alle Menschen kennt, die Marihuana rauchen, die euch ganz normal erscheinen. Aber das ist es gerade. Man kann es nicht sagen – bis jetzt.«

Für solche Behauptungen werden keine Beweise vorgelegt. Die Literatur, die das Kind mit nach Hause nimmt (und die möglicherweise von Eltern gelesen wird, die über Marihuana informiert sind), ist tendenziell scheinbar ausgewogener, obwohl sie sich auf mysteriöse »neue Studien« beruft, die angeblich die Gefahren von Marihuana beweisen.

Die Polizeibeamten reden jedoch während des ganzen Kurses von durch Marihuana verursachten Lungenschäden, von Hirnschäden, Unfruchtbarkeit, Todesfällen und behaupten vieles, was sie nicht begründen können.

Oder sie berichten über authentische Studien, die die Herz- und Lungenrisiken bei Kokain aufzeigen, und erwähnen dann beiläufig das Rauchen von Marihuana. Der Beamte, der es ja so gut meint, erzählt bisweilen auch irgendwelche Anekdoten über Leute, die er zu kennen behauptet, Leute, die mit Marihuana »angefangen« und dann ihr Leben mit harten Drogen, Kriminalität und Lasterhaftigkeit zerstört haben. Schließlich wirft er Marihuana mit wirklich gefährlichen Drogen in einen Topf und malt den Kindern aus, wie Jugendliche oder seine eigenen Kameraden bei der Polizei von diesen hoffnungslosen, drogenabhängigen Kriminellen getötet wurden.

Am Ende werden die Schüler ermutigt, ihren drogennehmenden Freunden und Familien zu helfen, indem sie zu Polizeiinformanten werden. Indirekte Lügen durch versteckte Anspielungen und stillschweigend unterstellte Bezüge werden ganz beiläufig eingestreut. Sie sollen einen starken, dauerhaften Eindruck im Unterbewußtsein hinterlassen. Da sie sich nicht auf irgendwelche Untersuchungen oder andere Quellen stützen, die man objektiv beurteilen oder direkt kritisieren könnte, soll eben auf Dauer nur ein verschwommenes diffuses Bild zurückbleiben.

Das DARE-Programm ist deshalb so gefährlich, weil es einige richtige Informationen mit Lügen und versteckten Andeutungen über Marihuana vermischt.

Das DARE-Programm ist deshalb so gefährlich, weil es einerseits einige korrekte Informationen bietet und prinzipiell für junge Leute von Nutzen ist, andererseits aber sich und seinen Ruf auch dadurch ruiniert, daß es unverantwortliche, hinterlistige Taktiken verfolgt.

Wenn die für das DARE-Programm zuständigen Organisatoren von den Jugendlichen verantwortliches Verhalten verlangen, müssen sie selber verantwortlich handeln. Sollten sie Informationen über Marihuana besitzen, die dem Rest der Bevölkerung vorenthalten werden, sollen sie sie uns sehen lassen. Soweit bekannt, hat es bislang keine DARE-Organisation gewagt, mit einer Gruppe, die für die Legalisierung von Marihuana eintritt,16 öffentlich zu diskutieren oder deren Literatur in ihrem Erziehungsprogramm zu verwenden.

Betäubte Medien

Obwohl den Medien in den 60er und 70er Jahren einiges an vernünftigen Argumenten und Tatsachen über Cannabis zugeflossen ist, haben sie es kaum vermocht, das Marihuanaverbot von der weitverbreiteten Hysterie zu trennen, die mit dem »Krieg gegen die Drogen« einherging (und ihnen in den 80er Jahren eine höhere Auflage bescherte). Hanf-Aktivisten wurden ignoriert, ihre Aktionen zensiert und ihre Termine nicht angekündigt; die Medien lehnen sogar bezahlte Anzeigen für Aktionen oder für legale, nicht zum Rauchen bestimmte Hanfprodukte ab.

Was ist aus der Verpflichtung, Fakten nachzugehen, geworden?

Statt die Regierung kritisch zu überwachen und als Anwalt der Öffentlichkeit zu dienen, betrachten sich die Rundfunkanstalten und Nachrichtenagenturen als profitbringendes Werkzeug zum Schmieden eines »Konsenses« in der nationalen Politik. Nach den Aussagen solcher Gruppen wie »Fairness and Accuracy In Reporting« (FAIR) und Forschern wie Ben Bakdikian und Michael Parenti verteidigen diese Vereinigungen das »nationale Interesse« und legen es in ihrem Sinne fest – womit häufig ihre eigenen finanziellen Interessen und politischen Auffassungen gemeint sind. Man sollte daran denken, daß viele der größten Zeitungsherausgeber Anteile an Waldgebieten für die Papierherstellung besitzen und die Hersteller pharmazeutischer Drogen, petrochemische Unternehmen usw. zu den wichtigsten Werbekunden der Medien zählen.

In einem Artikel, der am 7. Mai 1989 im Los Angeles Times Magazine erschien und den Titel trug »Nichts funktioniert«, beklagt Stanley Meiseler das Problem, Schulen für Drogenerziehungsprogramme zu gewinnen. Er enthüllt dabei unbeabsichtigt die Auffassungen und Vorurteile der Nachrichtenmedien: »Kritiker sind der Ansicht, daß einige Erziehungsprogramme dadurch verlören, daß sie die Gefahren der Drogen übertrieben. Direktoren und Lehrer, die von den städtischen Behörden streng beaufsichtigt werden, sehen sich gezwungen, den Schülern auf keinen Fall beizubringen, daß Marihuana, obwohl es schädlich sein kann,17 weniger süchtig mache als Zigaretten (...). Das Ausbleiben solcher Informationen bedeutet, daß die Schulprogramme an Glaubwürdigkeit verlieren könnten. (...) Aber ehrlichere Programme könnten noch schädlicher sein«, hieß es in einem Nachsatz.

Der Schaden, den Meiseler voraussagt, ist ein vermehrter Konsum von Cannabis. Er könnte eintreten, wenn bekannt wird, welche gesundheitlichen Vorteile und wie wenige physische oder psychologische Risiken mit dem Konsum von Cannabis verbunden sind. Viele Menschen ziehen Cannabis, das offensichtlich keine Werbung braucht, dem Alkohol und Tabak vor, für die so viele Werbedollars ausgegeben werden müssen.

Fortdauernde Ungerechtigkeit

Präsident Jimmy Carter sprach am 2. August 1977 im Kongreß über das Drogenthema und über Schäden, die die Verbote bewirken. Er sagte, daß »Strafen für den Besitz einer Droge dem einzelnen nicht mehr Schaden zufügen sollten, als der Gebrauch der Droge selbst. Aus diesem Grund befürworte ich ein Ergänzungsgesetz zum Bundesgesetz, wonach der Besitz von bis zu einer Unze Marihuana, was Bundesgesetze angeht, straffrei bleibt.«

»Strafen für den Besitz einer Droge sollten dem einzelnen nicht mehr Schaden zufügen als der Gebrauch der Droge selbst.« Präsident Jimmy Carter, 2. August 1977

Selbst dieser Vorstoß, die amerikanischen Marihuanagesetze mit ein bißchen Vernunft auszustatten, wurde vom Kongreß abgeblockt. Dieser war entschlossen, Härte gegenüber Straftätern zu demonstrieren, auch wenn deren Handlungen weder kriminell sind noch irgendeine wirkliche Gefahr für die Gesellschaft darstellen. Ihm war es gleichgültig, wie viele Menschen geschädigt werden.

Intoleranz und Unterdrückung seitens des Kongresses eskalierten in den Jahren nach Carter.

1990 hatten 18 Bundesstaaten »Special Alternative Incarceration« Camps (SAI), besondere Haftlager, eingerichtet, in denen nicht gewalttätige und erstmalig verurteilte Drogenstraftäter in einer den »Boot-camps« ähnlichen Einrichtung inhaftiert werden. Dort werden sie beschimpft und psychologisch zermürbt, um ihnen ihre positive Einstellung zum Drogenkonsum auszutreiben.

Die Insassen der Camps werden mit roboterhafter Präzision bearbeitet, und diejenigen, die sich nicht unterwerfen, müssen damit rechnen, daß man sie in den staatlichen Strafvollzug überführt. Die meisten dieser Straftäter sind wegen Marihuana inhaftiert. Mindestens 17 weitere Bundesstaaten wollen ähnliche Programme durchführen.18

Womit wurde diese antiamerikanische Politik gerechtfertigt? Mit einer Handvoll offizieller Regierungsberichte und Studien, die von der DEA, Politikern und den Medien verbreitet werden, um zu zeigen, daß Marihuana »wirklich zerstörerisch auf Menschen wirkt«.

Als nächstes wollen wir uns einige dieser berühmten Studien ansehen.