12. Zusammenfassung und Untersuchungsmethode

  1. Die einzig moralische und zugleich konfliktärmste Gesellschaftsform basiert auf dem Selbsteigentum und der Erstaneignung von Gütern, die noch niemandem gehören. Eigentum kann dann nur durch Produktion, freiwilligen Tausch oder Schenkung erworben werden.
  2. Jede andere Gesellschaftsform ist inhärent bösartig, da sie auf dem Prinzip der Erstanwendung von Gewalt (initiierende Gewalt), also Raub, beruht.
  3. In einer inhärent bösartigen Gesellschaft kommt es zur Umdeutung aller Werte. Gut wird böse, richtig wird falsch.
  4. Die Umdeutung der Werte führt zu einer Verwirrung des Verstandes. Selbst intelligente Menschen sind nicht mehr zu logischen Schlüssen fähig. Die inhärent bösartige Gesellschaft entwickelt sich zur lobotomisierten oder einfach verblödeten Gesellschaft.
  5. Die inhärent bösartige, lobotomisierte Gesellschaft bildet den idealen Nährboden für Psychopathen. Sie steigen an die Spitze der Gesellschaft auf und drücken ihr ihren Stempel auf. Die Herrschaft der Psychopathen wird zur pathologischen Plutokratie oder kurz Pathokratie. Die Übergänge sind fließend. Mit dem ersten Eingriff in das natürliche Recht des Selbsteigentums ist der Weg über die bösartige hin zur bösartigen, lobotomisierten Gesellschaft, also zur pathologischen Plutokratie, bereits vorgezeichnet.
  6. Die äußere Manifestation der pathologischen Plutokratie ist der Staat. Er teilt die Menschen in zwei Hauptklassen auf: die der Herrscher und die der Beherrschten, der Ausbeuter und der Ausgebeuteten. Die Lobotomisierung hilft dabei, dass den Beherrschten nicht bewusst wird, dass und vom wem sie beherrscht werden. Die Ausbeuterklassen haben ein ökonomisches Interesse daran, das System zu erhalten, und entwickeln Ideologien, um ihr ausbeuterisches Verhalten zu verschleiern. Dabei treffen sie auf eine Gesellschaft, die Unrecht schon längst als Recht akzeptiert hat.
  7. Die Herrscherklasse muss ihre Pläne notwendigerweise im Geheimen schmieden, damit der beherrschten Klasse nicht bewusst wird, wer sie auf welche Weise ausbeutet. In geheimen Organisationen haben es Psychopathen besonders leicht. Die Mittel zur Erhaltung der Herrschaft werden immer skrupelloser und bösartiger. Die wichtigste Klasse, die staatskapitalistische Klasse, kann dabei auf die ökonomischen Interessen der Enteignerklasse (Politiker, vom Staat abhängige Intellektuelle), der Vollstreckerklasse (Polizei, Finanzbeamte) und der Sozialverwaltungsklasse (Sozialversicherungsangestellte) zählen. Die behinderte Klasse (Sozialhilfeempfänger, Arbeitslose) wird abhängig gemacht und mit den Mitteln der Massenpsychologie beherrscht. Die fortschreitende Lobotomisierung hilft dabei. Die Kapitalistenklasse versucht man in die staatskapitalistische Klasse zu integrieren oder ganz zu zerstören.
  8. Die kapitalistische, also produktive Klasse ist am schwersten zu beherrschen. Sie ist intelligent und verfügt über genügend Ressourcen und Flexibilität, um das Herrschaftsgebiet zu verlassen. Hier bleibt nur, das Herrschaftsgebiet möglichst weit auszudehnen. Zunächst auf den eigenen Kontinent in Form einer zentralistisch regierten Europäischen Union und irgendwann weltweit.
  9. Die große Masse der Ausgebeuteten nimmt zunehmend wahr, dass sie ausgebeutet wird. Die Lobotomisierung ist aber so weit fortgeschritten, das einfachste Zusammenhänge nicht mehr wahrgenommen werden. Die Ausgebeuteten erkennen nicht, dass man sie nur mittels des Gewaltmonopols des Staates ausbeuten kann. Sie sind nicht mehr zu den geringsten logischen Erwägungen fähig, beispielsweise der Frage, wem ein bestimmtes Ereignis nutzt. Selbst wenn man den Menschen nach einem Terroranschlag erklärt, dass es die Herrscherklasse ist, die von ihm profitiert, und dann sogar Hunderte von Beweisen vorlegt, dass tatsächlich die Herrscherklasse – und nicht die unterdrückte Klasse – ihn inszeniert hat, weigern sie sich, das Offensichtliche zu sehen.
  10. Die wichtigste Aufgabe muss daher darin bestehen, mit dem Finger auf die Herrscherklasse zu zeigen und die Mechanismen der Herrschaft schonungslos offenzulegen.

Diese Erkenntnisse lassen sich sowohl anekdotisch als auch empirisch belegen. Der Fall Uli Hoeneß steht für den exemplarischen Beweis. Obwohl Hoeneß hochproduktiv, intelligent (sonst hätte er es nicht so weit gebracht) und sozial höchst engagiert ist, liegt er wegen seines »Steuerhinterziehungsskandals« nachts schweißgebadet im Bett und fühlt sich »auf die andere Seite der Gesellschaft katapultiert«.191 Das ist nur logisch. Wenn jemand nichts anderes tut, als sein natürliches Recht auf Eigentum zu schützen, stellt er sich tatsächlich auf die andere Seite einer bösartigen, lobotomisierten Gesellschaft. Er kann nachts nicht mehr schlafen, weil sein natürliches Empfinden für Gerechtigkeit gestört ist, aber ganz anders, als er es selber wahrnimmt. Er denkt, mit ihm wäre etwas nicht in Ordnung, nicht mit dem Rest der Gesellschaft.

Den empirischen Beweis liefert die Bevölkerung alle vier Jahre an der Wahlurne. Das Gros der Menschen hat nicht das geringste Problem damit, eine lügende, erpresserische, räuberische Mörderbande zu wählen, die in ihrem Auftrag und (vermeintlich) zu ihren Gunsten das Geld anderer Leute raubt.

Wichtig: Die Verblödung der Gesellschaft wird erreicht durch das Wirken bösartiger Menschen und Prinzipien. Per Definition sind die Menschen im Durchschnitt durchschnittlich intelligent. Sie handeln aber nicht mehr vernünftig, weil das Grundprinzip der Gesellschaft schon unvernünftig und unmoralisch ist: Jedes Staatswesen basiert auf dem Prinzip des Raubes. Das führt zu inneren Widersprüchen bei jedem Individuum, das Teil dieser unmoralischen Gesellschaft ist. Um mit diesem Widerspruch fertigzuwerden, »rationalisiert« das Individuum die herrschende Ordnung, ähnlich wie sich Geiseln auf die Seite ihrer Entführer schlagen (»Stockholm-Syndrom«192). Da dies aber nur unter Ausschaltung der Logik möglich ist, wird unlogisches Denken zur Norm. Die Gesellschaft verblödet und verroht.

Herrschaftsanalyse mithilfe der Prinzipal-Agenten-Beziehung

In den folgenden Kapiteln werde ich die Methoden der Herrscherklasse anhand der Europäischen Union aufzeigen. Die dabei zur Anwendung kommende Analysemethode ist leicht zu verstehen.

  1. Menschen handeln zu ihrem eigenen Vorteil.
  2. Menschen schließen sich zu Organisationen und Netzwerken zusammen.
  3. Ist der Zweck dieser Organisation bösartig, werden die Ziele geheim gehalten.
  4. Der Zweck der Organisation kann mithilfe der Principal-Agent-Theorie leicht enthüllt werden:

    a) Jeder, der für eine Organisation arbeitet, handelt im Auftrag des Finanziers (Prinzipals) der Organisation.

    b) Der Zweck der Organisation kann durch eine Analyse der Aussagen oder Handlungen des Prinzipals bestimmt werden oder

    c) durch Analyse der Wirkung der Handlungen des Agenten. Dabei gehen wir davon aus, dass dem Prinzipal aufgrund der Informationsasymmetrie (der Auftraggeber weiß grundsätzlich mehr als der Auftragnehmer) die Wirkung der Handlung bewusst ist, dem Agenten nicht notwendigerweise.

Jetzt, da Sie mit dem notwendigen theoretischen Rüstzeug ausgestattet sind, werde ich mich für den Rest des Buches zurückhalten können mit eigenen Theorien. Der Fokus wird sich daher verstärkt darauf richten, in welchen Organisationen die Handelnden engagiert sind, sowie auf die Schilderung der Chronologie der Ereignisse.