Das Jonastal in Thüringen »» Teil 3 «« Dr.Ing. Hans Kammler, Fernmelder, Nachrichtenzentrale

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Heil Euch Kameraden und Freunde der Wahrheit,

 

 

 

der Grund warum der Beitrag nun soviele Teile hat ist, das die Anzahl der Worte einfach zuviel aufeinmal wäre.

 

 

Ich habe festgestellt, das ca. 2000 Worte noch gut zu lesen sind, ohne Ermüdung hervorzurufen. 
Also könnt ihr euch die Zeit so gut einteilen.

 

 

In diesem Teil geht es um den verzweifelten Kampf gegen die Feinde des deutschen Volks und den eisernen Willen,
trotz deren Übermacht, bis zum Letzten zu kämpfen.

 

 

Trotz aller Widrigkeiten wurde mit exzellenter Arbeit und qualitativ hochwertigen technischen Einrichtungen gearbeitet.

 

 

Weiter gehts…..

 

 

 

Das Baubüro Kammler

 

 

 

 

Nach der Niederlage in Stalingrad an der Jahreswende 1942/43 hatte Deutschland die strategische Initiative im Zweiten Weltkrieg verloren. Goebbels sprach von unfehlbaren, alles entscheidenden Geheimwaffen, die sich der Führer vorbehalte, zum rechten Zeitpunkt einzusetzen. Nun, existierten diese „Wunderwaffen“ tatsächlich bereits oder befanden sich im Stadium hoffnunggebender Entwicklung. Zu ihnen gehörten der erste Strahltriebjäger (Düsenjäger) Me 262, die noch in den Vorstadien der Entwicklung befindliche Atombombe und besonders die Kampfrakete A 4.

Die seit 1932 betriebenen Arbeiten an dieser auch als V 2 (Vergeltungswaffe 2) bekanntgewordenen bodengestützten Rakete waren Anfang 1943 bis zur Serienfertigungsreife gekommen. Am 10. Januar 1943 wies der Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion, Albert Speer, an, das A 4-Programm zur „totalgeschützten Fertigung“ zu erklären.

Die SS war, unter Kammlers Leitung, lediglich für die Bauarbeiten sowie für die Beschaffung von Arbeitskräften, vorwiegend aus Konzentrationslagern, zuständig.
Dem damals dreiundvierzigjährigen Ingenieur, der bis 1941 im Luftwaffenverwaltungsamt tätig war, wurde auch der Einsatz der A 4-Raketen übertragen. In zunehmendem Maße wurden seit 1944 rüstungswichtige Betriebe und reichswichtige Anlagen in unterirdische Anlagen verlegt. Das betraf besonders das sogenannte Jägerprogramm   (Fertigung neuartiger Typen von Jagdflugzeugen, wie der Me 262) und das Geilenberg-Programm (benannt nach dem „Generalkommissar für die Sofortmaßnahmen beim Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion“, Edmund Geilenberg) , nach dem als „Sofortmaßnahme“ vor allem Kraftstoffhydrierwerke in bombensicheren Anlagen errichtet werden sollten.

 

Jonastal7

 

 

Das letztgenannte Programm war vor allem deshalb so wichtig für das Überleben und den noch immer in Aussicht gestellten „Endsieg“, weil im August 1944 die rumänischen Ölquellen in russische Hand gefallen waren. Statt 156 000 Tonnen Flugzeugbenzin im Mai 1944 konnten im September desselben Jahres nur noch 10 000 Tonnen erzeugt werden. Was nützten die modernsten Flugzeuge, wenn sie nicht fliegen konnten? Und Reichsmarschall Hermann Görings Jägerprogramm rangierte gleichwertig mit dem Geilenberg- Sonderprogramm und dem A 4 Programm.

In einer mit dem 4. März 1944 datierten Weisung Görings heißt es :

„Soweit es sich um die Schaffung bombensicherer Fertigungsstätten in größeren Höhlen oder neuen Stollen handelt, zieht der Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion den Reichsführer SS für die Durchführung der erforderlichen Baumaßnahmen hinzu. Die Bauaufgabe (Umfang und Ort) bestimmt der Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion als Generalbevollmächtigter für die Regelung der Bauwirtschaft auf Vorschlag des R.d.L. (Reichsministerium der Luftfahrt – d.V.) und Ob.d.L. (Oberbefehlshaber der Luftwaffe – d.V.).
Der Reichsführer SS überträgt die Durchführung der erforderlichen Baumaßnahmen dem Chef des SS Wirtschaftsverwaltungshauptamtes – SS- Obergruppenführer und General der Waffen-SS Pohl – und bestellt als verantwortlichen Leiter den SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS, Dr. Ing. Kammler…
Der Reichsführer SS stellt Schutzhäftlinge in ausreichendem Maße als Hilfskräfte für Bau und Fertigung.“

 

Unter Kammlers Leitung entstand danach außer der Höhlenfabrik bei Nordhausen für die A4-Fertigung ein ganzes Netz unterirdischer Produktionsanlagen. So gab es allein acht Vorhaben für den Bau unterirdischer Flugzeugmontagewerke.

 

Eines davon, in einer riesigen Stollenanlage bei Kahla in Thüringen,
sollte monatlich bis zu 1 500 Düsenjäger Me 262 produzieren.

 

Kammler avancierte auf diese Weise zu einem der einflußreichsten Männer in der SS- Hierarchie, gleichrangig mit seinem einstigen Chef, Oswald Pohl, und konnte sich einen Apparat aufbauen, der vom Wirtschaftsverwaltungshauptamt so gut wie unabhängig wirkte.

 

An der Spitze des Unternehmens stand das
„Baubüro Dr. Ing. Kammler“
in Berlin-Grunewald,

Taunusstraße 8.

Diesem Stabsquartier unterstanden mehrere SS-Sonderinspektionen, und denen wiederum die SS-Führungsstäbe A, B und S.
Dabei stand:

 

  • A für Maßnahmen zur Verlagerung der Rüstungsendfertigung,
  • B für Maßnahmen zur Verlagerung der Zulieferindustrie,
  • S für Sondermaßnahmen.

 

Kammler galt schließlich als der alles entscheidende Experte auf dem Gebiet der bombensicheren Verlagerung. Er verfügte sogar über einen eigenen Apparat des Sicherheitsdienstes (SD). Der jeweilige Führungsstab, der immer von einem Architekten im SS-Offiziersrang geleitet wurde, bestand in der Regel aus etwa zwanzig Angehörigen.
Er war für die Ausführung der örtlichen Bauarbeiten sowie für die Heranziehung von Häftlingen und dienstverpflichteten Zivilisten auf Anforderung der für das betreffende Vorhaben eingesetzten Privatfirmen zuständig.

 

Führerhauptquartiere



Hitler ließ im Großdeutschen Reich zahlreiche Führerhauptquartiere errichten.
Es waren mächtige Betonfestungen mit ausgedehnten unterirdischen Anlagen.
Dazu gehörten unter anderen die

 

  • „Wolfsschanze“ bei Rastenburg in Ostpreußen,
  • „Riese“ bei Bad Charlottenbrunn sowie
  • „Rüdiger“ bei Waldenburg (beide Schlesien),
  • „Fürstenstein“ bei Ksiaz (nordöstlich von Krakau) im sogenannten Generalgouvernement,
  • „Brunhilde“ bei Diedenhofen (Lothringen),
  • „Siegfried“ bei Pullach (Bayern) und
  • „Amt 600“ im Raum Gießen/Bad Nauheim. 

 

In der Niederschrift über eine „Besprechung beim Führer am 20.6.1944“ heißt es, „daß z. Zt. rund 28 000 Arbeiter beim Ausbau der „Führerhauptquartiere eingesetzt seien, trotzdem aber infolge der hierbei feststellbaren Zersplitterung die Gefahr bestünde, daß in absehbarer Zeit an keiner Stelle in genügendem Umfang und in genügender Stärke Unterkunftsmöglichkeit vorhanden sei“.

 

  • Um diese Zeit war der Sieg Deutschlands auch für die kühnsten Optimisten in weite Ferne gerückt.
  • Im September 1943 hatte Italien kapituliert,
  • am 6. Juni 1944 eröffneten die Westalliierten mit der Landung in der Normandie die zweite Front.
  • Am 20. Juli setzten die Sowjets über den westlichen Bug und begannen die deutschen Truppen aus Polen zu vertreiben.
  • Am 25. Juli ernennt Hitler Propagandachef Goebbels zum „Reichsbevollmächtigten für den totalen Kriegseinsatz“.
  • Drei Wochen darauf, am 10. August, kommt es zu einer Geheimkonferenz von führenden Militärs und Vertretern der deutschen Großindustrie im „Maison rouge“ von Straßburg.
  • Auf dieser Konferenz, von der kein Protokoll angefertigt wurde, ging es um das Überleben der nationalsozialistischen Bewegung und der deutschen Industrie. Zusammengefaßt wurde es in dem Code „ALRZ“. Er bedeutete:
  • Auflockern (Dekonzentration und Verlegung von Industriebetrieben, Forschungszentren und Führungsstäben),
  • Lähmen (Unbrauchbarmachung von Industrie- und Verkehrsanlagen durch Demontage wichtiger Elemente),
  • Räumen und
  • Zerstören.

 

Am 24. August verkündete Göbbels die „totale Mobilmachung“, in deren Gefolge Kriegsverwendungsfähige Männer zum „Volkssturm“ einberufen wurden. An diesem 24. August 1944 fand auch eine Unterredung zwischen dem Chef des Wehrmachtführungsstabes, Generaloberst Alfred Jodl, und dem Wehrmachtadjutanten beim Führer, Oberst Gustav Streve, statt.

In der Niederschrift zu
„Planungen und Neubauten FHQu“
heißt es u.a.:

 

„1 .) FHQu-Unterkunft IG-Schlesien.
Alle oberirdischen Bauten werden zurückgestellt. Dagegen sollen mit eingesparten Arbeitskräften die unterirdischen Bauten forciert und so erweitert werden, daß die unterzubringenden Stäbe voll arbeitsfähig sind und gleichzeitig wohnungsmäßig untergebracht sind. Die hierdurch frei werdenden Arbeitskräfte sollen in Berchtesgaden und Zeppelin bei den neuen Bunkerbauten Verwendung finden.

2 .) Berchtesgaden

Berchtesgaden

 

Gemäß den Weisungen des Führers soll im Gelände der Strub-Kaserne ein dreistöckiger
Luftschutzbunker mit 7 m Betonschutz errichtet werden.
Er soll enthalten:

 a) die Nachrichtenvermittlung,
b) Arbeitsraume WESt. (Wehrmachtführungsstab – d.V),
c) Arbeitsräume Teile OKH (Oberkommando des Heeres – d.V),
d) Luftschutz-Sammelraum.


Der Bau dieses Bunkers kann nach den gemachten Erfahrungen nur dann zeitgerecht durchgeführt werden, wenn durch Führerbefehl an Reichsminister Speer verfügt wird, daß Bauleitung und Arbeitskräfte aus den in IG-Schlesien (Industriegemeinschaft Schlesien – d.V) eingesparten und abzuzweigenden Teilen der OT Bauleitung
(Organisation Todt – d.V.) und Arbeitskräften gesondert hierfür eingesetzt werden …


3.) OKH-Unterkunft Zeppelin.

Ein Luftschutzbunker gleicher Art und gleicher Größe wie unter 2.) geplant, soll ferner in Zeppelin für das OKH errichtet werden. Auch hierfür müßten die Arbeitskräfte aus den in IG-Schlesien frei werdenden Kräften der OT- Bauleitung herangezogen werden, ebenfalls unter einer besonderen OT-Bauleitung …


4.) Neue FHQu-Unterkunft im Raume Mitteldeutschland Thüringen und Harz.

Es ist ein Führerentscheid herbeizuführen, ob in diesem Raum eine neue FHQu-Unterkunft zu errichten ist“.

Die sogenannte Alpenfestung, deren Hauptobjekt daß Führerhauptquartier auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden bildete, erhielt den Decknamen „Serail“.

Mit „Zeppelin“ ist das OKH-Quartier bei Zossen im südlichen Randgebiet von Berlin

und mit FHQu- Unterkunft IG-Schlesien das Objekt „Riese“ in Niederschlesien gemeint.

In diesem Dokument taucht zum erstenmal Thüringen als möglicher Standort eines neuen
Führerhauptquartiers auf. Bei Friedrichroda gab es ein solches Quartier bereits mit dem Code „Wolfsturm“. Ungeklärt ist, ob es sich dabei nur um das Kurhaus oder auch um das Schloß Reinhardsbrunn handelte.
Indes kamen beide Objekte wegen unzureichender Sicherung gegen Luftangriffe als Führerhauptquartier nicht mehr in Frage. Den Zuschlag erhielt schließlich das Jonastal.
Das Projekt wurde im Berliner „Baubüro Dr. Kammler“ in die Akten von „Sonderelbe Jasmin“ als „Sondermaßnahme III“, kurz S III, aufgenommen. „Sonderelbe“ stand für Sonderbauten, während Pflanzennamen für Festungsanlagen verwendet wurden („Jasmin“).

 

Die Nachrichtenzentrale bei Ohrdruf

 

 

 

Die Standortwahl für S III beziehungsweise das Führerhauptquartier „Olga“ war nicht nur der günstigen natürlichen Gegebenheiten und des strategischen Kalküls wegen auf den Raum Ohrdruf/Arnstadt gefallen. Schon bevor Deutschland seine Verteidigungspläne in die Tat umzusetzen begann, hatte die Reichsführung alle Wechselfälle eines Krieges sorgfältig kalkuliert. So fertigte die Heeresleitung Wehrmacht (das spätere Oberkommando des Heeres) in Zusammenarbeit mit der in Berlin ansässigen Wirtschaftlichen Forschungsgesellschaft (Wifo) schon seit 1935 Studien über die militärstrategische und kriegswirtschaftliche Bedeutung des Raumes an.

In derem Gefolge begann 1937 der Bau einer unterirdischen Nachrichtenzentrale auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf. Sie lag drei Stockwerke unter der Erde.

Ihre Eingänge waren durch Wochenendhäuser getarnt, aus deren Schornsteinen etwas Rauch aufstieg, wenn der 475 PS starke Schiffsdiesel, der das „Amt 10“ vom Energienetz unabhängig machte, in Betrieb war.

 

In den Kellern des Armstädter Schlosses zog das „Amt 8“ ein.

Herr Karl Schneider aus Arnstadt erinnert sich:

„Die ganzen Bauarbeiten sind streng geheim gewesen. Zuerst sollte in den Jahren 1937/38 die Nachrichtenzentrale unterhalb des Eichfeldes gebaut werden. Als dann die Sache mit der Tschechoslowakei so schnell ging, wurde das Objekt stillgelegt und 1940 die Fernsprechzentrale im Arnstädter Schloß installiert. Von hier aus gingen zwei Kabel weg. Eines über Eisleben in Richtung Erfurt und das andere direkt ins Jonastal und nach Ohrdruf. Fernschreiber waren gleichfalls im Schloß installiert worden. Das merkten wir an den Materialien, die zum größten Teil auf dem Gelände des Hauptpostamtes gelagert wurden“.

 

Herr Herbert Schweinsberger aus Arnstadt ergänzt:

„Erste Arbeiten für den Ausbau des Schloßkellers zum Nachrichtenzentrum begannen schon 1937, sie wurden aber erst später mit allem Nachdruck vorangetrieben. Die Arbeiten erfolgten unter strengster Geheimhaltung und Bewachung durch SS. Jeder von uns hatte mehrere Ausweise, die wir von Berlin erhielten.
Nach Abschluß der Arbeiten wurden sie uns sofort wieder abgenommen. Anfang der vierziger Jahre war der Keller bereits fertig. In ihm waren drei Fernsprechämter untergebracht.
Ferner befanden sich darin wenigstens 50 Fernschreiber“.

 

Lassen wir dazu noch Herrn Adolf Keiner aus Erfurt zu Wort kommen:

“ Ich kam von Siemens zur Deutschen Post. Da ich mich schon immer für Technik interessierte, übernahm ich 1937/38 das unterirdische Einsatzamt, das unter der Bezeichnung „Amt 10“ arbeitete, als Beauftragter der Post. In diesem Ohrdrufer Objekt war ich bis zum Kriegsende. Schon 1935/36 wurden vom Inselsberg und von den benachbarten Bergen Messungen, vor allem im Dezimeterwellenbereich, vorgenommen, um, wie es hieß, Vorbereitungen für die Einführung des Fernsehens zu treffen. Im Jahre 1939 wurde dann auf dem Inselsberg ein Sendeturm errichtet, der unter Verfügung der Wehrmacht stand und Lang-, Mittel- und Kurzwellensender beherbergte. Auf diese Einrichtungen hatte die Post keinen Einfluß. Analog dazu wurde 1937/38 ein gut getarntes System von Drahtverbindungen mit unterirdischen Vermittlungs- und Verstärkerämtern geschaffen.
Dabei gab es natürlich auch Knotenämter, wie zum Beispiel Zossen. Diese Ämter waren faktisch für einen Tag X geschaffen.

In Ohrdruf waren sie 1942 vollständig eingerichtet und wurden in ständiger Bereitschaft gehalten.
Sie wurden aber erst in den letzten Kriegswochen im Vollauf gefahren. Sie trugen Tarnbezeichnungen, wie beispielsweise „Amt 10“ in Ohrdruf, „Amt 8“ in Arnstadt und so weiter.
Unter den einzelnen Ämtern gab es keine reguläre dienstliche Beziehung. Einer durfte über den anderen nichts wissen. Bemerkenswert war der technische Aufwand der Anlagen. Technisch gehörte „Amt 10“ zur Reichspostdirektion, verwaltungsseitig zu Ohrdruf.
Unser Objekt bestand aus mehreren unterirdischen Korridoren, die übereinander lagen und von denen Türen zu den Seitenräumen abgingen. Die Länge jedes Korridors betrug sechzig bis siebzig Meter. Am Ende befanden sich die Hochtrennungsschaltanlagen. Geheizt wurde mit Vollautomatik.

Die Türen waren mit Schleusen versehen. Laufend wurden durch zentrale Messungen der Überdruck, die Luftfeuchtigkeit usw. in jedem Raum überwacht. Auch Ersatzaggregate standen zur Verfügung.
So zum Beispiel ein 475 PS starker Dieselmotor von den Motorenwerken Mannheim, um die Anlagen jederzeit netzunabhängig fahren zu können. Hierfür gab es große Reservoirs an Dieselkraftstoff. Ein Brunnen, zweihundert Meter tief, war für die Wasserversorgung angelegt worden. Die Reichspostdirektion hütete sich indessen zu sagen, wofür das „Amt 10“ bestimmt war. Natürlich konnte man sich das an den zehn Fingern abzählen, nur gesprochen werden durfte darüber nicht.
Die zur Verfügung stehenden Geräte waren von ausgezeichneter Qualität. Wir konnten sofort mit Königsberg telegrafieren und telefonieren. Wechselstromtelegrafie, Lorenzsender, alles war vorhanden.  Ebenso waren völlig autonome Kabelsysteme gezogen worden.
Objekte wie das „Amt 10“ gab es noch eine ganze Menge. Sie waren meist nur mit ein bis drei Mann besetzt. Welchem Zweck sie dienten, wurde geheimgehalten. Neben den erwähnten Ämtern in Ohrdruf und Arnstadt gab es Breitverstärkerämter in Hohenkirchen und Mittelhausen. Ein weiteres Amt befand sich in Benshausen bei Suhl, das vom Rennsteig her gespeist wurde und die Strecke Meiningen-Berlin-Hamburg vermittelte. Ferner gab es ein solches Amt in Erfurt, das aber im Krieg durch einen Volltreffer zerstört wurde.
In all den Jahren, in denen das „Amt 10“ bestand, war es in ständiger Bereitschaft.
Wenige Monate vor Kriegsende kamen dann einige hundert Frauen, sogenannte Nachrichtenhelferinnen, aus Köln. Zuvor war auch ein Stammtrupp der Post von dort eingetroffen. Erst zu dieser Zeit lief „Amt 10″ in Vollauf. Zuerst begannen die Leute ihren Dienst ziemlich gelangweilt, dann wurde der Betrieb fast nur noch nach der östlichen Seite gefahren, da ja im Westen nichts mehr zu machen war“.

 

 

 

 

 

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

Teil 5

Quelle

Euer Rabe

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20/04/2020 23:37

[…] Das Jonastal in Thüringen »» Teil 3 «« Dr.Ing. Hans Kammler, Fernmelder, Nachrichtenzentrale […]

Ganglerie
Ganglerie
04/12/2017 10:57

Heil Dir, Rabe ! Bei Odin, der Rabe auf seiner Schulter, mit dem schönen Namen Munin = Erinnerung, leistet eine hervorragende Arbeit. Sie ist umfangreich, wissenswert und vor allem eine unschätzbare Aufklärung über die großen Errungenschaften und Leistungen, dieser wundervollen Zeit auf deutschem Boden. Du bewahrst diese und die Menschen, die sie geleistet haben, vor dem Vergessen. Und werter Rabe, deine Beiträge festigen nicht nur das Wissen eines bekennenden Deutschen, sie bereiten ihm auch Freude. Sie machen Mut, für den vor uns liegenden Weg zum Ziel. Nicht nur die fliegende Wahrheit wird bei uns landen, sie wird begleitet von den… Weiterlesen »