Ich hoffe, dass die vorangegangenen Kapitel die erwartete Wirkung hatten und Sie an dieser Stelle ähnlich begeistert und motiviert sind, wie ich es war, als ich diese Informationen zum ersten Mal entdeckte. Von hier ist es jetzt nur noch ein kleiner Schritt, bis Sie selbst in den Genuss all dieser geschilderten Effekte kommen können. Aber so klein dieser erste Schritt auch sein mag, so groß und schwierig mag er manch einem momentan noch erscheinen. Zumindest ist „das könnte ich nie“ die mit Abstand häufigste Aussage, die ich höre, wenn ich jemandem von meinen Ernährungsgewohnheiten berichte. Denn viele Menschen haben schon selbst erlebt, wie unbändiger Hunger, Gereiztheit, Antriebslosigkeit und sogar Kreislaufprobleme selbst dann auftraten, wenn sie nur eine geringfügig längere Zeitspanne auf Nahrung verzichten mussten. Dabei sprechen wir hier noch längst nicht von einem ganzen Tag. Mit diesen negativen Erfahrungen im Hinterkopf ist es kein Wunder, dass so manchem schon allein beim Gedanken an bis zu 24 stündige Fastenzyklen schwindelig, wenn nicht gleich schwarz vor Augen wird. Dabei ist Fasten für Ihren Organismus keineswegs eine Qual. Ganz im Gegenteil! Es treten viele gesunde und zellschützende Effekte gerade in den Zeiten auf, in denen der Körper keine externe Nahrung zur Verfügung hat. Sie sind also grundsätzlich problemlos in der Lage, selbst deutlich längere Zeit ohne externe Energiezufuhr wunderbar zu funktionieren. Genauso wie Sie ‚grundsätzlich‘ in der Lage sind, einen Marathon, ja selbst deutlich längere Strecken, zu laufen. Allerdings wäre es den meisten von Ihnen wahrscheinlich nicht möglich, sich mal eben die Laufschuhe zu schnüren und 50 km joggen zu gehen. Schließlich ist unser Körper extrem gut darin, sich und seine Leistungsfähigkeit den jeweiligen Erfordernissen anzupassen. Es ist also völlig normal, dass jemand, der seinen Organismus ein Leben lang mit einer permanenten Zufuhr an Nahrung versorgt hat, keinen Stoffwechsel besitzt, der auf die Bereitstellung von Energie aus Körperfett optimiert ist. Sie sollten also nicht den Fehler machen und von jetzt auf gleich versuchen einen ganzen Tag auf Kalorien zu verzichten. Zwar mag das mit genug Disziplin durchaus funktionieren, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es keine besonders angenehme erste Erfahrung mit dem Kurzzeitfasten für Sie würde. Es gilt also das gleiche Prinzip wie beim Sport: Geben Sie Ihrem Körper etwas Zeit, sich an die neue Belastung zu gewöhnen. Dies geht beim Fasten zum Glück deutlich schneller und mit weniger Aufwand, als es bei der Vorbereitung auf einen Marathon der Fall wäre. Schon in wenigen Wochen werden Sie feststellen, dass Sie selbst nach 16, 20 oder gar 24 Stunden ganz ohne Nahrung immer noch geistig sowie körperlich leistungsfähig und weit entfernt von dem sind, was gemeinhin als ‚Unterzuckerung‘ bezeichnet wird.
Bevor wir als nächstes in die Schrittweise Umsetzung einsteigen, möchte ich Sie noch kurz damit vertraut machen, welche sonstigen Veränderungen Sie in den nächsten Wochen an sich beobachten können: So werden Sie eine neue und ungeahnte Freiheit kennen lernen. Nämlich die Freiheit, selbst zu entscheiden, wann, wo und was Sie essen. Denn das Konzept, das ich Ihnen vorstelle, bietet Ihnen nicht nur eine herausragende Flexibilität, es bietet Ihnen auch Kontrolle. Sie werden lernen, dass das, was Sie bisher als Hunger kannten und was meist unweigerlich dazu führte, dass Sie sich schnellstmöglich etwas Essbares besorgen mussten, in den meisten Fällen gar kein ‚körperlicher‘ Hunger, sondern nur Appetit beziehungsweise die Sucht Ihres Gehirns nach Zucker war. Sie werden lernen, dass dieses Verlangen sich mit ein wenig Übung ganz einfach ausblenden lässt und Ihr Gehirn auch über die Fettreserven des Körpers versorgt werden kann. Sie werden somit wieder selbst Herr darüber, wann und wo Sie essen wollen. Sie sind unterwegs und es gibt nichts, was Ihnen so wirklich schmecken würde? Oder die Speisen sind – wie zum Beispiel auf Flughäfen, Bahnhöfen oder Messen – im Verhältnis zur gebotenen Qualität unwahrscheinlich teuer? Na, dann ist die Lösung für Sie in Zukunft denkbar einfach: Sie essen einfach eine Weile nichts und freuen sich dafür umso mehr auf die nächste richtig leckere, hochwertige Mahlzeit, die Sie dann umso mehr genießen werden. Ohnehin werden Sie schnell ein deutlich feineres Gespür dafür entwickeln, welche Gerichte Sie mit neuer Energie versorgen und wovon Sie sich eher unangenehm voll und träge fühlen. Das führt bei vielen Anhängern dieses Konzepts dazu, dass Sie schon nach wenigen Wochen ganz ohne Zwang und feste Vorgaben anfangen, sich gesünder und ausgewogener zu ernähren. In jedem Fall werden Sie in Zukunft, je nachdem, wie es gerade in Ihren Tagesplan passt, deutlich flexibler über Ihre Nahrungsauswahl und Ihren Essensrhythmus bestimmen können. Zeigen Sie mir eine andere Diät, die Ihnen eine solche Freiheit schenkt. Normalerweise ist doch eher das Gegenteil der Fall, oder?
Obwohl Sie regelmäßig auf Nahrung verzichten werden, sollten Sie bald noch einen anderen positiven Effekt an sich beobachten können: Sie werden selbst in den Fastenphasen fit und energiegeladen sein, sich ausgesprochen gut konzentrieren können und dabei auch trotz gelegentlichen Hungers besser gelaunt und entspannter durch den Tag gehen, als Sie das je für möglich gehalten hätten. Sie können mir glauben, dass ich – und das ist bei den tausenden anderen Anhängern des Kurzzeitfastens sicher nicht anders – dieses Konzept nie im Leben so konstant durchziehen würde, wenn ich negative Auswirkungen auf meine Leistungsfähigkeit oder Stimmung festgestellt hätte. Sie brauchen sich also wirklich keine Gedanken machen, ob Sie auch nach 16 Stunden Fasten noch spontan zum Tennis, Walken oder Yoga gehen können. Denn das können Sie und die Leistung, die Sie dabei abrufen können, dürfte Sie durchaus überraschen. Achten Sie lediglich darauf, kein dauerhaftes, übermäßiges Kaloriendefizit entstehen zu lassen, denn das würde wieder zu ähnlichen negativen Effekten führen, wie Sie sie von klassischen Diäten kennen.
Auf den Punkt gebracht: