I
Weshalb der Hanf verboten werden konnte: die Geschichte einer Verschwörung (Jack Herer)
1. Zur Geschichte des Hanfs
1 Clark, V.S., History of Manufacture in the United States, McGraw Hill, New York 1929, S. 34.
2 Ebd.
3 Herndon, G.M., Hemp in Colonial Virginia, 1963; The Chesapeake Colonies, 1954; Los Angeles Times, 12. August 1981.
4 Siehe die Tagebücher von George Washington; Writings of George Washington, Brief an Dr. James Anderson, 26. Mai 1794, Bd. 33, S. 433, (Publikation der US-Regierung, 1931); Briefe an seinen Gutsverwalter William Pearce, 1795 und 1796; Thomas Jefferson, Jefferson’s Farm Books; Abel, Ernest, Marijuana: The First 12 000 Years, Plenum Press, New York, 1980; M. Aldrich, u. a.
5 US-Erhebung, 1850; Allen, James Lane, The Reign of Law, A Tale of the Kentucky Hemp Fields, MacMillan Co., New York, 1900; Roffmann, Roger, Marijuana as Medicine, Mendronc Books, Washington, 1982. – Diese Zahl schließt weder Tausende von kleineren Farmen mit ein, auf denen Hanf angebaut wurde, noch Hunderte oder Tausende – wenn nicht gar Millionen – von Gartenbeeten, auf denen Familien in Amerika Hanf anpflanzten. Sic berücksichtigt auch nicht die Tatsache, daß dennoch mehr als 200 Jahre lang bis in unser Jahrhundert hinein 80 Prozent des Hanfbedarfs der USA aus Rußland, Ungarn, der Tschechoslowakei und Polen importiert werden mußten.
6 Mikuriya, Tod, Marijuana Medical Papers. Medi-Comp Press, Kalifornien, 1973; Cohen, Sidney und Stillman, Richard, Therapeutic Potential of Marijuana, Plenum Press, New York, 1976.
7 The Columbia History of the World, 1981, S. 54.
8 Wasson, R. Gordon, Soma, Divine Mushroom of Immortality; Allegro, J.M., Sacred Mushroom & the Cross, Doubleday, New York, 1969.
2. Wozu Hanf alles nütze sein kann
1 Die anderen 10 Prozent waren gewöhnlich Flachs oder minderwertigere Fasern wie Ramie, Sisal, Jute und Abaka. – Abel, Ernest, Marijuana: The First 12 000 Years, Plenum Press, 1980; Herodot, Historiae, 5. Jahrhundert v. Chr.; Frazier, Jack, The Marijuana Farmers, 1972; Indizes des US-Landwirtschaftsministeriums, 1916-1982; Film des US-Landwirtschaftsministcriums, Hemp for Victory, 1942.
2 Oxford English Dictionary; Encyclopaedia Britannica, 11. Auflage, 1910; Film des US-Landwirtschaftsministeriums, Hemp for Victory, 1942.
3 Cannabis – aus dem hellenisierten Griechisch des Mittelmeerraumes, abgeleitet aus dem Persischen und noch älteren nordsemitischen Sprachen (Quanuba, Kanabos, Cana?, Kanah?), die inzwischen zur neuentdeckten Frühzeit des 6 000 Jahre alten indogermanisch-semitischen Sprachfamilienstammes der Sumerer und Akkadier zurückverfolgt wurden. Das frühsumerisch/babylonische Wort K(a)N(a)B(a) oder Q(a)N(a)B(a) ist eine der ältesten noch existenten Wortwurzeln. (KN bedeutet Rohr und B bedeutet zwei Schilfrohre oder zwei Geschlechter.)
4 Im 16., 17., 18. und im 19. Jahrhundert waren ein Frachtschiff, ein Schnellboot, Walfangschiff oder Kriegsschiff durchschnittlicher Größe mit 50 bis 100 Tonnen Hanf getakelt, nicht zu vergessen die Segel, Netze usw.; die gesamte Takelage mußte alle ein bis zwei Jahre erneuert werden, weil sie vom Salz zerfressen wurde. – Abel, Ernest, Marijuana, The First 12 000 Years, Plenum Press, 1980; Encyclopaedia Britannica; Magoun, Alexander, The Frigate Constitution, 1928; Film des US-Landwirtschaftsministeriums, Hemp for Victory, 1942.
5 In den Ausgaben der Encyclopaedia Britannica von 1893 und 1910 wird darauf hingewiesen und im Popular Mechanics von 1938 geschätzt, daß mindestens die Hälfte des Materials, das als Leinen bezeichnet wurde, nicht aus Flachs, sondern aus Hanf hergestellt wurde. Herodot (ca. 450 v. Chr.) beschreibt, daß die aus Hanf gefertigten Gewänder der Thraker Leinengewändern in nichts nachstünden, und daß »nur eine ganz erfahrene Person sagen könne, ob sie aus Hanf oder aus Flachs gemacht seien«.
6 Herndon, G.M., Hemp in Colonial Virginia, 1963; Daughters of the American Revolution histories; Abel, E. Marijuana, The First 12000 Years; siehe auch den Film Revolution von 1985 mit Al Pacino.
7 Die ursprünglichen, strapazierfähigen berühmten Levi-Hosen der Goldsucher der ersten Jahre, bekannt geworden als die California ’49ers, waren aus Hanfsegeltuch gefertigt und mit Nieten versehen. Auf diese Weise konnten die Hosentaschen nicht reißen, wenn sie mit dem gewaschenen Gold gefüllt waren. – Levi Strauss & Company of San Francisco, Kalifornien, Persönliches Gespräch des Autors mit Gene McClaine, 1985.
8 Oxford English Dictionary; Encyclopaedia Britannica, 11. Auflage, 1910; Film des US-Landwirtschaftsministcriums, Hemp for Victory, 1942.
9 Ende der dreißiger Jahren informierte das Federal Bureau of Narcotics den Kongreß darüber, daß viele Amerikaner polnischer Abstammung immer noch Gras in ihren Hinterhöfen anbauten, um daraus Arbeitskleidung und lange Unterhosen für den Winter zu machen, und die Agenten mit Schrotflinten empfangen hätten, weil diese ihnen die Kleidung für das kommende Jahr stehlen wollten.
10 Broschüre des Fachbereichs Agrarwissenschaften der Universität von Kentucky, März 1943.
11 Ernteberichte, Internationale Übersicht des US-Landwirtschaftsministeriums. CIBA-Bericht 1961-1962 Luigi Castellini, Mailand, Italien.
12 Die alten Jennymaschinen und Spinnräder wurden hauptsächlich zum Verspinnen von Fasern benutzt, und zwar in dieser Reihenfolge: Cannabis-Hanf, Flachs, Wolle, Baumwolle und so weiter.
13 Falls Sie sich die Frage stellen: In der Hanffaser ist kein THC (Tetrahydrocannabinol) enthalten. Ganz recht, Sie können Ihr Hemd nicht rauchen! Der Versuch, Hanfstoffe – oder überhaupt irgendeine Tcxti-lie-zu rauchen, könnte fatal sein!
14 Colby, Jerry, DuPont Dynasties, Lylc Stewart, 1984.
15 Cavender, Jim, Professor für Botanik, Universität von Ohio, »Authorities Examine Pot Claims«, Athens News, 16. November 1989.
16 Daher der Begriff »Lumpenpapier«.
17 Frazier, Jack, The Marijuana Farmers, Solar Age Press, New Orleans, Louisiana, 1974; US-Kongrcßbibliothck; Nationalarchive; US-Münzanstalt.
18 Adams, James T, Hrsg., Album of American History, Charles Scribner’s Sons, New York, 1944, S. 116.
19 Frazier, Jack, The Marijuana Farmers, Solar Age Press, New Orleans, Louisiana, 1974; US-Kongreßbibliothek; Nationalarchive.
20 Aussage des National Institute of Oilseed Products vor dem Kongreß gegen das Marihuana-Steuergesetz von 1937.
21 Sloman, Larry, Reefer Madness, Grove Press, New York, 1979, S. 72.
22 Bonnie, Richard und Whitebread, Charles, The Marijuana Conviction, University of Virginia Press, 1974.
In diesem Zusammenhang sollte man bedenken, daß die DEA (U.S. Drug Enforcement Agency/Drogen-Vollstreckungsbehörde) behauptet, zusammen mit allen staatlichen und regionalen Polizeibehörden während des gesamten Jahres 1988 651,5 Tonnen in den USA angepflanztes Marihuana beschlagnahmt zu haben – Samen, Pflanzen, Wurzeln und Erdklumpen eingeschlossen. National Narcotics Consumers Committee, NNICC-Bericht, amtliche Veröffentlichung der DEA, 1988, El Paso, Texas, April 1989.
23 Burbank, Luther, How Plants Are Trained To Work For Man, Useful Plants, P. F. Collier & Son Co., New York 1921, Bd. 6, S. 48.
24 Regierung, Öl- und Kohlekonzerne und andere werden daran festhalten, daß es vom umweltpolitischen Standpunkt aus gesehen keinen Unterschied macht, ob man Ernergie aus Biomasse gewinnt oder die fossilen Brennstoffreserven aufbraucht, aber das stimmt ganz und gar nicht. Warum? Weil Biomasse im Unterschied zu fossilen Brennstoffen aus lebenden (nicht ausgestorbenen) Pflanzen gewonnen wird, die während ihres Wachstums mittels Photosynthese unsere Atmosphäre von Kohlendioxid befreien. Außerdem enthalten Brennstoffe aus Biomasse keinen Schwefel.
25 Erstaunlicherweise ist Cannabis, in einem weltweiten Rahmen unter Berücksichtigung aller Bodenverhältnisse und Klimate betrachtet, mindestens vier-, wahrscheinlich jedoch sogar 50mal reicher an erneuerbarer Biomasse/Zellulose als seine engsten Konkurrenten — Kornhalme, Zuckerrohr, Kenaf, Bäume usw. Solar Gas, 1980; Omni, 1983; Cornell University; Science Digest, 1983 usw; vgl. auch Kapitel 9.
26 Vgl. Rubin, Vera, »Research Institute for the Study of Man«, Östliche Orthodoxe Kirche; Cohen & Stillman, Therapeutic Potential of Marijuana, Plenum Press, 1976; Abel, Ernest, Marijuana, The First 12 000 Years, Plenum Press, New York, 1980; Encyclopaedia Britannica.
27 Aussage vor dem Kongreß, 1937: »Vögel werden ohne ihn nicht singen«, sagten die Vogelfutter-Hersteller dem Kongreß. Ergebnis: Sterilisierte Cannabissamen werden weiterhin aus Italien, China und anderen Ländern in die USA eingeführt.
28 Frazier, Jack, The Marijuana Farmers, Solar Age Press, New Orleans, Louisiana, 1972.
29 Dewey & Merrill, Bulletin Nr. 404, US-Landwirtschaftsministerium, 1916.
30 Nationale Import/Export Textile Company of Shanghai, Persönliches Gespräch mit dem Autor, April und Mai, 1983.
3. »Neue Milliarden-Dollar-Ernte«
1 Dies entspricht heute 20 his 40 Milliarden US-Dollar.
4. Das Ende des legalen Hanfanbaus
1 Popular Mechanics, Februar 1938; Mechanical Engineering, Februar 1938; US-Landwirtschaftsministerium.
2 Dewey & Merrill, Bulletin Nr. 404, US-Landwirtschaftsministerium; 1916; »Milliarden-Dollar-Ernte«, Popular Mechanics, 1938; Indizes des US-Landwirtschaftsministeriums, 1916-1982; New Scientist, 13. November, 1980.
3 Dewey & Merrill, Bulletin Nr. 404, US-Landwirtschaftsministerium, 1916; New Scientist, 1980; Kimberly Clark-Produktionsberichte von seiner Hanfpapier-Tochtergesellschaft De Mauduit in Frankreich, 1937-1984.
4 Forschungen des Autors und persönliche Gespräche mit Du Pont, 1985.
5 Du Pont Company, Jahresbericht, 1937, Hervorhebung von uns.
6 1992 rund 4000 US-Dollar.
7 Das Webster’s dictionary definiert »Sensationsjournalismus« als die Anwendung sensationsheischender, skrupelloser Methoden in Zeitungen und anderen Medien, um die Leser zu beeinflussen oder deren Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
8 Das Lied »La Cucaracha« erzählt die Geschichte eines von Villas Männern, der seinen Marihuanajoint sucht, »por fumar!« (um zu rauchen).
9 Uelmen & Haddox, Drug Abuse and the Law, 1974.
10 Jetzt gibt es ein ganzes Netzwerk von Beamten, Agenten, Spionen und bezahlten Informanten, und damit hat sich die Strafkapazität um das 20fachc erhöht.
11 Per Jerry Colby, Autor der Du Pont Dynasties, Lyle Stewart, 1984.
12 1937 waren die AMA und die Roosevelt-Regierung große Antagonisten.
13 Bonnie, Richard & Whitebread, Charles, The Marijuana Conviction, University of Virginia Press, 1974; Aussage vor dem Kongreß, 1937; vgl. die Protokollauszüge im Anhang, Teil IV des vorliegenden Buches (Dokument 3).
14 Mikuriya, Tod, Marijuana Medical Papers, 1972; Sloman, Larry, Reefer Madness, Grove Press 1979; Bonnie & Whitebread, The Marijuana Conviction, University of Virginia Press; Akten des US·Land-wirrschafrsministeriums; Lindsmith, A., The Addict and the Law, Indiana University Press.
15 Harry J. Anslinger war Direktor der Rauschgiftbchörde seit ihrer Gründung im Jahre 1931 und wurde erst 1961 von Präsident John F. Kennedy gezwungen, von diesem Posten zurückzutreten, nachdem Anslinger versucht hatte, die Publikationen von Professor Alfred Lindsmith wie auch dessen Verleger der Zensur zu unterwerfen (The Addict and the Law, Washington Post, 1961) und Lindsmiths Arbeitgeber, die Indiana University, zu erpressen. Schon 1934 wurde Anslinger von US-Senator Joseph Guffey aus Pennsylvania wegen rassistischer Äußerungen angegriffen. In Rundbriefen an seine Abteilungsleiter, die auf Papier der Drogenbehörde geschrieben waren, sprach er beispielsweise von »ingwerfarbigen Niggern«.
16 Du Pont hat in seiner gesamten 170jährigen Geschichte nur zweimal Geld von Banken geliehen. Davon einmal, um in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts die Mehrheit bei General Motors zu erwerben.
17 Aus Anslingers eigenen Berichten vor der Pennsylvania State University, Li Cata-Morde usw.
18 Sloman, Larry; Reefer Madness, 1979; Bonnie & Whitebread, The Marijuana Conviction, University of Virginia Press, 1974.
19 American Health, Juli/August, 1989.
5. Die Hanfprohibition
1 Weshalb stellte sich der amerikanische Ärzteverband 1944/1945 auf Anslingers Seite, nachdem er 1937 das Marihuanasteuergesetz abgelehnt hatte? Weil Anslingers FBN (Rauschgiftbehörde) Ärzte, die Narkotika aus nach Anslingers Auffassung illegalen Gründen verschrieben, strafrechtlich verfolgte. 1939 hatte das FBN mehr als 3 000 AMA-Ärzte wegen der Ausstellung illegaler Rezepte belangt. 1939 schloß der AMA mit Anslinger einen Marihuana-Frieden. Das Ergebnis: Zwischen 1939 und 1949 wurden lediglich drei Ärzte wegen illegaler Verschreibung von Narkotika strafrechtlich verfolgt.
2 Anslingers autobiographischem Buch The Murderers zufolge versorgte er US-Senator Joseph McCarthy jahrelang mit illegalen Morphinen. Ehemalige FBN-Agenten bestätigten diese Aussage. Welchen Grund gibt Anslinger in seinem Buch dafür an? Auf diese Weise könnten die Kommunisten diesen großartigen amerikanischen Senator nicht mit seiner Drogenabhängigkeit erpressen. (Dean Latimer, »Flowers in the Blood«; Harry Anslinger, The Murderers.)
3 Der J.V. Dialogue Soviet Press Digest vom Oktober 1990 berichtete, daß das Hanfgeschäft trotz verzweifelter Anstrengungen der sowjetischen Behörden, diesen Handel auszurotten, weiterhin floriere. »Allein in Kirgisien sind rund 3 000 Hektar Land mit Hanf bepflanzt.« In einem anderen Gebiet reisen Russen drei Tage lang zu »einem der etwas finsteren Orte in der Moiyn-Kumy-Wüste«, um eine hochwertige, dürreresistente Hanfsorte zu ernten, die bei den Einheimischen als anasha bekannt ist.
4 Los Angeles Times, The Oregonian, etc., Leitartikel 1984; The Ore-gonian, 21. Januar 1985; Lee, Martin & Shlain, Bruce, Acid Dreams, Grove Press, New York, 1985.
5 Erklärungen zur Offenlegung der Vermögenslage; Bush-Steuerbericht 1979; »Bush Tried to Sway A Tax Rule Change But Then Withdrew«, New York Times, 19. Mai 1982; verschiedene Unternehmensberich-te, Christie Institute »La Penca« – eidesstattliche Versicherung; Lilly-Jahresbericht 1979.
6. Ein uraltes Heilmittel
1 Vgl. hierzu die Darstellungen der von der US-Regierung unterstützten Forschung bei Cohen & Stillman, Therapeutic Potential of Marijuana, 1976; Roffman, Roger, Marijuana as Medicine, 1980; Mikuriya, Tod, M. D., Marijuana Medical Papers, 1972; ferner die Arbeiten von Dr. Norman Zinberg; Dr. Andrew Weill; Dr. Lester Grinspoon; die Protokolle der US Gouvernment’s Presidential Commission (Shafer Commission) 1969-1972; Dr. Raphael Mechoulam (Universität Jerusalem/Tel Aviv) 1964-1984; die Monographie von W. B. O’Shaugnessy, 1839; außerdem die jamaikanischen Langzeitstudien I und II, 1968-1974; die Costa-Rica-Studien von 1982; die US Coptic studies, 1981; Ungerlieder; die US-amerikanischen Militärstudien der 50er und 60er Jahre.
2 Protokoll der 15. Jahresversammlung der Ohio State Medical Society, 12.-14. Juni 1860, S. 75 ff.
3 Omni Magazine, September 1982.
4 Zu beachten ist dabei, daß die Pharmaindustrie und ihre Lobby die Bundesregierung soweit brachte, alle eingehenderen Marihuanaforschungen zu untersagen. Dies geschah 1976, im letzen Jahr der Regierung Ford.
5 Etwa »Pharmacists Against Drug Abuse« [Apothekcr gegen Drogenmißbrauch].
6 Vgl. u.a. Mother Jones Magazine, 1979; »Unbroken Circle«, Juni 1989; The Progressive, April 1991.
7. Was mit Cannabis alles zu kurieren ist
1 Persönliche Mitteilung von Dr. Donald Tashkin, 12. Dezember 1989.
2 Tashkin, Dr. Donald, UCLA Pulmonary Studies, 1969-1990; ders., Asthma Studies, 1969-1976; Cohen, Sidney & Stillman, Therapeutic Potential of Marijuana, 1976; Life Insurance Acturial rates; Life shortening effects of childhood asthma, 1983.
3 Harvard; Hepler & Frank, 1971, UCLA; Medical College of Georgia; University of North Carolina School of Medicine, 1975; Cohen & Stillman, Therapeutic Potential of Marijuana, UCLA, 1976; National Eye Institute.
4 Cohen & Stillman, Therapeutic Potential of Marijuana, UCLA, 1976; persönliche Mitteilungen der an dieser Studie beteiligten Wissenschaftlerinnen, Washington D. C, November 1982.
5 Mikuriya, Marijuana Medical Papers 1839-1972, S. XXII.
6 Cohen & Stillman, Therapeutic Potential of Marijuana, UCLA, 1976; Mikuriya, Tod H., M. D., Marijuana Medical Papers 1839-1972; vgl. auch die offiziellen Arzneimittelbücher der Vereinigten Staaten vor 1937
7 The Antibiotic Effect of Cannabis indica, 1952, 1953, 1955; The Antibacterial Effect of Cannabis indica, 1955, in: Marijuana Medical Papers 1839-1972; Cohen & Stillman, Therapeutic Potential of Marijuana, UCLA, 1976.
8 Vgl. auch allgemein Cohen & Stillman, Therapeutic Potential of Marijuana, University of California, 1976; Mikuriya, Tod H., M. D., Marijuana Medical Papers 1839-1972; Roffman, Marijuana as Medicine, 1982; International Farm Crop abstracts.
9 Cohen & Stillman, Therapeutic Potential of Marijuana, UCLA, 1976; Mikuriya, Tod H., M. D., Marijuana Medical Papers 1839-1972; Medi-Comp Press, Oakland, CA, 1973.
10 Vgl. auch den Abschnitt über Asthma – einer Krankheit, bei der es zum krampfartigen Verschluß dieser Gefäße kommt; UCLA Tashkin Studies, 1969-1983; U. S. Costa Rican studies, 1980-1982; Jamaican studies, 1968-1974.
11 Jamaican studies; Costa Rican studies.
12 Los Angeles Times, 2. April 1991.
13 Das Zentrum für Bekämpfung von Krankheiten in Atlanta berichtete im November 1983, daß die Konsumentlnnen derartiger Beruhigungsmittel ihr Leben lang unter Schüttellähmungen leiden bzw. leiden werden. Diese verschreibungspflichtigen Nervengifte sind chemisch mit den Pestiziden und dem als C-Waffe eingesetzten Nervengas Sarin verwandt.
14 Vgl. auch Tashkins Studien über die Auswirkungen von Marihuana auf die Lunge, UCLA, 1969-1989; der Autor dieses Buches hat über 10 Jahre an diesen Studien teilgenommen und mit Dr. Tashkin immer wieder über die medizinischen Anwendungsmöglichkeiten von Cannabis diskutiert.
15 Harvard Medical School, Mental Health Letter, Bd. 4, Nr. 5, November 1987.
16 Stopping Valium, Public Citizen Health Research Group, 2000 P St. NW, Washington, D. C.
17 Ruben, Vera & Comitas, Lambros, Ganja in Jamaica. A Medical Anthropological Study of Chronic Marijuana Use. Mouton & Co., den Haag, Paris, Anchor Books, USA, 1976.
18 Auszüge aus: Robert Berkow, M.D., und die Forschungsabteilung von Merck & Co, Inc. (Hrsg.), Merck Manual of Diagnosis and Therapy, 15. Auflage 1987.
8. Hanfsamen: ein Grundnahrungsmittel
1 St. Angelo, A.J., E.J. Conkerton, J.M. Dechary und A.M. Altschul, in: Biochimica et Biophysica Acta, Bd. 121, 1966, S. 181 ff.; St. Angelo, A., L. y. Yatsu und A. M. Altschul in: Archives of Biochemistry, Bd. 124, S. 199-205; Stockwell, D. M., J. M. Dechary und A. M. Altschul, in: Biochimica et Biophysica Acta, Bd. 82, 1964, S. 221.
2 Morroson, R.T., Organic Chemistry, 1960; Kimber, Gray, Stackpole, Textbook of Anatomy and Physiology, 1943.
3 Cohen & Stillman, Therapeutic Potential of Marijuana, Plenum Press, New York, 1976;ČSSR-Studie über die Ernährung bei Tuberkulose, 1955.
4 McKenny, Margaret, Birds in the Garden, Reynal & Hitchcock, New York, 1939.
5 U. S. Agricultural Index; Frazier, Jack, The Marijuana Farmers, Solar Age Press, New Orleans, Louisiana, 1972.
6 World Hunger Project. Save the Children, EST, Forum.
7 Frazier, Jack, The Marijuana Farmers, Solar Age Press, New Orleans, 1972; vgl. auch australische Geschichtsbücher.
8 Teramura, Alan, Studie der Universität von Maryland in: Discover magazine, September 1989; Kongreßgutachten von Ralph Loziers. Nationales Institut für Ölsamen-Produktc, 1937.
9 ČSSR-Studie über die Ernährung bei Tuberkulose, 1955.
9. Ein Wirtschaftsfaktor mit Zukunft
1 Vgl. etwa die US-amerikanischen Umweltberichte (U.S. EPA reports) der Jahre 1983-1989, in denen vor einer weltweiten Katastrophe gewarnt wird, die durch die Anreicherung der Atmosphäre mit Kohlendioxid aus dem Einsatz fossiler Brennstoffe entstehen kann.
2 Henry Ford ließ auf seinem Grundbesitz in Iron Mountain auch nach 1937 noch Marihuana anbauen; offenbar wollte er beweisen, wie günstig sich daraus Methanol gewinnen ließ. Er baute sogar Kunststoffautos, die aus Weizenstroh, Hanf und Sisal bestanden (vgl. S. 112 f.; sowie Pinch Hitters for Defense, in: Popular Mechanics, Dezember 1941). Im übrigen war der Dieselmotor von seinem Konstrukteur ebenfalls für den Betrieb mit »verschiedenen Treibstoffen, vornehmlich aber für Treibstoffe aus Pflanzen- und Samenöl« gedacht.
3 Brookhaven National Laboratory, 1986.
4 Die Biomasse der Pflanzen wird nicht vollständig in Brennstoff umgesetzt. Einige Blätter, die Stoppeln und die Wurzeln bleiben auf den Feldern zurück. Diese kohlenstoffhaltigen organischen Substanzen erhöhen nicht nur die Fruchtbarkeit des Bodens; auf diese Weise bleibt nach jedem Anbauzyklus ein wenig des von der Pflanze aufgenommenen Kohlendioxids im Boden, das heißt, es wird der belasteten Atmosphäre entzogen.
5 Sarkanen & Tillman (Hrsg.), Progress in Biomass Conversion, Bd. 1; Energy Farming in America, Osburn, Lynn, BACH pub., 1989.
6 Manahan, Stanley E., Environmental Chemistry, 4. Aufl.
7 Adam Beatty, der Vizepräsident der Kentucky Agricultural Society, berichtete über hervorragende Erträge von Böden, auf denen über 14 Jahre lang ununterbrochen Hanf angebaut wurde, ohne daß es zu Ernteeinbußen gekommen wäre. Beatty, A., Southern Agriculture, C. M. Saxton & Co., New York, 1843, S. 113; Jahrbuch des US-Landwirtschaftsministeriums, 1913.
8 Vgl. Carl Sagan; vgl. auch die Prognosen der EPA, die 1983 vor einer weltweiten Katastrophe innerhalb der nächsten 30 bis 50 Jahre warnten.
9 Von Joint Venture Hempery und von Hemp Colony werden Hemden und Hosen aus einem Hanf-Baumwoll-Mischgewebe importiert. House of Hemp führt reine Hanffabrikate ein. Diese Kleidungsstücke und Textilien sind häufig schon über den Einzelhandel vor Ort zu beziehen.
10 The Washington Spectator, 15. Februar 1991.
11 Erhöhte UV-Strahlung führt zu einer vermehrten Produktion von Harzen, die wiederum das Gewicht der Pflanze erhöhen (Alan Teramura über eine Studie der University of Maryland in: Discover Magazine, September 1989).
12 Dewey und Merrill im Bulletin Nr. 404 des US-Landwirtschaftsministeriums, 1916.
13 »Wenn die Märkte für Marihuana, Kokain und Heroin legalisiert würden«, meinte Ethan Nadleman, Dozent für Politikwissenschaften an der Princeton University, »dann würden der US-Regierung und den einzelnen Bundesstaaten alljährlich Milliardenbeträge zufließen. Statt dessen verschwenden sie Beträge in gleicher Höhe für die Unterstützung des organisierten Verbrechens« (Los Angeles Times, 20. November 1989, S. A-18).
10. Aus der Kulturgeschichte des Hanfs
1 Auszug aus dem von Lyster Dewey verfaßten Hanf-Kapitel im Jahrbuch des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums, 1913, S. 283-293.
2 Columbia History of the World, Harper & Row, New York, 1981.
3 Vgl. das Arzneimittelbuch von Shen Nung; Pen Tsao Ching; die klassischen Schriften der Han-Dynastie.
4 Religiöse Vorschriften, Drohungen und Tabus sorgten allerdings im allgemeinen dafür, daß diejenigen Menschen, die Hanf für ihre alltäglichen Bedürfnisse anbauten und/oder verarbeiteten, keinerlei Kenntnis von den Zubereitungsmöglichkeiten ihrer Kulturpflanze hatten, die von ihren Priestern, Schamanen und heilkundigen Hexen als etwas Heiliges, als Medizin und als Heilsalben eingesetzt wurden.
5 Vgl. Emboden, W. A., Jr., Flesh of the Gods, Praeger Press, New York, 1974.
6 »Pah, Kerls wie wir / uns wird nicht bang / droht Galgen hier, / von Hanf der Strang.« John Fletcher, Rollo, Duke of Normandy (1639), 3. Akt, 3. Szene. »Such dir ein rechtes Handwerk aus, sonst hängst du neben diesem Mann / An Hanf und Händen sind wir reich, Gesindel nicht sehr zugetan.« Inschrift auf dem Grab eines Pferdediebes in Rapid City, South Dakota (1877), in: Shushan, E. R., Grave Matters, Ballantine Books, New York, 1990; vgl. auch den USDA-Film Hemp for Victory (1942), siehe Teil II, Kap. 6.
7 Vgl. auch Mikuriya, Tod H., M. D., Marijuana Medical Papers, 1839-1972, Medi-Comp Press, Oakland, Kalifornien, 1973; Shultes, R. E., Harvard Botanical; Encyclopedia Britannica; Abel, Ernest, Marijuana: The First 12 000 Years, Plenum Press, 1980; Vera Rubin, Cannabis and Culture, Institute for the Study of Man.
8 Der Legende der Dagga-Kultc zufolge brachten Götter das heilige Cannabis vom »Sternzeichen der zwei Hunde« – nach unserer Terminologie Sirius A und Sirius B – auf die Erde. Dagga bedeutet nichts anderes als »Cannabis«; dieses in nahezu allen indoeuropäischen Sprachen verbreitete Wort läßt sich auf zwei Weisen deutet: Der Bestandteil canna läßt sich sowohl von »Halm« (lat. calamus) als auch von »Hund« (lat. canis) ableiten, bis bedeutet »zwei«. Eine mögliche Lesart von Cannabis wäre also auch »zwei Hunde«.
9 Omni Magazine, August 1989, S. 144 f.; Washington Post, 9. August 1990; vgl. Teil IV, Materialien 3.
10 Allegro, J. M., Sacred Mushroom & the Cross, Doubleday Co., 1970.
11 Vgl. Columbia History of the World, Harper & Row, New York, 1981.
12 »Häresie« bedeutet ursprünglich »die Wahl«; im alten Griechenland bezeichnete man jedes religiöse Bekenntnis und jede wissenschaftliche Denkweise so. Im frühen Christentum wurde der Begriff zunehmend im Sinne einer willkürlichen Auswahl aus den Lehren der Kirche und für Abweichung verwendet. Die mit »Häresie« weitgehend bedeutungsgleiche Bezeichnung »Ketzerei« entstand aus dem Namen der französischen Häretikergemeinschaft der Katharer (»die Reinen«).
13 How Heads of State Got High, in: High Times, April 1980.
14 Smoke Screen: Inmate Sues Justice Department Over Quayle-Pot Cover-up, in: Dallas Observer, 23. August 1990; Kelley, Kitty, Nancy Reagan: The Unauthorized Biography, Doubleday & Co., New York, 1991.
11. Der britischamerikanische Krieg
1 Der Einsatz von Leibeigenen und vollkommen abhängigen Bauern dauerte in Rußland unter dem Einfluß des Zarismus und der russischorthodoxen Kirche bis zur Revolution von 1917 fort.
2 Bis in dieses Jahrhundert hinein bildete die Einfuhr russischen Hanfs den größten Posten des US-amerikanischen Außenhandelsdefizits. Vgl. Bemis, John Q. Adams and the American Foreign Policy, New York, Alfred A. Knopf, 1949.
3 Crosby, Alfred, Jr., America, Russia, Hemp & Napoleon, Ohio State University Press, 1965.
12. Hanf trumpft auf
1 Die Cannabismengen, die im 19. Jahrhundert in den USA Kindern und Kleinkindern, Erwachsenen, gebärenden Frauen und alten Menschen an nur einem Tag verabreicht wurden, entsprechen – wenn wir die 1983 von der amerikanischen Bundesregierung genannten Zahlen zugrunde legen – oftmals einer Ein- bis Zweimonatsdosis von heutigen (durchschnittlichen bis starken) MarihuanakonsumentInnen.
2 Bengalen bedeutet Bhang-Land: »Cannabis-Land«.
3 Vgl. O’Shaugnessy, W. B., »Monograph on Cannabis Mediane», 1839. O’Shaugnessy führte seine Forschungen und Experimente an seinen Patienten, an Tieren und in Selbstversuchen durch. Später machte er übrigens ein Millionenvermögen und wurde für den Bau des ersten indischen Telegraphensystems (in den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts) von Königin Victoria zum Ritter geschlagen.
4 Wiedergegeben nach den Protokollen der 15. Jahresversammlung der Ohio State Medical Society in White Sulphur Springs am 12.-14. Juni 1860, S. 75-100.
13. Rassismus
1 Es gibt auch andere Theorien darüber, wann in Amerika das erste Mal Hanfblüten geraucht wurden, z. B. von amerikanischen und brasilianischen Sklaven, Shawnee-Indianern und anderen. Einige dieser Theorien sind faszinierend – aber nicht nachweisbar.
2 Das stimmt wirklich, es ist keine Täuschung. Aufgrund einer kuriosen Wendung in den »Jim Crow «-Gesetzen (eine Rassentrennung nach der Art der Apartheid) wurden im tiefen Süden schwarze Amerikaner von allen Bühnen verbannt – und an den meisten anderen Orten im Norden und Westen auch. Schwarze mußten sich in den 20er Jahren ihre Gesichter schwarz färben, so wie AI Jolson, als er »Swanee« sang. Weiße Unterhaltungskünstler benutzten auch entsprechende Farbe, wenn sie Farbige imitieren wollten. Nach den »Jim Crow«-Gesetzen sollte es eigentlich überhaupt keine Schwarzen auf der Bühne geben, aber wegen ihrer besonderen Fähigkeiten wurde ihnen erlaubt, verstohlen durch Hintertüren zu kommen, sich das Gesicht schwarz zu färben und dann so zu tun, als ob sie eine weiße Person seien, die die Rolle einer schwarzen Person spielt ...
3 1930 – ein Jahr, nachdem Louis Armstrong »Muggles·· (sprich: Marihuana) aufgenommen hatte – wurde er in Los Angeles wegen einer Marihuanazigarette verhaftet und 10 Tage in Haft gehalten. Er wurde erst wieder freigelassen, als er versicherte, Kalifornien zu verlassen und innerhalb der nächsten zwei Jahre nicht zurückzukehren.
4 Dr. Munch, ein Chemiker, der für das FBN (Federal Bureau of Narcotics) arbeitete, wurde in den 30er und 40er Jahren von der Regierung und der Presse als Amerikas größte Kapazität auf dem Gebiet der Erforschung der Auswirkungen von Marihuana gepriesen.
5 Aufsässige Anmaßung: Zwischen 1884 und 1900 sind 3 500 Todesfälle schwarzer Amerikaner und Amerikanerinnen durch Lynchen dokumentiert. Zwischen 1900 und 1917 gibt es Berichte von mehr als 1 100 Fällen. Die Zahlen der tatsächlichen Fälle lagen zweifellos höher. Man schätzt, daß ein Drittel dieser Fälle von Lynchjustiz wegen »Anmaßung» geschah. Als »Anmaßung» galt beispielsweise, wenn ein Schwarzer eine weiße Frau zweimal anblickte (oder dessen beschuldigt wurde), wenn er auf den Schatten eines weißen Mannes trat, oder wenn er einem weißen Mann mehr als drei Sekunden direkt in die Augen blickte, oder nicht auf dem kürzesten Weg in den hinteren Teil der Bahn ging.
Für die Weißen war es eine ausgemachte Sache, daß Marihuana bei Schwarzen und Mexikanern zu »Verderbtheit« führte, ansonsten würden sie es ja nicht wagen, so »anmaßend« zu werden.
Wegen derart nichtiger »Vergehen«, wie wir sie hier angeführt haben, wurden Hunderttausende Schwarze und Chicanos dazu verurteilt, zwischen 10 Tagen und 10 Jahren angekettet in einer Sträflingskolonie zu arbeiten.
Das war der eigentliche Zweck der »Jim Crow«-Gesetze, die bis in die 50er und 60cr Jahren angewandt wurden. Martin Luther King, die NAACP (National Association for the Advancement of Colored People) und die allgemeine öffentliche Empörung in Amerika sorgten dafür, daß diese Gesetze schließlich aufgehoben wurden.
6 Anslinger dreht sich wohl im Grabe herum, weil heutzutage in Amerika täglich 26 Millionen Menschen Marihuana rauchen und Millionen Menschen, die nie Marihuana geraucht haben, Rock-’n’-Roll-und Jazzmusik lieben.
7 Südafrika erlaubte seinen schwarzen Bergarbeitern gleichwohl, in den Minen weiterhin Dagga zu rauchen. Warum? Weil sie dadurch mehr und besser arbeiteten.
14. Ein halbes Jahrhundert Schikane und Verbot
1 US-Government Reports, 1956 f.,1961, 1963, 1968-1970, 1976.
2 NORML-reports, High Times, ABC, NBC& CBS News, 1981-1984, Oregonian, 23. Oktober 1989.
3 Crimestoppers, Ventura, Kalifornien, Oktober 1989.
4 48 Hrs., CBS-television, »Marijuana Growing in California«, 12. Oktober 1989.
5 Los Angeles limes, August 1983.
6 Ebd.
7 Nightwatch, CBS, 1. Januar 1985.
8 Aus »The First 20 Years«, gesendet auf KLSX 97,1 EM (Los Angeles) und anderen Sendern des Westwood One radio network, 29. Januar 1990.
9 High Witness News department, High Times magazine; »Inside the DEA«, Dale Geiringer, Reason Magazine, Dezember 1986; Christie Institut »La Penca«, Prozeßunterlagen: Zeugenausssage and Freispruch im DeLorean-Kokainprozeß; Playboy, etc.
10 Dies ist derselbe Mann, der durchsetzen half, daß die texanische Nationalgarde 2,9 Millionen Dollar bekam, mit denen sie ihre Agenten als Kakteen verkleiden konnte, um so an der mexikanischen Grenze zu patroullieren.
11 High Times, Februar 1990.
12 Verschiedene Gruppen einschließlich des American Hemp Council, des Family Council on Drug Awareness und der Organisation Help End Marijuana Prohibition (HEMP) haben sich entschlossen, ihre Anstrengungen zur Aufdeckung der PDFA-Lügen zu verstärken. Sie wollen dafür sorgen, daß die Verdrehungen dieser Vereinigung aus dem Äther verschwinden und statt dessen korrekte Informationen über die medizinischen, sozialen und kommerziellen Nutzungsmöglichkeiten von Hanf gegeben werden.
13 Der führende DARE-Ausbilder, Sgt. Domagalski, teilte in einem Interview Informationen über das Programm mit. Er äußerte dabei unter anderem die unbegründete – und unwahre – Behauptung, daß Marihuana zu Heroin führe. »Der Typ auf der anderen Straßenseite oder nebenan hat jahrelang Marihuana geraucht und scheint ganz in Ordnung zu sein. Es ist etwas nicht in Ordnung, aber es ist vielleicht nicht offensichtlich.« Und: »In den sechziger Jahren rauchten die Leute Marihuana und dachten, daß daran nichts verkehrt sei. Jetzt gießen und besprühen und hätscheln sie ihre Marihuanapflanzen – und kümmern sieh nicht darum, was sie da besprühen. Und Eltern wissen das eben nicht. Sie bekamen all ihre Informationen in den Sechzigern, und sie sind an diesen neuen Informationen nicht interessiert« (Downtown News, 10. Juli 1989; vgl. auch den Abschnitt mit den Briefen, 31. Juli 1989, BACHs Antwort). Bezüglich der Tatsachen seiner »neuen Informationen« vgl. Kapitel 15.
14 Einige der Lehrer, mit denen wir sprachen, kannten die wirklichen Studien oder hatten selbst Cannabis genommen und seine Auswirkungen am eigenen Leibe erlebt. Dummerweise konnten sie sich nicht auf ihre eigene Erfahrung berufen, da sie sonst mit Entlassung oder Urintests hätten rechnen müssen.
15 Drogenjäger William Bennett sagte Ende 1989 in der Larry-King-Show, daß er keine moralischen Probleme hätte, Drogendealer zu enthaupten – nur rechtliche.
16 Die Business Alliance for Commerce in Hemp (BACH), die Geschäftsvereinigung für den Handel mit Hanf, hatte DARE-Vertreter im Bereich Los Angeles zu einer öffentlichen Debatte mit ihrer Vereinigung herausgefordert. Diese Herausforderung war Anfang 1989 noch nicht angenommen worden. BACH machte DARE auch das Angebot, kostenlos spezielle Literatur über Cannabis zur Verfügung zu stellen, erhielt aber keine Antwort.
17 Es wurden in dem Artikel keine speziellen Studien angeführt, die die angeblichen schädlichen Auswirkungen von Cannabis belegen. Außer in diesem Zusammenhang und in einer Bemerkung, daß die Entgiftungsbranche einigen Erfolg im »Brechen einer leichten Abhängigkeit von Marihuana und Alkohol« vermelde, wurde Cannabis kaum erwähnt.
18 In: These Times, »Gulag for drug users«, 20. Dezember 1989, Seite 4.
15. Hinter den Kulissen der »Wissenschaft«
1 »Mag, würde, könnte und vielleicht sind keine wissenschaftlichen Begriffe«, Dr. Fred Oerther, M. D., September 1986.
2 Unter dem Druck des Spotts seiner Kollegen und der Streichung von Geldern der NIDA widerrief Nahas im Dezember 1983 all seine alten schädlichen und einzig auf Petrischalen-Studien von THC-Metaboliten und Chromosomen beruhenden Schlußfolgerungen und Ableitungen.
3 Die US-Regierung wußte seit 1946 auch, daß die oral eingenommene Cannabisdosis, die den Tod einer Maus bewirkt, ungefähr 40000mal so groß ist wie die Dosis, die zu typischen Vergiftungserscheinungen führt (Mikuriya, Tod, Marijuana Medical Papers, 1976; Loewe, Journal of Pharmacological and Experimental Therapeutics, Oktober 1946.)
4 Tashkin, Donald, UCLA-Studien, 1969-1983; UCLA Lungenstudien, 1969-1990.
5 National Center for Atmospheric Research, 1964; American Lung Association.; Dr. Joseph R. DiFranza, University of Massachusetts. Medical Center, Reader’s Digest, März 1986; General C. Everett Koop, 1990.
6 Vgl. auch NIH 1982: wissenschaftliche Bewertung früherer Studien durch die National Academy; und den Costa-Rica-Report 1980.
7 Jamaika-Studie, Kopten-Studie, Costa-Rica-Studie; Vedas; Dr. Vera Rubin, Research Institute for the Study of Man.
8 Ein Spliff entspricht im allgemeinen fünf durchschnittlichen amerikanischen Joints.
9 Costa-Rica- und Jamaika-Studie.
10 1975; Mouton & Co., The Hague, Paris/Anchor Books, New York.
11 »Cannabis Indica as an Anodyne and Hypnotic« [Indischer Hanf als Schmerz- und Betäubungsmittel], J. B. Mattison, M. D., The St. Louis Medical and Surgical Journal, Band LVI, Nr. 5, November 1891, Seite 265-271, nachgedruckt in Marijuana Medical Papers, Tod Mikuriya, M. D.
12 »Cannabis Substitution: An Adjunctive Therapeutic Tool in the Treatment of Alcoholism« [Cannabis-Substitution: Ein zusätzliches therapeutisches Mittel bei der Behandlung von Alkoholsucht], Tod H. Mikuriya, M. D., Medical Times, Band 98, Nr. 4, April 1970, nachgedruckt in Marijuana Medical Papers, Tod Mikuriya, M. D.
13 »›Collective Conscience‹ Breeds Dutch Tolerance« Oregonian, 1989.
14 Bevor Carlton Turner Spezialberater des Weißen Hauses (sprich: nationaler Drogenjäger) wurde, leitete er von 1971 bis 1980 aufgrund seiner Stellung an der Universität Mississippi den staatlichen Marihuanaanbau. Das Marihuanaforschungsprogramm der Universität Mississippi wird unter staatlicher Aufsicht durchgeführt und verfolgt das Ziel, die Bestandteile von THC zu entdecken. Auf diesem Wege soll eine »einfache«, reine Cannabisdroge isoliert werden, die als Medikament einsetzbar ist, – um sodann die Inhaltsstoffe mit nützlichen medizinischen Eigenschaften zu synthetisieren, damit die Pharmaunternehmen deren Anwendungsmöglichkeiten (profitbringend) nutzen können.
15 Interviews durch Ed Rosenthal für das High Times Magazine.
16. Des Kaisers neue Kleider
1 Nach dem Märchen von Hans Christian Andersen.
2 FBI-Statistiken, 1986.
3 FBI-Statistiken.
4 Vgl. Kapitel 11.
5 Genau diese Worte benutzte der Staatsanwalt von Los Angeles, Ira Reiner, in seiner Kampagne für seine Wahl 1990 zum Generalstaatsanwalt (die er im übrigen verlor).
6 Reiner war fast der einzige Staatsvertreter, der Gates öffentlich unterstützte.
Weshalb der Hanf vergessen werden konnte (Mathias Bröckers)
1 In: Rätsch, Hanf als Heilmittel, (1992). William A. Emboden, emeritierter Professor für Botanik der California State University und Fellow der Linnean Society (London), hat seine botanischen Forschungen den psychoaktiven Pflanzen, vor allem den Seerosen und dem Hanf, gewidmet. Er ist Autor zahlloser Fachartikel und Bücher zum Thema.
2 Der Spiegel, 10/1992.
3 Vgl. B. G. Thamm, Drogenfreigabe – Kapitulation oder Ausweg, 1989.
4 Vgl. Beschluß des Landgerichts Lübeck (Jz 713 Js 16817/90), abgedruckt in: R. Rippchen, Das Recht auf Rausch, Löhrbach 1992.
5 Der Spiegel, 10/1992.
6 Vgl. Ratsch (1992) sowie W. Rothmaler, I. Natho, »Bandkeramische Kulturpflanzenreste in Thüringen und Sachsen«, in: Beiträge zur Frühgeschichte der Landwirtschaft 3, 1957.
7 Vgl. Report of the Indian Hemp Drugs Commission, Simla (India). 1894. In acht Bänden sind auf über 3 200 Seiten die Ergebnisse der zweijährigen Studie abgedruckt. Zitat aus der Schlußfolgerung: »Es hat sich klar herausgestellt, daß der gelegentliche Gebrauch von Hanf in moderater Dosis gesundheitsförderlich sein kann.« (Auszüge in: R. W. Leonhard: Der Haschisch-Report, 1972).
8 Vgl. Hans Georg Behr, Von Hanf ist die Rede, Hamburg 1985. Die deutsche Pharmalobby intervenierte gegen die Übernahme der Genfer Abkommen, um die bis dahin praktizierte Freiverkäuflichkeit von Heroin beizubehalten. Ein Vertreter der LG. Farben, zu denen sich der Heroinhersteller Bayer mit fünf anderen Chemiefirmen 1925 zusammengeschlossen hatte, äußerte in der »Vossischen Zeitung« vom 26.1.1927 die Meinung, daß eine strengere Kontrolle von Opiaten »eine Gefahr für die Gesundheit der Volkswirtschaft« wäre (vgl. Thamm 1989).
9 Eine juristische Monographie dieser Zeit (W. M. Fraeb, Die straf-und zivilrechtliche Stellungnahme gegen den Rauschgiftmißbrauch, Leipzig 1927) sieht »vom ärztlichen Standpunkt« keinen Anlaß, Cannabis überhaupt zu behandeln: »Es werden (...) nur die bei uns häufiger vorkommenden Suchten besprochen.«
10 War zuvor Marihuana noch die am meisten gewaltverursachende Droge, so galt sie für Anslinger plötzlich als vom Kommunismus eingeschleuster Aggressionshemmer, der die US-Boys lasch machen sollte. Am Ende seiner Karriere gestand Anslinger schließlich, um was es bei diesem ganzen Drogenkriegsgeschrei eigentlich geht: »Sicher ist Marihuana eher harmlos. Aber die Sache war ein Beispiel dafür, daß ein Verbot die Autorität des Staates stärkt.« (zit. nach Behr, 1982).
11 Fast schon ans Lyrische grenzt etwa der Ton. den der CDU-Drogen-experte Roland Sauer in der jüngsten Cannabisdebatte des Bundestags (11. März 1992) anschlägt: »Der Begriff >weiche< Drogen ist an sich schon verharmlosend, da Haschisch und Marihuana Schlüssel-drogen, Überstülpungsdrogen sind.« Von einer solchen (oder einer entfernt vergleichbaren) Schrittmacher-Eigenschaft des Hanfs ist freilich in der seit 5000 Jahren dokumentierten Medizinalgeschichte des Cannabis (vgl. zuletzt die Arbeit der Harvard-Mediziner Lester Grin-spoon/James B. Bakalar, Marihuana – The Forbidden Medicine, 1993) nichts bekannt, so daß klar sein dürfte, wer hier wem etwas »überstülpt«.
12 Laut Gesetz über den Verkehr mit Betäubungsmitteln (BMG) vom 28. Juli 1981 ist der Anbau von Cannabis »zur Gewinnung und Verarbeitung von Fasern« zwar »erlaubnisfähig«, das zur Erteilung der Erlaubnis befugte Bundesgesundheitsamt verweigert sie allerdings, unter Hinweis auf die allgemeine Rauschgiftgefahr. Genehmigt werden nur »Schutzstreifen« aus Cannabis bei der Rübenzüchtung, die vor der Blüte vernichtet werden.
13 Vgl. Ernest Small, The Species Problem in Cannabis, Vol. 1, 2, Toronto 1977; W. A. Emboden, Narcotic Plants, New York 1977 und ders., »Cannabis in Ostasien«, in: Rausch und Realität, Bd. 1, Rautenstrauch-Koest-Museum Köln.
14 U. Körber-Grohne, Nutzpflanzen in Deutschland – Kulturgeschichte und Biologie, 1988.
15 Vgl. John Mann, Murder, Magic and Medicine. Oxford 1992. Bernhard Lewis schreibt dazu (in: Die Assasinen. Zur Tradition des religiösen Mordes im radikalen Islam, Frankfurt 1989): »Die ursprüngliche Bedeutung von Haschisch ist Kraut, insbesondere trockenes Kraut oder Trockenfutter. Später wurde es spezieller zur Bezeichnung des Indischen Hanfs (Cannabis sativa) gebraucht.« Uber Marco Polos Mordgeschichte heilßt es: »Trotz ihres frühen Auftretens und ihrer weiten Verbreitung ist diese Geschichte fast mit Sicherheit unwahr. Verwendung und Wirkungen des Haschischs waren in der fraglichen Zeit bekannt und kein Geheimnis. (...) Der Ausdruck baschischi war auf Syrien beschränkt und wahrscheinlich eine populäre Beschimpfung. Aller Wahrscheinlichkeit nach war es eher dieser Name, der die Geschichte entstehen ließ, als umgekehrt.«
16 Vgl. Bayerl, G. / K. Pichol, Papier – Produkt aus Lumpen, Holz und Wasser, Reinbek: 1986, sowie Schlieder, W., Papier – Traditionen eines alten Handwerks, Leipzig 1984.
17 Vgl. B. Marquart, Der Hanfbau, Berlin 1919; W. Bruck, Juteersatz und Hanfbau, Berlin 1917.
18 Vgl. Papier – Geschichte und Produkte. Bausteine für das MVT, Museum für Verkehr und Technik, Berlin 1990.
19 B. Marquart, Der Hanfbau, 1919.
20 A. Mißbach, Die deutschen Spinnstoffe, 1938,21942.
21 Trägerorganisation der nationalsozialistischen Agrarpolitik, in der alle Bauern und in der Landwirtschaft Beschäftigten sowie alle landwirtschaftlichen Betriebe (Erzeuger, Weiterverarbeitung, 1 Handel) qua Zwangsmitgliedschaft zusammengefaßt waren.
22 H. Baacke, Der Hanfbau, 1936.
23 Gareth Rees, »The longbow’s deadly secret«, in: New Scientist, Nr. 1876, Juni 1993.
24 1943 wurde in den deutschen Spinnereien erstmals mehr Flockenhanf verarbeitet als Baumwolle, deren Import mit Kriegsbeginn auf ein Minimum zurückgegangen war (vgl. Statistisches Handbuch von Deutschland 1928-1944, München 1949, S. 21 f.). Für die Kotoni-sierung des Hanfs wurden verschiedene mechanische und/oder chemische Verfahren angewandt, um den Aufschluß in eine kurze, wollartige Faser zu erreichen: »Ein großer Teil der Flockenbastbetriebe hat in den Hauptanbaugebieten eigene Entholzungswerke errichtet, um die Bereitstellung des unbedingt benötigten Rohstoffs sicherzustellen. Der Hanf wird hier auf rein mechanische Weise aufbereitet, und zwar wird eine äußerst hohe Reinheit angestrebt, um dadurch den Verbrauch an Chemikalien so niedrig wie möglich zu halten. (...) Durch Kotonisieren der Hanffaser gelingt es, einen deutschen Rohstoff, den Flockenhanf zu gewinnen, der besonders für naßfeste und verhältnismäßig feine Textilien verwendet werden kann.« (H. Koch, Gespinstpflanzenbau, 1942, S. 180 f.) Die Qualität der gewonnenen Gewebe war so außerordentlich, daß hinzugefügt wurde: »Es ist nicht angängig, Flockenbast als Baumwollersatz zu betrachten, seine wertvollen Eigenschaften deuten vielmehr daraufhin, daß Flockenbast den Leinencharakter beibehalten hat.«
25 A. Mißbach, Die deutschen Spinnstoffe, S. 80.
26 Der ausschließliche Bezug auf den Mooranbau hatte agrarstrategi-sche Gründe. Weil Mineralböden für den Nahrungsmittclanbau knapp waren und Hanf die einzigartige Eigenschaft hat, als Pionierpflanze auch minderwertiges Moorland für den Getreide- und Nährfruchtbau zu erschließen, sollte er ausschließlich dort angebaut werden (vgl. H. Backe, Der Hanfbau, 1936). Ansonsten gedeiht Hanf auf fast jedem halbwegs nährstoffreichen Acker von Sibirien bis nach Nordafrika, – auf gehaltvollen Mineralböden bringt er die allerbesten Erträge.
27 Die Welterzeugung an Hanf ging in dramatischen Schritten zurück (1925/1955/1991; jeweils in 1000 Hektar Anbaufläche): UdSSR (926/ 598 / 58), Indien (? / 244 / 77), Italien (105 /34 / 0), Polen (43 / 24 / 1). Jugoslawien (28/62/1), Ungarn (10/34/2). Von der Weltanbaufläche des Jahres 1991 – 490 000 Hektar – entfällt der Großteil auf vier Länder: Indien (77), China (58), Rußland (58) und Rumänien (46). Angaben der FAO.
28 Vgl. Chris Conrad: Hemp – Lifeline to the future, Los Angeles 1993.
29 In: Popular Mechanics, Juni 1939. Dieselbe Zeitschrift hatte ein Jahr zuvor die neuen Verarbeitungstechnologien des Hanfs mit dem Artikel über »Die Milliarden-Dollar-Ernte« (siehe Seite 48) gefeiert.
30 Vgl. O.M.G.U.S, Ermittlungen gegen die I.G. Farben, Nördlingen 1986.
31 Lyster Dewey: »Hemp«, in: USDA Yearbook 1913, Washington 1914. Neuerdings scheint man sich im US-Department of Agriculture wieder für diese alten Studien zu interessieren: 1991 bezeichnete ein staatlicher Agrarexperte Hanf als das »weit, weit hervorragendste Produkt für Biomasse«. Erwin Sholts, zitiert in: Conrad (1993).
32 Vgl. Rätsch: Hanf als Heilmittel, 1992. – Diese ethnomedizinische Bestandsaufnahme der Cannabisverwendung von der Steinzeit bis heute kommt zu dem Schluß, »daß es kaum eine Heilpflanze gibt, die eine solche Verbreitung und konstante Anwendung in den unterschiedlichsten medizinischen Systemen und Lehren hat«.
33 Vgl. Rätsch, 1992. Was die berühmten Hexensalben und psychedelischen Kräutermischungen angeht (vgl. H. P. Duerr, Traumzeit, Frankfurt 1978), zählte Cannabis vermutlich nicht dazu: In einem Inquisitionsgutachten wird der Hanf »contra maleficio« aufgeführt, d.h. dem Reich des Guten zugeschlagen.
34 Zit. bei Rätsch, 1993. Während Hildegard von Bingen schon zu Lebzeiten als Volksheilige verehrt wurde, läßt die offizielle Heiligsprechung durch den Vatikan bis heute auf sich warten (vgl. ebenda). Die »veriditas«, die grüne Kraft, dieser erdnahen Mystikerin ist den Päpsten bis heute offenbar nicht geheuer: »Die Christen (...) brachten die Farbe Grün mit dem Tod und mit Hexen in Zusammenhang und sorgten für den bekannten Aberglauben, daß Grün Unglück bedeutet. Außerdem verknüpften sie die Farbe mit der oftmals bei alten Riten praktizierten Promiskuität.« (Barbara Walker, Das geheime Wissen der Frauen, Frankfurt: Zweitausendeins 1993).
35 »Der Same, so wie die ganze Pflanze, werden getrocknet als ein sanftes Mittel gegen schmerzhaftes Harnen, Urinverhaltung bei Säuglingen als Thee mit Nutzen gebraucht. In Marokko raucht man getrocknete Hanfblätter statt des Tabaks, um sich zu erheitern und hypochondrische Launen zu vertreiben. Auch die Fröhlichkeitspillen der Morgenländer haben Hanf zum Hauptbestandteil. Gegen Keichhu-sten der Kinder lobt Hufeland das Extract der ganzen Pflanze. Man kann sich dasselbe so bereiten, dass man den Hanf vor der Blütezeit sammelt, zerstampft, mit Flußwasser begicsst, dann auspresst und den frischen Saft unter gelindem Feuer bis zur Dicke des Extracts abdampft. Man gibt Kindern von zwei bis sechs Jahren dreimal täglich zwei bis drei Gran, Erwachsenen sechs bis zehn Gran. Dieses Extract ist auch ein bekanntes, oft gemissbrauchtes Stimulans, welches als solches in folgender Mischung genommen wird: Hanfextract, zwei Quentchen; Pomeranzblütenwasser, sechs Unzen; Spanisch Pfeffer-Tinctur, ein halb Loth. Man nimmt davon ein bis zwei Stunden ante actum ein bis zwei Esslöffel mit Wein. Das ausgepresste fette Hanföl (Oleum cannabium) ist ein altes Mittel gegen Nervenschmerzen, Co-lik, Magenkrampf, Verhärtung des Uterus, indem man den leidenden Teil damit einreibt.« Most, zit. bei: Ratsch, 1993. Der Gebrauch des Hanfs als psychoaktives Aphrodisiakum war im 19. Jahrhundert in Deutschland weit verbreitet und wird von Most im folgenden ebenso detailliert beschrieben wie die »Hanftrunkenheit« im allgemeinen: Sie ist »auf keinerlei Weise mit dem Rausche vom Weine oder anderer geistiger Getränke zu vergleichen, und unsere Sprache besitzt keinen Ausdruck, um jenes Gefühl anzudeuten«. Der Hinweis, daß der »Missbrauch des Hanfes, wenn er zu lange fortgesetzt wird, Dummheit, Blödsinn und große Körperschwäche zur Folge« hat, deckt sich mit einem arabischen Lehrsatz des 12. Jahrhunderts: »Das Haschisch ist es, das dem Verstand Erleuchtung bringt, doch zum Esel wird, wer es wie Futter verschlingt.«
36 Vgl. H.-G. Behr, 1982: »1855 waren aus Indien 250 Tonnen Ganja nach Europa exportiert worden; 1865 hatte sich die Menge bereits verzwölffacht. Damit war der nichttextile Hanf zum wichtigsten Handelsartikel nach Textilien und Tee für den Westhandel geworden, und nur das Opiumgeschäft mit China brachte den Briten mehr. In den Bilanzen von 1879 fungierte Hanl immer noch an vierter Stelle, gefolgt von Hanffasern und Jute. Die wichtigsten Abnehmer waren außer England der Reihe nach die USA, das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, Belgien und Italien. Die Niederlande zogen in Indonesien ihr eigenes Ganja, und Frankreich deckte seinen Bedarf in Algerien. (...) Gegen Ende des Jahrhunderts flaute der Hanfboom etwas ab, teils durch den Eigenanbau der Abnehmerländer, teils auch deswegen, weil andere Pharmaka auf den Markt drängten. 1893 exportierte Indien nur noch 2 150 Tonnen Ganja, von denen das Deutsche Reich 290 abnahm, und 1905 betrugen die deutschen Importe nur noch 24 Tonnen.«
37 Vgl. B.G. Thamm, 1989. Zur Geschichte des Opiums vgl. M. Seefelder, Opium, Frankfurt 1987, und H.-G. Behr, Weltmacht Droge, 1984.
38 Vgl. C. Mann / M. Plummer, Aspirin – Wirtschaftskriege der internationalen Pharmaindustrie, München 1993. Heute will die Firma »Bayer« von derlei Marketingstrategien nichts mehr wissen; als Hans-Georg Behr (1984) zum Thema anfragte, wurde mitgeteilt: »Heroin ist im Laufe der Jahrzehnte von einem geschützten Warenzeichen für Diacetylmorphin zu einem Gattungsbegriff geworden, ein Schicksal, das bekanntlich viele Markenzeichen ereilt hat (oder das manchen droht – zu denken ist nur an Plexiglas, Tempo-Taschentücher, Weck-Gläser, Nescafé, Kaffee Hag usw.). Wo immer in der Vergangenheit vom Mißbrauch des Diacetylmorphins die Rede war, wurde anstelle dieses schwer eingängigen chemischen Begriffs fälschlicherweise das für Bayer geschützte Warenzeichen benutzt« (ebd.). Der erste freilich, der »fälschlicherweise« etwas benutzte – nämlich einen fetzigen Markennamen statt einer klassischen Arzneibezeichnung – war die Firma Bayer selbst. Weil Werksarbeiter, an denen das Diacetylmorphin getestet wurde, sich angeblich »heroisch« fühlten, wurde Heroin gewählt und am 27. Juni 1898 als Markenzeichen eingetragen. In der jährlich an Ärzte ausgesandten »Bayer-Bibel« hieß es über Heroin: »Ein Stoff, dessen Eigenschaften nicht zur Gewöhnung führen, der sehr einfach anzuwenden ist und der vor allem als einziger die Fähigkeit hat, Morphinsüchtige schnellstens zu heilen.«
39 Vgl. H.-G. Behr, 1982, der für die gleiche Zeit in Deutschland außer den »Migränin«-Pillen der Königl.-Bayerischen Hofapotheke von 1890 u. a. das Schlafmittel »Somnius« aus dem Hause Dr. Dralle ermittelte, das »mit satten 15 Prozent Tinktur für Träume sorgte«.
40 Zwar tauchen schon 1904 erste Gutachten mit Warnungen vor dem Suchtpotential von Heroin auf, doch der Firma gelingt es, ihr Mittel bis 1912 im freien Verkauf zu halten. Erst auf internationalen Druck wird Heroin 1921 in Deutschland zum verschreibungspflichtigen Betäubungsmittel erklärt. Als die Produktion 1931 eingestellt wird, hat Bayer über 30 Jahre lang Heroin verkauft; von nun an werden Produktion und Verkauf des beliebten Markenartikels von einer Firma übernommen, die als »Syndikat« oder »Freunde der italienischen Oper« bekannt geworden ist.
41 Wie zuvor war natürlich das Gegenteil der Fall. Das hohe Suchtpotential des Methadons – von der Hoechst AG unter dem Namen »Polamidon« vermarktet – ist nur deshalb weniger bekannt, weil es bis heute im Dienste des Guten steht und als legaler Ersatzstoff für Heroin eingesetzt wird. Die Entzugserscheinungen sind dagegen oft sehr viel heftiger als bei der Heroinentwöhnung.
42 Vgl. H.-G. Behr, 1985.
43 Thomas Kessler (Hrsg.), Cannabis Helvetica, 1985; T. Sabalitschka, »Über Cannabis Indica. Insbesonders über eine Gewinnung hochwertiger Herba Cannabis indicae durch Kultur in Deutschland«. In: Heil-und Gewürzpflanzen, 8, 1926; und W. Hitzemann, »Untersuchungen auf ,Haschisch’ bei verschiedenen Hanfsorten eigenen Anbaus in Deutschland«, Arch. Pharmaz., 279, 1941.
44 Vgl. S. Scheerer / I. Vogt (Hrsg.), Drogen und Drogenpolitik – Ein Handbuch, Frankfurt 1989.
45 Angabe der National Organisation for Reform of Marijuana Laws (N.O.R.M.L.)
46 Den Hinweis auf G. Labitzke, Rauschgift – Problem unserer Jugend?, Hamm 1968, verdanke ich Hans-Georg Behr. Wie wenig die Hanfprohibition in Deutschland sich vom Rassismus der US-Kampagne unterschied, zeigt die folgende Passage des richtungweisenden Gutachtens: »Fast vierzig Jahre änderte sich in Deutschland an der Einstellung zu Rauschgiften nichts. (...) Man wird allerdings annehmen dürfen, daß die Soldaten der Besatzungsmächte, besonders Farbige, schon während der ganzen Dauer der Besetzung Opium und Haschisch rauchten, doch findet diese Tatsache in den deutschen Statistiken bis 1961 keinen Niederschlag. Bedeutung erlangte der Rauschgiftmißbrauch erst mit dem etwa um die gleiche Zeit erfolgten Einströmen von Gastarbeitern aus dem Orient. (...) Die Beteiligung der deutschen Bevölkerung am Rauschgiftkonsum ist (...) nach wie vor unbedeutend. (...) Voraussetzung für eine wirkungsvolle Bekämpfung ist zunächst ein klarer Standpunkt. Erörterungen der Frage, ob Haschisch schädlich ist oder nicht, ob der Alkohol nicht ein viel schlimmeres Übel ist, ob nicht jeder mit seinem Körper tun kann, was er will, usw. führen letzten Endes zu einer Zersplitterung, die jede Bekämpfungsmaßnahme illusorisch macht. (...) Bei verständnisvoller Ausschöpfung aller vorhandenen Bekämpfungsmöglichkeiten dürfte die derzeitige Rauschgiftwelle genauso schnell abebben wie die von 1920.«
47 Trotz der Schriften von E. Abel: Marijuana – The first 12 000 Years, New York 1980, sowie von D. Solomon, The Marihuana Papers, New York 1966; V. Rubin, Cannabis and Culture, Paris 1975; Rausch und Realität, Rautenstrauch-Museum, Köln 1981, und H.-G. Behr, Von Hanf ist die Rede, 1982, ist die Kulturgeschichte des Hanfs bis heute allenfalls skizziert. Da selbst eine Skizze dieser Skizze den vorgegeben Rahmen dieses Buches sprengen würde, muß es bei diesen Literaturverweisen bleiben. Auf dem Feld der Kultur jedenfalls scheint die Bedeutung des Hanfs kaum geringer zu sein als auf den Äckern der Landwirtschaft.
48 Vgl. Behr, 1982, der anhand der Erfindungen der »Haschischsucht« (durch Prof. Stringaris), der »Haschischpsychose« (durch Prof. Keup) und des »Haschischflashbacks« (durch Prof. Täschner) den deutschen Beitrag zur ideologisch gefärbten Pseudowissenschaft des Cannabis zerpflückt. Daß sich die tollen Entdeckungen der drei Professoren schnell als ebenso obsolet erwiesen wie Marco Polos Mörderkrautmärchen, hinderte die Herren indessen nicht, bis heute als Experten durch die Fachliteratur zu geistern. Niemand Geringeres als der vornehme Wissenschaftsverlag Springer gab sich die Ehre, Stringaris’ schon 1939 völlig indiskutables Werk Die Haschischsucht im Jahr 1972 wieder aufzulegen.
49 Vgl. Franz Alt, Schilfgras statt Atom, München 1992
50 Vgl. Chris Conrad, 1993. In der Bundesrepublik Deutschland betrug 1986 der Pro-Kopf-Verbrauch an Papier 184 Kilo, insgesamt wurden 11 285 Millionen Tonnen verbraucht.
51 Vgl. P. Harmsen, Hemp Paper for Consortium Proposal, Tasmania 1991, zit. bei: Conrad, 1993. In Australien wird seit Mitte der 80er Jahre wieder Hanf zur Papierherstellung angebaut.
52 Vgl. Conrad, 1993.
53 So umfaßt das Kapitel »Schädlinge und Krankheiten des Flachses« in: W. Hoffmann, Der Flachs- und Hanfbau, 1957, elf Seiten mit langen Listen potentieller Schädlinge: »Die zarte Leinpflanze hat viele Feinde, die sie während der ganzen Vegetationszeit bedrohen«, während das entsprechende Kapitel beim Hanf auf einer halben Seite erledigt ist: »Soviel Schwierigkeiten die Krankheiten und Schädlinge dem Flachsanbau bereiten, so wenig leidet im allgemeinen der Hanf unter ihnen.«
54 Ebenda.
55 Vgl. P. Schütt, Weltwirtschaftspflanzen, Berlin 1972: »Als bedenklich hoch müssen die jährlichen, durch Schädlinge und Krankheiten verursachten Verluste bezeichnet werden. Sie werden auf 4,7 Millionen Tonnen im Werte von 2,9 Milliarden Dollar geschätzt. Hinzu kommen weitere 1,0 Millionen Tonnen Ausfälle durch Unkrautkonkur-renz. Damit erreichen die Gesamtverluste eine Größenordnung von 50 Prozent der Welternte.«
56 Vgl. Conrad, 1993.
57 Vgl. Kölner Stadt-Anzeiger, 18.1.1993. Laut Marquart (1912) werden zur Bestellung eines preußischen Morgens (das entspricht einem Viertelhektar) mit Zuckerrüben 13 bis 15 Arbeitstage gebraucht, ein Hanffeld dagegen benötigt nur 1 bis 2,5 Arbeitstage.
58 Vgl. Lester Grinspoon/James B. Bakalar: Marijuana. The forbidden medicine”, Yale University Press, 1993, Deutsch: Zweitausendeins/ Frankfurt 1994.
59 Zit. bei H.-G. Behr, 1982.
60 Wenn überhaupt das Wort »Hanf« irgendwo auftauchte, dann in Büchern, die sich speziell mit dem Anbau zur Drogengewinnung befaßten, doch die wurden, wie etwa das Definitive Deutsche Hanfbuch, in der Regel sofort indiziert; vgl. Werner Pieper, »Können Informationen Sünde sein?«, in: R. Rippchen, 1992.
61 Prof. Werner Baden: »Hanf auf Niedermoor und niedermoorartigen Amoorböden – eine agrarpolitische und agarwirtschaftliche Alternative«, in: TELMA, Bd. 16, Hannover 1986.
62 Die Selbstversorgung der Schweiz hat Thomas Kessler berechnet: »In der Schweiz konsumieren 500 000-800 000 Personen durchschnittlich 12-30 g Hanfprodukte jährlich. Dies ergibt einen Jahresverbrauch von 7500 bis 24000 kg. Einzelne Kenner der Konsumenten-szenc schätzen den Inlandsbedarf auf 30000 bis 35000 kg, da sie den durchschnittlichen Jahresverbrauch mit 50-60 g ansetzen, was einem etwa ein- bis zweimaligen Gebrauch in der Woche betrifft. Da aber erfahrungsgemäß nach einer Aufhebung der Prohibition der Verbrauch abnimmt, können wir mit einer niedrigeren Verbrauchsschätzung arbeiten, der Einfachheit halber mit 10-20 Tonnen pro Jahr. Der Flächenbedarf (...) hängt stark von den Produktionsbedingungen ab. Im großflächigen Anbau rechnet man mit 100 g hochwertigem Hanfkraut pro Quadratmeter. Das ergäbe einen Flächenbedarf von 10-20 Hektar, was einem einzigen mittleren Bauerngut entspricht.« In Deutschland wären etwa 4-5 mittelgroße Bauerngüter erforderlich.
63 Im Protokoll der Bundestagsdebatte über das »Recht auf Rausch« am 11. März 1992 wird der (damalige) Innenminister Seiters zitiert: »Ich sage das jetzt ganz ruhig, aber es ist meine feste Überzeugung: Das Argument, jeder habe ein Recht auf Rauschgiftkonsum, ist im Ergebnis zynisch und menschenverachtend.« (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der F.D.P.).
64 So wurde etwa die Staatsgewalt 1985 im Museumsdorf Düppel in Berlin tätig: Die Polizei beschlagnahmte die Hanfpflanzen, die von der Museumsleitung in dieser urzeitlichen Modellsiedlung angepflanzt worden waren. Die Einsprüche des Pflanzenzüchters Werner Plarre, daß es sich um Museumsstücke handele und Pollenfunde gezeigt hätten, daß in dieser Siedlung seit Tausenden von Jahren Cannabis angebaut worden sei, halfen wenig. Das Museum wurde wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz anzeigt. Zur Züchtung THC-armer Sorten, vgl. W. Hoffmann / A. Mudra / W. Plarre, Lehrbuch der Züchtung landwirtschaftlicher Kulturpflanzen, Bd. 2, Berlin 1985.
65 Der 1991 von Gehirnforschern entdeckte »Cannabis-Rezeptor«, eine neuronale Andockstation, die einzig und allein auf den Hanfwirkstoff THC zugeschnitten ist (siehe Seite 420 f.), hat die Wissenschaft vor ein Rätsel gestellt. Eingedenk der langen gemeinsamen Geschichte von Mensch und Hanf erscheint die Sache allerdings schon etwas weniger rätselhaft: Wenn die Forscher heute meinen, daß die Funktion dieses Systems sei, »den Input zu dämpfen und dem Gehirn zu erlauben, bestimmte Erinnerungsprozesse in Gang zu setzen«, drücken sie damit letztlich nichts anderes aus als die chinesischen Ärzte, die schon vor 5 000 Jahren wußten, daß das »göttliche Kraut« den »Körper leicht macht« und »den Geist für eine Zeit reisen läßt«.