Hanfsamen: ein Grundnahrungsmittel |
Heute wissen wir, daß kein pflanzlicher Rohstoff soviel an lebenswichtigen Fettsäuren enthält wie der Hanfsamen. Aus Hanfsamen zubereitete Lebensmittel sind damit hervorragend zur Vorbeugung gegen Krebs- und Herzerkrankungen geeignet.
Ralph Loziers, der Rechtsberater des nationalen Instituts für Ölsamenprodukte, teilte 1937 dem mit der Beratung des Marihuanaverbotes beauftragten Kongreßausschuß mit: »Hanfsamen (...) gilt bei allen orientalischen Völkern sowie in einigen Gebieten Rußlands als Nahrungsmittel. Hanf wird dort angebaut und wie Hafergrütze zubereitet. Im Orient ist Hanfsamen für Millionen von Menschen ein Teil ihrer täglichen Nahrung. Man ernährt sich dort seit Generationen so – und vor allem in Zeiten von Hungersnöten.«
Hanfsamen – der beste Rohstoff für Lebensmittel, den die Menschheit besitzt
Kein pflanzliches Nahrungsmittel der Welt kann sich mit dem Nährwert von Hanfsamen messen. Durch sein besonders ausgewogenes Verhältnis von Proteinen und essentiellen Fetten ist der Hanfsamen geradezu ideal für unsere Ernährung.
Nur die Sojabohnen übertreffen den Hanfsamen mit ihrem Eiweißgehalt; aber mit seiner Zusammensetzung der verschiedenen Proteine ist Hanfsamen einmalig im Pflanzenreich. Allein 65 Prozent des Eiweißanteils bestehen aus dem Globulin Edestin1 (edestin leitet sich vom griechischen edestos, genießbar, verdaulich her).
Es liegt an dem außergewöhnlich hohen Edestingehalt und dem gleichzeitigen Vorkommen bestimmter Eiweiße wie Albumin, daß der Hanfsamen sämtliche essentiellen Aminosäuren in einer für die Ernährung idealen Kombination enthält; darüber hinaus sorgt er im Körper für den Aufbau von Immunglobulinen2 – das sind Eiweiße, die als Antikörper Infektionen abwehren, noch ehe deren Symptome spürbar werden können.
Bei Krankheiten, die die Aufnahmebereitschaft des Körpers für Nahrungsmittel herabsetzen (etwa die Tuberkulose), gewähren die Proteine des Hanfsamens die unter diesen Umständen bestmögliche Ernährung.3
Noch bedeutender für ein gut funktionierendes Immunsystem ist das im Hanfsamen einmalig reichhaltige Vorkommen essentieller Fettsäuren. Diese essentiellen Fette – Linol- und Linolensäuren – sind für den gesunden Glanz der Haut, der Haare und der Augen sowie für die höheren Hirnfunktionen notwendig. Sie reinigen die Arterien und stärken außerdem das Immunsystem.
Dr. Joanna Budwig – sie wird seit 1979 alljährlich für den Nobelpreis vorgeschlagen – setzte die essentiellen Fettsäuren erfolgreich bei der Behandlung von Krebspatienten im »Endstadium« ein; mit guten Ergebnissen behandelte Dr. Budwig auch Gefäßleiden, Drüsenatrophie, Gallensteine, Fehlbildungen der Nieren, Akne, trockene Haut, Menstruationsbeschwerden und Immunstörungen.
Diese und weitere Forschungen veranlaßten den Mediziner William Eidleman und den in der medizinischen und biochemischen Forschung tätigen, inzwischen emeritierten R. Lee Hamilton (beide von der University of California), sich zugunsten der »lebenspendenden Bedeutung« von Hanfsamen auszusprechen. Sie stellten am 29. Dezember 1991 fest:
»Die essentiellen Öle unterstützen das Immunsystem und schützen es unter anderem vor Schädigungen durch Viren. Studien, in denen gegenwärtig diese Öle zur Kräftigung des Immunsystems von HlV-Infizierten eingesetzt werden, haben sich bislang als sehr vielversprechend erwiesen.
Und wo finden wir die reichhaltigsten Quellen derartiger essentieller Öle? – Sie ahnen es schon: im Samen des Indischen Hanfs. (...) Dem unsinnigen Verbot dieser wertvollsten aller Pflanzen muß endlich öffentlich widersprochen werden. Die Verwendung von Cannabis verspricht uns eine ungeahnte Gesundheit und die Möglichkeit, die Ernährungsprobleme der Welt im Handumdrehen zu lösen.«
Extrakte aus Hanfsamen können ähnlich wie Sojabohnen unterschiedlich gewürzt werden; sie könnten mal nach Geflügel, mal nach Rindfleisch oder Schweinefleisch schmecken. Außerdem lassen sie sich zu einem tofuartigen Quark und zu Margarine verarbeiten, und das kostet weniger als bei Sojabohnen. Angekeimte Samen haben schließlich einen noch höheren Nährwert. Hanfsprossen können wie andere Keimlinge und Sprossen bei der Zubereitung von Salaten oder zum Kochen verwendet werden.
Gemahlener Hanfsamen läßt sich wie gewöhnliches Mehl verarbeiten; geschrotet, gekocht, gesüßt und mit Milch angemischt ergibt er einen nahrhaften Frühstücksbrei ähnlich wie Hafer- oder Weizenschleim. Für die Samen gilt übrigens das gleiche wie für die Fasern; sie haben keinerlei berauschende Wirkung.
»Vögel bevorzugen ein Futter aus Hanfsamen wegen deren nahrhaften öligen Bestandteilen.«4 Und diese sind schier unerschöpflich: Bei speziell zur Samenproduktion angebautem Hanf machen sie die Hälfte des Gewichts der erntereifen Pflanze aus!
Wenn das wertvolle Pflanzenöl durch Auspressen der Samen gewonnen wird, fällt als Nebenprodukt ein sehr eiweißreicher Ölkuchen an. Dieser wurde bis in unser Jahrhundert dem Viehfutter beigemischt.5 Mit Hanfsamen läßt sich nahezu der gesamte Futtermittelbedarf für Haustiere (Katzen, Hunde usw.) bestreiten. Das gilt auch für die Viehzucht: Durch die Verfütterung von Hanfsamen ließen sich bei Rindern, Schweinen und Geflügel ohne den Zusatz wachstumsfördernder Steroide und ähnlicher Menschen wie Tiere gefährdender Stoffe optimale Mastergebnisse erzielen, – und das wäre sogar billiger als die gegenwärtig angewandten Verfahren.
Das Schreckgespenst einer weltweiten Hungersnot
In aller Welt sterben Kinder, weil sie unterernährt sind und an Eiweißmangel leiden. Proteinreicher Hanfsamen als Nahrungsmittel könnte vielen dieser Kinder das Leben retten. Man schätzt, daß 60 Prozent aller in der Dritten Welt geborenen Kinder verhungern, bevor sie das fünfte Lebensjahr erreicht haben, – Jahr für Jahr zwischen 12 und 20 Millionen. Und die Zahl der Menschen, die aufgrund ihrer schlechten Ernährung eine sehr kurze Lebenserwartung haben und/oder Hirnschäden davontragen, dürfte um ein Vielfaches höher sein.6
Erinnern wir uns, daß Hanf eine ausgesprochen anspruchslose Pflanze ist, die auch unter ungünstigen Umweltbedingungen fast überall gedeihen kann. Die Bevölkerung Australiens konnte im 19. Jahrhundert zwei lang andauernde Hungerkatastrophen überleben, indem sie sich auch mit Hanfsamen und -blättern ernährte.7
Neuere Studien deuten darauf hin, daß die Zerstörung der Ozonschichten sich schädlich auf den Sojaanbau auswirken und die Weltproduktion um 30 Prozent bis 50 Prozent verringern kann. Hanf aber ist robuster gegen die zunehmende UV-Strahlung; er kann unter ihrem Einfluß sogar eine größere Menge Cannabidiole bilden und sich auf diese Weise selbst gegen die Strahlung schützen.8
Es ist nicht wirklich verwunderlich, wenn es in Mittel- und Südamerika Menschen gibt, die die Nordamerikaner hassen und sie am liebsten aus ihren Ländern verjagen würden: Sie sehen in ihnen Ignoranten und Mörder. Über Jahre beharrte die US-Regierung darauf, die Felder der lateinamerikanischen Bauern mit hochgefährlichen Herbiziden zu vergiften, Felder, auf denen sie seit 1545 unter gesetzlichem Schutz Cannabis angebaut hatten. In diesem Jahr hatte nämlich König Philipp von Spanien in seinem ganzen Reich den Anbau von Cannabis befohlen, um den Bedarf an Nahrungsmitteln, Segeln, Tauen, Tüchern und Hemden zu decken und um eines der wichtigsten Volksarzneimittel gegen Fieber und Epilepsie, zur Versorgung Gebärender und zur Bereitung von Rheumapackungen zur Verfügung zu haben.
Wer heute in den Ländern Lateinamerikas diese uralte Pflanze und Handelsware anbaut, läuft Gefahr, von den USA-hörigen Regierungen oder Militärs enteignet zu werden. In den Augen der USA erweisen sich die Regierenden dieser Staaten umso höherer wirtschaftlicher Subventionen und Militärhilfen für würdig, je mehr sie sich als willfährige Handlanger der Antimarihuanapolitik auszeichnen – einer Politik, die sich gegen eine seit alters für die Bevölkerung als Erwerbsquelle, Heil-, Lebens- und Genußmittel unverzichtbare Pflanze richtet.
Ein notwendiges biologisches Glied in der Nahrungskette
Die Politiker, die nach Jahren gezielter Desinformation die Gesetze zum Verbot von Marihuana erließen, haben damit möglicherweise nicht nur die Vögel, sondern die ganze Menschengattung zum Aussterben verdammt.
Viele Tiere fressen Vögel oder deren Eier. Wildvögel sind für die Nahrungskette von großer Bedeutung; ihre Populationen aber nehmen nicht nur wegen des Einsatzes von Pestiziden, sondern vor allem wegen des Mangels an Hanfsamen dramatisch ab! Vögel, die ihren Nahrungsbedarf unter anderem auch mit Hanfsamen decken können, haben eine um 10 bis 20 Prozent höhere Lebenserwartung und legen mehr Eier; ihr Gefieder ist glatter und glänzender, weshalb sie auch weiter fliegen können.
Vor 1937 waren in den USA 400 000 Hektar mit wildwachsendem, samenschwerem Hanf bedeckt. Hunderte Millionen von Vögeln lebten von diesen Flächen, auf denen ihr bevorzugtes und wichtigstes Futter wuchs – bis die US-Regierung auf ihre Politik der restlosen Beseitigung dieses elementaren Gliedes der Nahrungskette verfiel.
Die Samen des Indischen Hanfs enthalten alle essentiellen Amino- und Fettsäuren, die wir für ein gesundes Leben brauchen. Keine andere Pflanze enthält derartig leicht verdauliche Eiweiße und lebensnotwendige Fette in einer solchen der Gesundheit und Lebenskraft des Menschen förderlichen Ausgewogenheit:
Und ohne das geringste Gespür für die drohende Gefahr des Biozides (der Tötung allen Lebens), die ein solches Vorgehen mit sich bringt, fährt die Regierung damit fort, im eigenen Land wie auch anderswo die Pflanze zu vernichten, die weltweit ein Lebensspender ersten Ranges ist: den Hanf.