Absolute Wirklichkeit Das grenzenlose Potenzial, aus dem heraus sich alles ereignen kann. Siehe auch Leerheit, Tongpanyi.
Absolutes Bodhicitta Direkte Einsicht in die Natur des Geistes. Siehe auch Bodhicitta, Bodhicitta des Anwendens, Bodhicitta des Bestrebens, relatives Bodhicitta.
Achtsamkeit Das Ruhenlassen des Geistes im bloßen Gewahrsein der Gedanken, Gefühle und Sinnesempfindungen.
Aktionspotenzial Der Übertragungsvorgang, bei dem ein Signal von einer Nervenzelle zur anderen weitergegeben wird. Wird ein Aktionspotenzial ausgelöst, spricht man vom »Feuern«.
Amygdala (Mandelkern) Ein neuronales Gebilde im Gehirn, das am Entstehen von emotionalen Aspekten des Erinnerungsvermögens, insbesondere der mit Angst und Lust verbundenen Empfindungen, beteiligt ist.
Axon Der einem Stamm ähnelnde lange Fortsatz einer Nervenzelle.
Bodhicitta (Sanskrit): Der »Geist« oder das »Herz« des Erwachens; Erleuchtungsgeist. Siehe auch absolutes Bodhicitta, Bodhicitta des Anwendens, Bodhicitta des Bestrebens, relatives Bodhicitta.
Bodhicitta des Anwendens Das Unternehmen von Schritten, um die Befreiung aller fühlenden Wesen von allen Formen und Ursachen des Leidens durch die Erkenntnis ihrer Buddhanatur zu fördern. Siehe auch absolutes Bodhicitta, Bodhicitta, Bodhicitta des Bestrebens, relatives Bodhicitta.
Bodhicitta des Bestrebens Das Kultivieren des aus ganzem Herzen empfundenen Verlangens, alle fühlenden Wesen auf die Ebene zu führen, auf der sie ihre Buddhanatur erkennen. Siehe auch absolutes Bodhicitta, Bodhicitta, Bodhicitta des Anwendens, relatives Bodhicitta.
Buddhanatur Der natürliche Geisteszustand aller fühlenden Wesen, der einer des grenzenlosen Gewahrseins oder der grenzenlosen Bewusstheit, des grenzenlosen Mitgefühls und des grenzenlosen Manifestationsvermögens ist. Siehe auch Erleuchtung, natürlicher Geist.
Dharma (Sanskrit) Die Wahrheit, die Daseinsordnung und die Lehre des Buddha.
Dreimaliges Drehen des Dharma-Rades Die drei Belehrungen über die Natur der Erfahrung, die der Buddha zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten gab.
Dül-tren (tibetisch) Kleinstes Teilchen.
Dül-tren-cha-me (tibetisch) Unteilbares Teilchen.
Dzinpa (tibetisch) Greifen oder Anhaften.
Dzogchen (tibetisch) Die Große Vollkommenheit.
Erleuchtung Die stabile und unerschütterliche Erkenntnis der eigenen Buddhanatur. Siehe auch Buddhanatur, natürlicher Geist.
Fühlendes Wesen Jedes mit der Fähigkeit, zu denken und zu fühlen, ausgestattete Geschöpf.
Geist Der das Bewusstsein beinhaltende Aspekt der Existenz. Siehe auch Körper, Sprache.
Gewa (tibetisch) Ein Adjektiv zur Beschreibung von etwas, das befähigt oder stärkt; wird oft mit »heilsam« übersetzt.
Gom (tibetisch) Wörtlich: »vertraut werden mit«; der übliche Begriff für Meditation.
Güte Als buddhistisch-philosophischer Begriff der Wunsch und das Bestreben, dass alle anderen fühlenden Wesen – auch die, die wir nicht mögen – die gleiche Freude und Freiheit erfahren mögen, die wir zu erfahren bestrebt sind. (Im Deutschen u. a. auch mit Liebe oder liebevolle Güte übersetzt; loving kindness im Englischen.)
Herzenssöhne Die Hauptschüler eines bedeutenden Lehrers.
Hippocampus Eine neuronale Formation im Gehirn, die am Entstehen von verbalen und räumlichen Aspekten des Erinnerungsvermögens beteiligt ist.
Hirnstamm Die unterste und älteste Schicht des Gehirns, die für die Regulierung von elementaren und automatisch ablaufenden Vorgängen zuständig ist, z. B. Stoffwechsel, Herzschlag und Reaktionen des Kampf-oder-Flucht-Instinkts.
Hypothalamus Ein neuronales Gebilde im untersten Bereich des limbischen Systems, das am Freisetzungsprozess von Hormonen ins Blut beteiligt ist.
Interdependenz Das Zusammenkommen von verschiedenen Ursachen und Bedingungen, um eine bestimmte Erfahrung herzustellen.
Kagyü Eine tibetisch-buddhistische Traditionslinie, die sich auf die mündliche Übertragung von Lehrer zu Schüler gründet; der Begriff setzt sich aus den tibetischen Worten ka, »Rede«, und gyü, »Linie«, zusammen.
Karma (Sanskrit) Handlung oder Aktivität.
Karmapa Das Oberhaupt der Karma-Kagyü-Linie des tibetischen Buddhismus.
Klarheit Spontanes Gewahrsein; der grenzenlose Bewusstheitsaspekt des Geistes. Auch als das Klare Licht des Geistes bekannt.
Körper Der physische Aspekt der Existenz. Siehe auch Geist, Sprache.
Lä-su-rung-wa (tibetisch) Geschmeidigkeit, Biegsamkeit.
Leere Die inhärente, nicht zu beschreibende Basis aller Phänomene, aus der alles und jedes hervorgeht. Siehe auch absolute Wirklichkeit, Tongpa-nyi.
Limbische Resonanz Die Möglichkeit, über den mimischen Ausdruck, Pheromone und die körperliche oder muskuläre Haltung den emotionalen Zustand von anderen von Gehirn zu Gehirn zu erkennen.
Limbische Umordnung Die Veränderung oder Umstrukturierung der neuronalen Verschaltungen des limbischen Systems durch die direkte Erfahrung mit einer anderen Person.
Limbisches System Die mittlere Schicht des Gehirns, zu der auch die neuronalen Verbindungen gehören, die das Erfahren von Emotionen und den Impuls zur Fürsorge ermöglichen.
Ma-gag-pa (tibetisch) Ungehindertheit; oft mit »Fähigkeit« oder »Kraft« übersetzt. Der Aspekt der Buddhanatur, der die gewohnheitsmäßigen Vorstellungen von der eigenen Begrenztheit transzendiert.
Mahamudra (Sanskrit) Großes Siegel oder Große Geste.
Mahasiddha (Sanskrit) Eine Person, die durch außergewöhnliche Prüfungen gegangen ist, um tiefstes Verstehen zu erlangen.
Mala (Sanskrit) Eine Kette mit Gebetsperlen, die man gewöhnlich zum Zählen der Wiederholungen eines Mantras verwendet.
Mantra (Sanskrit) Die Wiederholung von speziellen Kombinationen uralter Silben.
Mi-gewa (tibetisch) Ein Adjektiv zur Beschreibung von etwas, das schwächt; wird oft mit »unheilsam« übersetzt.
Natürlicher Geist Der Geist in seinem natürlichen Zustand, frei von begrifflichen Begrenzungen. Siehe auch Buddhanatur, Erleuchtung.
Neokortex Die oberste Schicht des Gehirns, die sich nur bei Säugetieren findet und Fähigkeiten wie logisches Denken, Begriffsbildung, Planung und Feineinstellung von emotionalen Reaktionen beinhaltet.
Neuron Eine Nervenzelle.
Neuronale Plastizität Die Eigenschaft einer Nervenzelle oder eines ganzen Hirnareals, neuronale Verbindungen zu verändern oder alte durch neue zu ersetzen.
Neuronale Synchronie Ein Vorgang, bei dem Neuronen spontan und unmittelbar über weit auseinanderliegende Hirnareale hinweg miteinander kommunizieren.
Neurotransmitter Ein chemischer Botenstoff, der elektrochemische Signale von einer Zelle zur anderen überträgt.
Nirvana (Sanskrit) Auslöschen oder Ausblasen (wie z. B. eine Kerzenflamme ausblasen); oft als Zustand absoluter Glückseligkeit oder absoluten Glücks interpretiert, der daraus entsteht, dass man das Ego oder die Vorstellung von einem Ich auslöscht oder »ausbläst«.
Nying-je (tibetisch) Mitgefühl; eine absolut unmittelbare Ausdehnung des Herzens.
Nyingma Ein tibetischer Begriff, der sich in etwa mit »die Alten« übersetzen lässt; bezieht sich speziell auf die älteste Traditionslinie des tibetischen Buddhismus, die sich im 7. Jahrhundert in Tibet etablierte.
Photon Ein Lichtpartikel.
Purusha (Sanskrit) Wörtlich: »etwas, das Macht besitzt«; bezieht sich gewöhnlich auf den Menschen.
Relative Wirklichkeit Die sich von Augenblick zu Augenblick ereignende Erfahrung der endlosen Veränderungen und Wandlungen von Gedanken, Emotionen und sinnlichen Wahrnehmungen.
Relatives Bodhicitta Der Erleuchtungsgeist, der im relativistischen Kontext von einem Ich und anderen alle fühlenden Wesen auf die Ebene bringt, auf der sie ihre Buddhanatur erkennen können. Siehe auch absolutes Bodhicitta, Bodhicitta, Bodhicitta des Anwendens, Bodhicitta des Bestrebens.
Reptiliengehirn Die unterste und älteste Schicht des menschlichen Gehirns, die für die Regulierung vieler automatisch ablaufenden Vorgänge wie Stoffwechsel, Herzschlag und Reaktionen des Kampf- oder Flucht-Instinkts zuständig ist. Siehe auch Hirnstamm.
Samaya (Sanskrit) Ein Gelübde oder eine Verpflichtung.
Samsara (Sanskrit) Rad oder Kreislauf; im Buddhismus der Kreislauf des Leidens.
Sautrantika (Sanskrit) Eine frühe philosophische Schule des Buddhismus.
Sem (tibetisch) Das, was weiß.
Shamatha (Sanskrit) Praxis des ruhigen Verweilens; den Geist einfach friedlich ruhen lassen, so wie er ist. Siehe auch Shiné.
Shastra (Sanskrit) Eine Erklärung oder ein Kommentar zu einem Gedanken oder einem Begriff, den Buddha zu seinen Lebzeiten geäußert hat.
Shedra (tibetisch) Eine Klosteruniversität.
Shiné (tibetisch) Ruhiges Verweilen; den Geist einfach friedlich ruhen lassen, so wie er ist. Siehe auch Shamatha.
Sprache Auch »Rede«. Der Aspekt der Existenz, der die verbale und nichtverbale Kommunikation beinhaltet. Siehe auch Geist, Körper.
Sutra (Sanskrit) Wörtlich: »Faden« oder »Leitfaden«; bezieht sich in der buddhistischen Terminologie auf Buddhas Lehrreden, die von seinen tatsächlich gesprochenen Worten »durchzogen« oder »durchwirkt« sind.
Synapse Die Kontaktstelle zwischen den Nervenzellen, an der über den synaptischen Spalt hinweg die Erregungsübertragung von einer Zelle auf die andere, also die Kommunikation, stattfindet.
Tathagatagarbha (Sanskrit) »Die Natur von einem, der so gegangen ist.« Eine der Beschreibungen von jemandem, der die vollständige Erleuchtung erlangt hat; wird auch mit »Buddhanatur«, »erleuchtete Essenz«, »gewöhnliche Natur« und »natürlicher Geist« übersetzt.
Thalamus Ein neuronales Gebilde in der Mitte des Gehirns, in dem die Informationen der Sinnesorgane zusammenlaufen und sortiert werden, bevor sie an andere Gehirnbereiche weitergeleitet werden.
Tonglen (tibetisch) »Senden und Aufnehmen«. Die Praxis, alles eigene Glück an andere fühlende Wesen zu schicken und deren Leiden in sich aufzunehmen.
Tongpa (tibetisch) »Unbeschreiblich, unvorstellbar, nicht zu benennen«; leer von Bedeutung im herkömmlichen Sinn.
Tongpa-nyi (tibetisch) Siehe Leere.
Tulku (tibetisch) Ein erleuchteter Meister, der sich zur Reinkarnation in menschlicher Gestalt entschieden hat.
Vaibhashika (Sanskrit) Eine frühe philosophische Schule des Buddhismus.
Vegetatives Nervensystem Der Bereich des Hirnstamms, der die Reaktionen von Muskeln, Herz und Drüsen automatisch regelt.
Vier Edle Wahrheiten Benennung für die ersten Belehrungen, die der Buddha nach seiner Erleuchtung in Varanasi (Benares) gab; auch bekannt als Erstes Drehen des Dharma-Rades.