Heil Euch Kameraden und Freunde der Wahrheit,
in den Jahren 1226 bis 1238 erschien Isais deutschen Rittern am Ettenberg im Berchtesgadener Land.
Die Isais-Offenbarung, fassbares Ergebnis dieses Geschehens, wird hier in der Neuübersetzung von 2005 wiedergegeben.
Eine wunderbare Aneinanderreihung altvorderer Worte der Poesie und Lyrik, gepaart mit tiefem Sinn und Überlieferung von Weisheit
Laßt uns beginnen…..
(1) ahr sprech‘ ich – euch zum Gehör. Bild geb‘ ich – euch zum Gesicht; rede Kenntnis und Weisheit, allumspannend, von Voranfang bis Endesend,
(2) rede nicht Gleichnis noch Sinnbild, nicht umwegend‘ Wort, klar geb‘ ich kund, was war, was ist, und was möge sein.
(3) Menschenwesen, da erdverbunden, dem Sterben geweiht – und unsterblich zugleich; Gestirnenkinder, himmlisch gebor’ne – vieltausendfach älter als da hier diese Welt.
(4) Lichtmachtsöhne und Töchter des Glanzes, Himmelsbewohner, sich im Dunkel Verlor’ne, lichtlebendig – und doch dem Schatten erlegen; ewiglich – und doch vom Sterben nicht frei.
(5) Wanderer über den Graten der Welten, neu diesseitsgeboren – wieder jenseitsbestimmt. Götterkinder, doch göttergleich nicht. Noch vielsagend mehr gibt es über die Menschen: alt ist ihr Geschlecht – jung ist ihre Welt.
(6) Ungeboren ist das Menschenwesen, seit Voranfang da – es wird immerzu sein.
(7) Voranfang war, da aus Vorewigkeit alles gegeben; nicht Raum war noch Zeit. Bewusstseinslos, ohne Leben, lagen die Wesen da alle, ehe Allvater sich ihrer erbarmte, schuf messbare Zeit, erschuf auch Räume, durchwanderbare: Die ewigen Himmelswelten.
(8) Dort hinein sanken die Samen aller Wesen; Ewigkeit war geworden aus Vorewigkeit, Anfang dem Voranfange entsprossen.
(9) Herabneigte sich Allvater, der Wesen zu sorgen, Lebenskraft spendend, seelentfachend, geisterweckend. Wach ward da der neuen Himmelwelt Leben und Weben. Die Wesen erkannten sich nach ihrer Art:
(10) Da waren solche, wie später Menschen wurden, es waren solche, wie wurden Getier, waren solche wie grünes Gewächs, und es waren Dämongeister.
(11) Und alles doch nicht, wie heut‘ die Erde es kennt, was den Himmelswelten einst ist entfallen – jenem ähnlich und unähnlich zugleich.
(12) Es ist ja dem Himmelreiche entsprungen, was nun im Irdischen lebt, geflohenhabend einst Allvaters Licht, gesuchthabend fremde Schatten – irrend und ahnungslos.
(13) Denn ein Schattenfürst sich erhob wider die Welten des Himmels, Allvater zu trotzen. Ein Schattenreich sich dieser Schattenfürst hat errichtet – ferne den Himmeln: die finstere Höll.
(14) Leerenendlosigkeit dehnt dazwischen – keiner, der dort könnte versöhnen.
(15) Auf der Mitte indes, zwischen Dunkel und Licht, mächtige Geister sich Walhall erbauten. Dort leben Allvaters sanfte Göttinnen und kühne Götter.
(16) Immerzu herrscht Kampf zwischen ihnen und Höll.
(17) Abfielen aber aus den Himmelswelten zahlreiche Wesen. Ahnungslos wollten sie anschauen die Höll. Später aus diesen wurden die Menschen.
(18) Solche alle sind da in Ohnmacht versunken, vergaßen des eigenen Namens, vergaßen Allens, was war.
(19) Für diese Gefall’nen Allvater frisch erschuf neue Weltenheit: Des Erdenreichs Diesseits mit dem Firmament der Gestirne; damit möglich werde die Abergeburt den verlorenen Scharen, ihnen geboten sei ein Wanderweg bis ans irdische Sterben, und danach eine Pforte zur himmlischen Heimkehr.
(20) Den weiten Bogen der Jenseitswelten gab Allvater hinzu, allen dem Menschsein Verfall’nen; die Brücke für eine glückliche Wiederkehr.
(21) Die Weltenheiten nenn‘ ich euch nun alle, wohlerschaffen, von Allvater gefügt: Zu oberst die Himmelswelt ewigen Lichts, Allvaters Reich, aller Wesen ursprüngliche Heimstatt.
(22) Das allumschließende Gründland nenn’ ich als nächstes – keine Weltenheit gibt’s, die es nicht umspannte, diesseits wie jenseits des großen Spiegels, wie die Grenze dazwischen geheißen. Auch die Höll ist darin, die finstere, grause; blutbrennend, Ekel endloser Qual. Inmitten Grünlands, Walhall hat seinen Ort; starke Feste, herrliche Burg.
(23) Auch die Diesseitsweltenheit schwebt im Grünen Land, mit der Erde und den leuchtend Gestirnen.
(24) benso sich spannt da der Jenseitswelten vielfarbiger Bogen – von himmelnahe bis nieder zur Höll. Gar zahlreich sind die Welten dort drüben, zu durchwandern von den Menschen nach irdischem Sterben.
(25) An Grünlands Rand, unsäglich fern, ein unheimliches Reiche ist gelegen: Die graue Gracht der Dämonen; oft fürchterlich, doch auch still.
(26) Die Schlafwelten gibt es in Grünland mehr –
(27) und auch der Versunkenen schweigendes Tal. Die Erdenbewohner kommen von dort, keimlingsgleich erst, diese Welt zu durchstreifen, schließlich Heimkehr zu gewinnen.
(28) Wahr sprech‘ ich, rede Kenntnis und Weisheit, lehre Wissen und Weg euch mit klarem Wort: Im Himmelreich wohnt Allvater mit seinen Getreuen. In der Höll aber haust der finstere Schattenfürst, der Verworfene, der Verderber: Schaddain ist sein Name. In Walhall herrschen die heiteren Helden, die Götter mit ihren Frauen.
(29) Gastrecht bei ihnen Istara hat, Allvaters Botin. Die Einherier gehen dort ein und aus, die doppelt Unsterblichen. Manche von diesen nenn’ ich meine Geschwister.
(30) In das Diesseits alle Menschen gelangen, mit ihnen Getier und Gewächs, um das Erdensein zu durchwandern. Der Jenseitswelten weiter Bogen ihnen den Heimweg ins Himmelreich öffnet nach ihrem irdischem Sterben; ein jeder wählt sich da seine Bahn.
(31) In Gründlands Gefilden können alle sich treffen: Gute und Böse, jedwede Art. Isais, die euch belehrt, hat dort ihr Amt.
(32) Nächtens im Schlaf hebt sich euer Geist oft aus dem Leibe, um zu durchschweifen die Schlummerwelten. Gar manches begegnet sich da, tauscht mitunter sich aus auch auf Zeit.
(33) Hochauf strebt mancher Geist auch hellichten Tags. Schwingung vom Jenseits her mag zu ihm sprechen, Botschaft zu geben. Doch warn ich: Oft solches ist Trug.
(34) Aufmerkt, Menschenwesen, Erdnachgeborene! Und schaut: Nicht hier liegt der Anfang. Hört! Wahr sprech‘ ich euch und in deutlichem Ton, gebe euch Rat.
(35) Krieg ist im Reigen der Zeitenläufe, unablässig, seit der Schaddain sich wider Allvater aufwarf. Platz findet, Raum greifet, wo des Helden Schwert wird gebraucht, wo nach kühner Tat ist verlangt.
(36) Den Platz kennet, welcher der eure ist. Wer zögert, der duldet – wer duldet lässt obsiegen die Mächte der Höll.
(37) Sanft biete Gruß dem Sanftmütigen, doch Schlachtruf schleudre entgegen dem Argen. Kenne Liebe an ihrem Platz – wie die Stunde des Speers.
(38) Mitleidvoll fühle, wo Notkrallen rissen ein Leid. Hart aber blicke ins Auge dessen, der dies wollte missbrauchen.
(39) Hole zum Schlag aus – zaudere nicht – wo eine finstere Wolke sich niedersenkt. Krieger sei, wo Kriegeswut vorherrscht. Liebender sei am heimischen Herd.
(40) Zwiegeteilt ist das Erdenwandern, wie hell ist der Tag und dunkel die Nacht. Nie wähne, eines von beidem nur sei.
(41) Wahr sprech‘ ich, will weiter euch weisen, will euch zeigen, was ist: heimsucht Schaddain der Erdenwelt Städte und Länder, Meere und Schluchten, Wüsten und Wälder, Auen und Berge. Er bricht auf die Quellen der Qual, durchtränkt die Geschichte der Völker mit Blut, dabei als ein Gott sich gebärdend.
(42) Vielgesichtig ist die Fratze des Bösen, die aus den Fugen der Erde allerorts gafft, vielhäuptig sind seine reißenden Rachen. Kein Schwertstreich allein taugt, alle zu spalten.
(43) Flammenmeere werden tosen über den Ländern noch manche Zeiteinheit, ehe der Wurm vergeht. Arglist nähret des Unwesens Wanst, macht mächtig den Werfer der Schatten.
(44) Wer wollte da Einhalt gebieten dem Grausen, so lang nicht sich auftut der Krug des klärenden Wassers? Ausharret darum! Bereitstehen sollt ihr durch alle Zeiten, bis erfüllt sich die Stunde siegreichen Schwerts. Hoch wehen dann wird die Fahne im Sturme der endsiegenden Schlacht, wenn des Wasserkrugs Strahl netzt die Erdenwelt.
(45) Fern ist noch der Tag, ist die Stunde des Sieges. Fegende Wolken türmen herbei, um Blitze zu speien.
(46) Lichtreich, o Lichtreich, dem Schiff bricht der Kiel, Trümmer nur landen am Harmstrand. Lest auf die Stücke, sorgsam hütet sie für ein neues Werk: Siegschiff da einst. Wenn der Strahl bläht das Segel – vom Jenseits er kommt durch Ilu’s Sonne, unsichtbar – dann ist die Zeit.
(47) Späht durch die Sternenwelt, schaut auf zum Haupte des Stiers. Er bringt die Lanze. Messt aus der Sterne Maß: Vom Haupte des Stiers bis zum Wasserkrug. Unterm Mittel verberget den schwarzlila Stein.
(48) Schwarzer Stein, wirkmächtig Kraft. Isais einst barg ihn aus des Höllenpfuhls grauser Stätte, überlistend den Fürsten der Schatten, der ihn aus Walhall hatte lassen rauben.
(49) Dazu Isais benutzte die List, schnitt vom Haupthaar sich ab Ellenlängen und legte an Knabenkleidung, um Schaddains Wächter zu täuschen. So drang sie ein in der Hölle finsteren Pfuhl, um zu retten den schwarzlila Stein:
(50) achtvoll ist seine Kraft, rufet herbei des Wasserkrugs Licht. Heil den Wissenden! Heil den Weisen, die befolgen, was ist angeraten. Wirkmächtig werden sie sein.
(51) So Frauenhaar bindet magische Kraft. Jenseitsschwingungen fängt es ein im Diesseits. Je länger es da wallet in Ebenmaß, umso mehr lichte Kraft vermag es zu gewinnen. Doch bleibt es nicht unbedroht in finsterer Zeit, weil Schaddain danach lechzt, Schaden zu stiften.
(52) Strömende Geister, magische Schwingungskraft, wählt der Maiden lang‘ Haar sich mitunter zum Hort. Ist gut zumeist, spendet gar viel, gibt Vermögen zu wirken durch Wollen. Die im Hof und am Herd, alle im Licht, halten sich’s lang, wahrlich sehr lang.
(53) Doch welche offen wider die Finsternis streiten, mögen’s besser sich kürzen, wie Isais es hat zur Höllreis getan.
(54) Wo der Finsternis Schwingung herrscht vor, da nistet von solcher leicht manches sich ein bei magisch werktätigen Frauen in den Haaren, wenn diese länger als nötig sind; notwendig aber ist das Maß einer halben Elle.
(55) Machtvoll der Mann ist im Kampf mit dem Schwert und kraft seines Willens – magisch jedoch wirkt das Weib.
(56) Erkennen euch geben am Himmel die Zeichen. Der Beruf’ne erfühlt’s, die Erwählten begreifen’s, Sie rufen (oder denken) mir zu:
Aus dem Lichte des Mondes, aus dem Dunkel der Nacht, kommst du herbei, Schwester Isai’, die du immer mich gesehen, die du stets hast mein gedacht.
(57) chwarz erscheint der Stein – und ist doch licht. Urstoffteil – unsagbar stark. Manneskraft führt ihn, Weibesart jüngt ihn, macht wirksam da werden Walhalls Heer.
(58) Seiner Heimstatt Volk, Sieg er verleiht, tausendjährig andauernd gewiss. In Wodins Berg ruht ja die Macht. Stimmenklang vernimmt er, der Erwählten Zunge, Fremdes mag er nicht leiden. Ist nicht sich bewusst – und doch tatengleich; ist schwarzlila Gestein – doch hell‘ Lebensmacht. Ich, Isais, die Maid, die ich euch erkoren, die ich zu euch rede, gebe den Stein eurem Stamm.
(59) Wer Isais küsst Mund, Nacken und Haar, der wird wiedergeküsst werden von Isais‘ Geist. Die Wahren erhör‘ ich – die Falschen aber schlägt meine Kralle.
(60) So zeige ich mich euch, damit ein Bild ihr könnt formen – sei’s aus Holz, Erz oder Stein. In ein solches ziehe ich ein, um als Schwester unter den Wahren zu walten.
(61) Doch den Falschen komm’ ich als Pantherin.
(62) Bin nahe euch, bin mit eurem Stamm – auf Jahr, Stunde und Tag – bis die Zeit sich erfüllt.
(63) Wenn Istara wird aufgetan haben des Wasserkrugs gläsernen Deckel und wirksam strahlt schon junges Licht – dann naht der Wandel herbei. Dann hat Isais ihr Werk vollbracht für die Zeit; Istara erfüllt fortan das Amt.
(64) Dann sollt ihr Istaren küssen Mund, Augen und Haar, der Lichtmächtigen sollt ihr zum Zwecke dienen, doch nicht vergessen Isaiens.
(65) Einige aber, welche die Tapfersten sind, die mögen an meiner Seite verbleiben.
(66) Aus dem Scheine des Mondlichts ruf‘ ich sie mir. Aus dem Lichte des Mondes, so rufen sie mich. Solche sollen’s sein, die das Schlimmste nicht fürchten und das Schwerste nicht scheuen, die verzichten auf Frieden und Seligkeit, weil in Grünland der Kampf noch nicht endet. Ihnen will ich nicht mehr Schwester bloß sein, sondern Braut und Gemahlin.
(67) Erst wenn erfüllt ist, was Allvater will, wenn gold’ne Zeit aufgeht über den Ländern der Erde und in aller Völker Herzen, erst dann gelt‘ den Menschen Allvaters Zeichen allein. Fern ist diese Stunde, weit ist der Weg. Noch lange herrscht vor die Nacht der Verwüstung, und ungefesselt brüllt der Schaddain.
(68) Sternentöchter und Himmelssöhne, Allvaters Freunde, Schattenmachts Pein: Hoch steigt der Wille, so Erkenntnis da webt. Bestimmt ist der Sieger seit ewiger Zeit. Aus dem Haupte des Stiers, Hilfe euch kommt in Drangsal und Not, der Artgleichen Waffe.
(69) inder des Stiers, Isais‘ Schwestern und Brüder, die Besten der Stämme da hier: Fern haltet euch von fremdem Blute, rein bleibe der Stamm, den Isais und Istara lieben, der vorbestimmt ist aus Allvaters Wort.
(70) Himmlisch‘ Lichtströme das Land allhier durchwirken; gerufen, gekommen, gehalten, gebunden durch des schwarzen Steins Band.
(71) Am Fuße dieses Bergs, tief verborgen im Fels, soll er ruhen bis zur Stunde der Zeit, bis Wodin Wort und Tat da ergreift.
(72) Drum sollt ihr Isais‘ Kuss weiterreichen durch alle Geschlechter des geheiligten Stamms; nichts zerteile das Bündnis. Ich spreche euch dies in deutlichen Worten, meine nicht Sinnbild, sage genau: Treu bleibt der Kindschaft in Allvater stets und der Geschwisterschaft mein.
(73) Und beachtet auch den Bruder im Stier. In Grünlands Weiten, Walhall nahe, Malok, der kühne, breitet aus seine Schwingen. Er ist Isaiens treulicher Kämpe, der bei der gefahrvollen Reise in die Burgen der Hölle herbeigeeilte Beschützer, der mich bewahrt hat vor dem Schlimmsten, der Rettung mir brachte vor Schaddains Häschern.
(74) Doch warn ich, zu rufen Malok allein in höchster Not, und nicht anders als in meinem Namen, denn fürchterlich ist er sonst leicht. Ich sag’s jetzt euch, weil dem Stierhaupt er gleicht, der geflügelte Krieger, der starke, der kühne, der weithin gewaltige – und der doch alleine sich gilt.
(75) Keiner soll ein Standbild dem Malok errichten, ohne auch das der Isais. Sonst kann anders er kommen, als ihr ihn rufen wollt. Gezügelt, Maloks Wut wird zum Rechten geleitet, verlanget in meinem Namen und Bild.
(76) iele Brüder hat Malok und manche Schwestern, machtvolle Wesen, die das Jenseits durchstreifen, Zauberkunst wirkend und mitlenkend Kampfesgeschicke. Völkerstämme nennen sie oft ihre Götter, oder aber Dämonen.
(77) Eure Göttin aber Istara heiße, Allvaters strahlende Botin; und eure heimlich Gefährtin: Isais. Sie werdet ihr sehen, wenn die Siegschlacht geschlagen, zur Feier mit langwogendem Haupteshaar, eh ich’s zum Weiterkampf abermals kürze. Dies sprech‘ ich, weil ihr’s wissen müsst, mein Bild stets zu kennen. Wie ihr es denkt – so erkenne ich mich.
(78) Denn alle Gedanken sind in Grünland zu sehen, wohlverständliche Botschaft, deutlich zu erkennende Bilder.
(79) Und beachtet erneut, dass Malok kann werden zu wilder Gewalt, falls Isais‘ Zügel sollt reißen durch unbedacht Menschenhandeln. Ehre geben mögt ihr ihm immer, dem einsamen Recken – stets war er treu – doch wisset: Menschengefühle kann Malok nicht kennen. Drum der Irrufer verschuldet die Irre sich selbst.
(80) Ich spreche zu euch, was zu wissen euch nottut. Merk alles wohl! Nichts ist zu versäumen: Drei Flammen lasst brennen zu jeder Zeit, wo vielleicht ein Bildnis des Malok steht nächst dem meinen.
(81) Des Speers und des Spiegels hohes Geheimnis habe ich euch schon gegeben. Ihr sollt es behalten, nie aber niederlegen in einer Schrift, im Kopfe behaltet’s.
(82) Ihr wandelt nun zwischen den Weltenheiten, zwischen Grünland und der festen Erde, gleich mir. Weit web ich, bin das Band eures Strebens. Unsichtbar meistens – doch stets an eurer Seite.
(83) Altvordere wussten, ritzten die Runen, hielten Allvaters Wort. Bis fremde Winde den Giftstaub da bliesen hinein in die Gedanken der Menschen, bis Übelsaat aufging überall unter den Völkern.
(84) Erweckt das Erinnern, das lang lag wie schlafend, neuer Strahl alte Sonne lässt leuchten: innere Sonne, inwendig Licht. Altüberliefert, doch ewiglich jung: Hohen Geschlechts aufragender Geist. Die Ahnen blicken von drüben.
(85) Altvordere wussten, ritzten die Runen, gaben wohl kund, kenntnisreich überbringend von vielem was war, was gewesen vor langer Zeit:
(86) Drei Völkerstämme zu dem Volke sich einten: Landgebor’ne, Seegebor’ne, Luftgebor’ne da waren. Die ersten dem alten Boden entsprossen, die zweiten von ferne gesegelt über das Meer, die dritten aus dem Sonnland gekommen, vom hohen Turme nahe den Wolken. Alle sie einte in früher Zeit schon Thale, die heilige Insel. Des sich besinnend, sie vereinten sich neu, von Allvater geleitet.
(86) Viele vergaßen’s, manche durchblickten es nicht: Ein Volk war es immer gewesen, seit uralter Zeit: schicksalzerteilt – geschickhaft wieder vereint.
(87) Erst teilend Geschick war ein rasendes Feuer – allüberall, verbrennend die Erde, versengend das Gras, verdunstend die frischen Gewässer, aufzehrend der Völker Mark.
(88) Zweit teilend Geschick war stürzende Flut – allüberall überschüttend, strudelreißend, wogenschäumend, hervorbrechend aus den Wolken, herbeitobend aus Flüssen und Meeren, länderversenkend, völkerverschlingend.
(89) Dritt teilend Geschick kam mit eisigem Griff: grollende Riesen ohne Erbarmen; fliehen mussten die Menschen.
(90) Drei teilend’ Geschicke teilten ein Volk in drei. Auseinander sie gingen – wieder sie sich gefunden.
(91) esandt war zu ihnen – auf Allvaters Geheiß – Istara, um wieder zu einen, neu zu bilden der Mitternacht Volk, die Urherren der heiligen Insel.
(92) Weil des Wasserkrugs Licht braucht tragende Stärke, wenn es unsichtbar sich wird ergießen über die Menschengeschlechter.
(93) Da sollen die Bestimmten wieder vereint sein in goldener Zeit, tausendjährig gewiss, damit sie umwandeln des Wasserkrugs Licht in innerlich Gold.
(94) Istara und Isais sind darum geheißen aus Allvaters Wort beide, eine jede in ihrer Weise, die Helden liebend zu leiten.
(95) Wahr sprech‘ ich, Isais, den Wissensdurst euch zu stillen aus der Erkenntnis Brunnen: Weise schickte hinab zu den Menschen Allvater manches mal: sandte Istara auch einst in des Großkönigs Reich, der die Erde beherrschte von allen Winden. Bel hieß sein Land.
(96) Aufschreiben ließ er, der hochmächtige König, wie ward wiedergegeben aus einer Seherin Mund. Hoch bis nach Thale, zur heiligen Insel, der Großkönig kundbracht‘ die Botschaft der Göttin in den Zeitenheiten goldenen Wissens.
(97) n den Zeiten darauf der Finsternis Fluch sich nahte den Menschen, als der Schaddain grausame Diener sich kürte und diese ihn nahmen zu ihrem Gott. Hasswolkenfinsternis verdunkelte die Sterne, Blutrausch erwachte, zum Entsetzen der Völker. Finsterniszeit, Arglist des Trachtens, Bosheit der Tat: Des Schaddains Brut breitete sich weithin aus und gewann Raum. Zu Blutrinnen wurden die Furchen der Erde; kaum einer mehr liebte den andren.
(98) Geschlachtet ward gar Allvater selbst als lebendige Botschaft durch die Knechte des finsteren Grauens.
(99) Denn Allvater als Allkrist selbst war’s gewesen. Der Finsternis Hass wütete wider Ihn.
(100) Lichtmacht gemartert, die Wahrheit zerstampft, die Befreier gebunden – eine schreckliche Zeit.
(101) Isais hielt Ausschau, von Grünland her, nach unbeugsamen wackeren Helden. Prüfend sie sah den bestimmten Stamm, zu dessen Besten sie sich bekennt.
(102) Wenige sind’s, auf das Ganze gesehen, und auch daraus geringe an Zahl.
(103) Jene, die ich erkannte durch den grünländ’schen Spiegel: die heilige Schar, ihr gilt mein Herz. Zu euch ist’s gesprochen. Hoch haltet die Wahl, nicht missachtet die Kür.
(104) Kein andres Geschlecht eures Dienstes könnt walten. Erkenntnis gewonnen hat der schwebende Adler, einsam über den Wolkenhöhen.
(105) Schweigend betrachten, stille begreifen, wissend vorangehen: so tut der Weise. Fragen des Tages nächtens finden sich Antwort, wenn eingelegt’ Ahnen ruhig aufsteigt dem Geiste.
(106) Mannesschwert, zum Kampfe erhoben, ist zweierlei: außen das Erz und innen der Wille. Nie der Berufne, der Kluge und Reife säumt, der Geschicke Bahn schon von fern zu erspähen.
(107) Wer sich selbst erkennt, kennt auch des Geschickes Verlauf, erkennt seine eig’ne Bestimmung. Leicht dagegen der Nichtkennende strauchelt.
(108) rbeitsschaffen ist hohen Sinns Tat, ob klein oder groß. Gedeihen sehend das Werk, ihr euch in ihm erkennt, schöpft Freude daraus und immer neu Kraft.
(109) Aufmerkt! Vieles sag ich euch nicht alleine aus mir, stehe in Allvaters Pflicht, zuoberst gelte sein Wort, danach erst das Trachten mein.
(110) Gewiesen ist, dass auch Istara ihr hört. Botin ist sie zu Ihm. Drum gebt ihr Ehre, Bildnis und Platz in euren Herzen. In den Tagen vor der Zeit der Erfüllung sie selber mag zu euch noch sprechen, falls Allvater es will. Drum freihaltet ihr den angemessenen Raum.
(111) Der Istara schafft dann eine heilige Säule, hoch aufgerichtet gen Himmel, wenn des Wasserkrugs Zeit ist schon nahe; wenn die letzte Schlacht ist siegreich geschlagen und das Schlachtfeld von allen Spuren des Grauens gesäubert.
(112) Dann gehe über von mir auf Istara das Band, dann küsset Istara Augen, Lippen und Scheitel. Ihr mildes Licht leuchtet dem kommenden Frieden – wie zuvor dem heißen Kampf Isaiens Glut.
(113) Was euch wird gesagt aus Isaiens Mund: euch gilt’s, nicht allen Menschen, wie nicht allen Völkerschaften. Wägt selbst, was davon zu wissen ist allen: Allvaters Überschauen des Weltenheitengeschehens, Allvaters Sorge, Allvaters in allem da wirkendes Wesen.
(114) Istara und Isais: Sie gelten sonderlich euch. Nicht jeder könnt fassen, was hier ist verlangt. Nicht lasset danach greifen die Schwachen.
(115) Verschieden sind die Bewohner der Erde, unterschiedlich ist, was ihnen frommt, was ihres Amtes kann sein, in welcher Weise ihr Werk. Erkennen helft einem jeden, zu finden das seine; denn jeglicher hat Sinn und Ort nach seiner Art.
(116) Verwirren will des Schaddains blutdampfende Klaue. Lug ist ihm zueigen, Missgunst lehrt er, schürt den Neid vom einen zum andren.
(117) auscht aller Stimmen, jedes Zeichens habet Acht. Falschheit werfen in die Welt Schaddains Diener. Vorsicht übt, vergesst nicht: unrein ist die Menge der Menschen da hier, abgefallen aus Allvaters Heim.
(118) Groß ist das Übel, ehe des Wasserkrugs Strahl hat geklärt; Hinterlist mannigfach, Verrat häufig, Tücke bewohnt zahlreich diese Welt.
(119) Unschuldig allein sind die Tiere der Erde, die Fische des Wassers, die Vögel der Luft und alles, was da kräucht, springt und läuft. Unschuldig sind auch die grünend Gewächse. Diese alle sind darum geheiligt.
(120) Isais, mir, steht nahe die Katzenheit, groß und klein. Solche weiland standen im Kampfe mir bei gegen die Mächte des Bösen an Grünlands Gestaden. Im Katzengeschlecht ehrt ihr auch Isaiens Art, verwandt sind die Schwingungen beider Geister.
(121) Wer ist der mutigste unter den Helden? Jener ist’s, der da zieht durch das Jenseits, durch Grünlands Gefilde, in Allvaters Kraft, im treulichen Glauben, den inneren Blick gerichtet zum himmlischen Reiche.
(122) Ewiges Leben ist da versprochen und ist wahrhaftig unverbrüchlich gegeben. Merket es wohl: Es gibt keinen Tod! Sterben heißt Anfang, erneutes Wandern durch andere Weltengefüge. Nichts schrecke euch, nichts bereite euch Furcht.
(123) Das Licht leuchtet ewig, es ist lebendiges Licht; und ein Anteil davon ist fest in euch alle gesenkt.
(124) Was Mensch ist auf Erden, oder Getier und auch grün Gewächs: ewiglich lebt’s immerfort. Bewahret dies selige Wissen.
(125) Heilig sich werden finden am Berg der Versammlung hohe Fürsten, um weise zu walten. Schutz bieten ihnen dazu Göttinnen und Götter, wie diese Geister einst wurden von den Menschen genannt; sie sind aber Engelswesen Wahrheit.
(126) Unter des Weltenbergs heimlichem Schirm, unsichtbar für die Augen der Menschen und nicht gebunden ein einen einzigen Platz, steht der sichtbare Berg aus fassbarem Fels, den Menschen als heilige Stätte bereitet. Wo dieser bestimmte Berg sich zu den Wolken erhebt, da begegnet ihr mir, der Isais.
(127) nd da hier soll der zweite Lapis … (verschollener Vers)
(128) Aufragt von da des Weltenbaums Wipfel: keiner sieht ihn mit irdischem Auge – und doch ist er da.
(129) Heilige Stätten, heilige Haine, walllose Tempel: Allvaters Atem dort anhaucht den Besucher. Da wird der Suchende finden, wird erfühlen der Himmel Hauch.
(130) Das ist das Ende, wenn die Welt der Erde mit samt dem weiten Firmament der Gestirne vergeht – allein Himmelreich und Höllenpfuhl bleiben bestehen. Und keiner wechselt mehr seinen Ort.
(131) Das ist das Ende: wenn heimgekehrt ist alles zum Anfang. Das ist das Ende: wenn erfüllt sind alle Wanderwege, wenn ein jeder und eine jede durchschritten hat das Tor, wenn vollbracht worden ist jedes Werk.
(132) Seligen Friedens erfreut sich dann alles, fern aller Leiden, entronnen jeglicher Qual; getrocknet sind alle Tränen, alles hat glücklich wiedergewonnen das Heimrecht in Allvaters Reich.
(133) Das ist das Ende – der wahre Anfang erneut. Da erstrahlt allen Wesen das Licht aus dem Lichte – aller Wege Erfüllung. Noch fern ist die Zeit.
(134) ies sprach euch Isais, ich, Grünlands Maid. Die Erwählten vermögen’s zu fassen.
Euer Rabe
Heil Dir, Hans, die Interpretationsmöglichkeiten sind mannigfaltig und vieles an Interpretationen stammt aus der Kramkiste der Nasen, definitiv. Ich sehe NICHT, das JENE zu irgendwas gut sind, auch nicht für unsere Erkenntnisfähigkeit verantwortlich sind. Ohne JENE hätten wir den ganzen Schlamassel NICHT und auch keinen Grund zur Erkenntniss darüber, das es eine üble Höllenbrut gibt, die es ohne JENE nicht geben würde. Für mich ist „Mensch ärger dich nicht“ auch nicht am schönsten, wenn man jemanden raus schmeißen kann….so hat jeder von uns seine Präferenzen. Jedoch wird der ewige Kampf nun zu Ende gehen, oder ist schon entschieden und wird… Weiterlesen »
Nummer 96. die Seherin ist Sajaha und hatte Nebukatnezar von Babylon vom neuen Lichtreich informiert. Nachdem der 3. Sargon erschienen sein
wird. Also wird das neue Babylon, das neue Lichtreich Deutschland werden, zu Beginn des Wasserkrugzeitalters. Durch die innere Sonne Licht, die Ilu Sonne, siehe Ilu Lehre.
Nur die Erwählten vermögen es zu erfassen. Dem Rest wird die Offenbarung verborgen bleiben.