Aus dem Ordensbuch der Herren vom Schwarzen Stein.
Wunderschöne Verse
in alter Sprachführung
mit tiefer Bedeutung
1. Aus den Tälern spreche ich,
den tiefen, den sanften –
sie liegen hinter den Gestirnen,
immergrün ist ihr Licht.
Über die Berge ruf ich,
über die steilen –
hinter den Gestirnen ragen
sie auf,
immergrün ist ihr Schimmer.
Von den Meeren her komm ich,
den wogend weiten –
ihre Wellen wallen hinter
den Sternen,
immergrün wogen sie dort.
2. Wahrheit künd ich.
Leicht, sie zu hören,
zu greifen doch schwierig.
Aus Grünlands Nebeln
klärt sich das Rätsel:
3. Durchschreiten müsst ihr den
eigenen Leib,
wie durchwandern das
Erdenleben
Durchschauen müsst ihr den
eigenen Blick,
erhören den eigenen Ruf –
er kennt keine Worte -,
ersinnen den eigenen Sinn,
der euch führt.
4. Vom Erdenreich aufschauen müsst
ihr, Sehnsucht begreifen,
Heimweh suchen,
Rückkehr wünschen.
Die Gestirne am Himmel sollt ihr
betrachten –
Weite wünschen,
Ferne erhoffen.
Hinter den Sternen sich
öffnet das Tor.
Das Tor müßt ihr sehen,
den Weg zu ihm finden.
Fern liegt das Tor allein in
der Zeit;
weit ist der Weg dem Unweisen
bloß.
5. Die spannenden Gurte,
die erdverbinden,
die bedrängenden oft,
zwängen euch nicht.
Trugbild allein ist,
was Furcht euch weckt.
6. Stark sollt ihr sein,
unerschrocken und froh.
Siegesheil heißt ja die
Pforte, die hinter dem Tor
sich öffnet am Ende des
zweiten Wegs.
Hinter den Gestirnen,
hinter dem Bordwall des
Himmels,
hinter der meßbaren Zeit
schaut ihr Grünlands Berge,
Täler, Wolken und Wogen.
7. Auch diese Gefilde müßt
ihr durchstreifen
lange Zeitenheit.
Ein hoher Bogen aus lichtem
Kristall ragt dann
am Ende des
grünländs’chen Wanderwegs.
8. Durchschreitet den Bogen,
es erstrahlt seine Pracht.
Dann wendet euch um,
rückschaut über die Wege,
durch Bogen, Pforte und Tor:
Hinter den Gestirnen
werdet ihr stehen –
unwandelbar –
und der Erde Weltenheit
dastehen sehen.
9. Aus Wodins Gärten so
schaut ihr dahin,
aus der Heimstatt der Wahrhaftigen.
Was wollt ihr handeln?
Es steht euch nun frei!
Zum ewigen Ring sind
geschmiedet Anfang und Ende;
es gibt das eine nicht
noch das andre.
Hat dies auf Götterdämmerung rebloggt.