Im Kapitel über die Vorzüge des Schlankseins habe ich Ihnen bereits einige Untersuchungen vorgestellt, die sich mit den Effekten einer generellen Kalorienreduktion befassen. In diesem Abschnitt werde ich Ihnen nun den aktuellen Stand der Forschung zu den expliziten Auswirkungen des Kurzzeitfastens auf verschiedene Organismen präsentieren. Auch wenn ein großer Teil der existierenden Studien an Ratten und Mäusen durchgeführt wurde, werde ich in diesem Kapitel auch einige gute Beispiele für die Auswirkungen des Fastens beim Menschen vorstellen. So liefert zum Beispiel das Essensverhalten großer muslimischer Bevölkerungsgruppen während des Ramadans recht umfassende Untersuchungen zu den Auswirkungen dieser Art der Ernährungseinschränkung. Zwar ist die diesbezüglich existierende Studienlage nicht völlig eindeutig, jedoch konnten in einer Mehrzahl der Untersuchungen positive gesundheitliche Auswirkungen des Fastens auf die Gläubigen beobachtet werden.[27] Da am Ramadan aber zumeist auch auf eine Flüssigkeitsaufnahme in der Fastenphase verzichtet wird, was die Ergebnisse durchaus verfälschen könnte, werde ich Ihnen im weiteren Verlauf dieses Kapitels auch von einigen sehr spannenden Untersuchungen am Menschen berichten, die sich ganz explizit mit den in diesem Buch vorgestellten Formen des Kurzzeitfastens beschäftigt haben.
Ein gutes Beispiel, anhand dessen wir direkt mit einem Rundumschlag ins Thema einsteigen können, ist die Langzeit-Untersuchung von James Johnson und seinen Kollegen vom Department of Surgery des Louisiana State University Medical Centers. Über mehrere Jahre hat diese Gruppe von Wissenschaftlern beobachtet, wie sich der Wechsel zwischen Tagen mit uneingeschränkter Nahrungsaufnahme und solchen mit einer Beschränkung auf etwa 20-50 % des Tagesbedarfs auf die Gesundheit ihrer Versuchsteilnehmer auswirkte. Dabei konnten bereits nach zwei Wochen erste signifikante Verbesserungen in Bezug auf Insulinresistenz, Asthma, Allergien, bakterielle sowie virale Infektionskrankheiten, Pilz- und Autoimmunerkrankungen, Osteoporose, Fehlfunktionen des Gehirns (z.B. Tourettesyndrom und Epilepsie), Herzprobleme und sogar auf Hitzewallungen bei Frauen in den Wechseljahren festgestellt werden. Und als seien ihre eigenen Ergebnisse nicht schon beeindruckend genug, zitieren Johnson und seine Kollegen in Ihrer Arbeit auch noch einen spanischen Artikel aus dem Jahr 1957. Darin wird beschrieben, wie Bewohner eines Altenheims auf einen sehr ähnlichen Ernährungsrhythmus reagierten. Im Vergleich zur Kontrollgruppe war die Sterblichkeitsrate der in Zyklen fastenden Testpersonen um mehr als die Hälfte geringer, als in der normal essenden Kontrollgruppe. Doch nicht nur das: Verbrachten die Altenheimbewohner aus der Kontrollgruppe im Untersuchungszeitraum insgesamt 219 Tage im Krankenhaus, so waren es bei der intermittierend fastenden Gruppe gerade einmal 123 Tage.[28]
Sie sehen also, dass auch wenn nicht alle auf den folgenden Seiten zitierten Studien an Menschen durchgeführt wurden, wir sehr deutliche Hinweise dafür haben, dass deren Ergebnisse mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auch auf uns übertragbar sind.
Nun aber der Reihe nach…