Hierbei handelt es sich um jene Variante des Kurzzeitfastens, von der mir mein Freund Rainer ganz zu Beginn erzählt hatte. Es ist auch der Fastenzyklus, der in der Studie angewendet wurde, über die auf der Homepage der Fit for Fun berichtet wurde. Dabei bedeutet 16/8, dass Sie 16 Stunden am Tag fasten, während Sie acht Stunden am Tag frei Nahrung zuführen dürfen. Bedenkt man, dass die meisten von uns etwa sieben Stunden schlafen und es ohne weiteres schaffen dürften, mindestens vier Stunden vor dem Zubettgehen nichts mehr zu essen, ohne nachts Hunger zu bekommen, bleiben nur etwa vier bis fünf Stunden, in denen Sie wirklich auf Essen ‚verzichten‘ müssten. An dieser Rechnung erkennen Sie auch schon, warum es sich immer anbietet, die Schlafenszeit in die Fastenphase zu verlegen. Denn wenig überraschend, ist es im Schlaf immer noch am einfachsten nichts zu essen.
Im letzten Kapitel hatte ich Ihnen bereits beschrieben, wie Sie durch leichtes Verschieben von Frühstück und Abendessen recht problemlos auf 14 Fastenstunden kommen können. Meine Erfahrung ist, dass Sie die 16 Stunden mit dieser Taktik kaum noch schaffen werden, denn Frühstück, Mittag- und Abendessen in nur 8 Stunden unterzubringen ist durchaus ambitioniert. Erst recht, wenn Sie in dieser Zeit auch noch andere Dinge erledigen wollen. Von daher läuft es von hier an sehr wahrscheinlich darauf hinaus, dass Sie Ihren Essensrhythmus hin zu zwei Hauptmahlzeiten anpassen werden. Dabei ist das Mittagessen mit ziemlicher Sicherheit gesetzt und Sie müssen lediglich für sich herausfinden, ob Sie besser auf das Frühstück oder das Abendessen verzichten können. Für meine Frau und mich hat es sich als sehr praktikabel erwiesen, gegen 12 Uhr mittags die erste Mahlzeit des Tages zu uns zu nehmen. Das ist für uns die Zeit, wo es typischerweise mit den Kollegen in die Kantine geht. Die letzte Mahlzeit muss dann also acht Stunden später um 20 Uhr beendet sein. Das klappt in der Regel selbst dann, wenn man mal etwas länger im Büro bleibt.
Mit dieser Variante sollten Sie idealerweise dann beginnen, wenn Sie mit Hilfe der Mahlzeitenverschiebung bereits seit zwei bis drei Wochen erfolgreich auf Fastenzeiten von 14 Stunden kommen. Eventuelle anfängliche Nebenwirkungen wie Hunger, ein flaues Gefühl im Magen oder gar Übelkeit sowie leichte Kreislaufbeschwerden sollten sich bereits deutlich gebessert haben. Wenn Sie besonders sanft weitermachen möchten, könnten Sie zunächst damit beginnen, nur an einzelnen Tagen, beispielsweise am Wochenende, die Fastenzeit auf 16 Stunden zu erweitern. Dadurch, dass Sie an diesen Tagen häufig etwas länger schlafen, wird es Ihnen leichter fallen, für zwei zusätzliche Stunden auf Nahrung zu verzichten. Hingegen wird Ihnen dieser Rhythmus im Arbeitsalltag anfangs vielleicht noch nicht ganz so leicht fallen, wie die 14 Stunden Variante. Wie Sie anhand meiner eigenen Erfahrungen noch lesen werden, ist das keineswegs ungewöhnlich und es lohnt sich, trotzdem am Ball zu bleiben. Seien Sie einerseits nicht zu streng mit sich und akzeptieren Sie es, wenn Sie hin und wieder doch mal einen schlechten Tag haben, an dem Sie nicht auf die vollen 16 Stunden kommen. Erwarten Sie umgekehrt zu Beginn Ihrer Umstellung aber auch noch keine Wunder. Eine spürbare Wirkung wird sich erst einstellen, wenn Sie das Programm mit einer gewissen Konstanz verfolgen. Aber keine Sorge: Mit zunehmender Übung wird es Ihnen immer leichter fallen, die 16/8 Variante zu einem festen Bestandteil Ihrer täglichen Ernährung zu machen und spätestens dann sollten Sie erste Effekte auf der Waage feststellen und auch einige der übrigen positiven Auswirkungen bei sich beobachten können.
Meine Erfahrung hat übrigens gezeigt, dass man Abweichungen von der Fastenzeit ganz hervorragend am nächsten oder übernächsten Tag wieder ausgleichen kann. Nehmen wir an, Sie wollen auf die in dieser Variante vorgesehenen 16 Stunden kommen, sind aber abends noch zum Essen verabredet. Dadurch verschiebt sich Ihre letzte Mahlzeit zwei Stunden nach hinten. Geht es Ihnen so wie mir, ist Ihre erste Mahlzeit des Tages aber fest gesetzt, so dass Sie in diesem Fall nur auf 14 Stunden kämen. Dann können Sie dies ganz einfach ausgleichen, indem Sie – sofern machbar – Ihr nächstes Abendessen zwei Stunden vorverlegen und somit in der folgenden Fastenphase auf 18 Stunden kommen. Klappt das nicht, holen Sie es entweder am Wochenende nach oder kehren einfach wieder zu Ihrem Standard-Rhythmus zurück. Sie sollten vor allem versuchen, dass Sie möglichst dauerhaft auf die Fastenzeiten kommen, die Ihren persönlichen Ambitionen entsprechen und mit denen Sie die besten Erfahrungen machen. Einzelne Ausreißer spielen da, so lange sie sich nicht häufen, keine besonders große Rolle.