Buchauszug »» Der Jude als Verbrecher «« von J. Keller und Hanns Andersen » Teil 7 « Hochstapler Ignaz Straßnoff

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Heil Euch, Kameraden und Freunde der Wahrheit,

 

zur Abwechslung  kleine „Erheiterung-Geschichten“  über die Art der Hochstapelei, die von Juden begangen werden.

 

 

Erstaunlich ist die Abgebrühtheit JENER, mit der sie sich in die unterschiedlichsten Charaktere wandeln um
ihrer „Arbeit“ nachzugehen.

 

 

Selbst Zuchthaus von mehreren Jahrzehnten führt nicht zur Einsicht in die Strafbarkeit ihrer Handlungen.

 

 

Immer und immer wieder bewegen sie sich auf dem gleichen Parkett, mit den gleichen Mitteln, um ihre Opfer zu schädigen.

 

Monster im Anzug, ohne Moral und Anstand, mit besten Manieren und sprachlicher Gewandtheit kommen sie daher und ergehen sich in dem was sie am Besten können:

 

 

Vorsätzlicher Betrug, Täuschung, Vorteilsnahme, Lügen, mit fremdem Federn schmücken, Raub, Mord, Hinterlist….

 

 

 

Aber lest selbst.

 

 

Los gehts……

 

 

 

 

…Der Vater von Ignaz Straßnoff war ein Angestellter in Matészalka, einer kleinen ungarischen Stadt. Die Familie galt als durchaus anständig, einer der Söhne war Schauspieler in Budapest geworden, auch Ignaz sollte eine möglichst gute Erziehung genießen. Indessen wurde er des Gymnasiums bereits nach vier Klassen überdrüssig. Ihn lockte das leichte Leben und das glänzende Budapest— er wurde Kommis in der Hauptstadt.

 

 

 

 

 

 

Sein Gehalt war mehr als bescheiden, von Hause konnte er keine Hilfe erwarten, denn der Vater war tot. Das Zigarettenrauchen empfand er jedoch als schick und unentbehrlich. Wie ein Anfänger, ließ er sich beim Stehlen in einer Tabakfabrik erwischen.
Zwei Wochen Freiheitsverlust — das war die erste Eintragung in ein Strafregister, das unendlich lang werden sollte:

 

 

 

Straßnoff hatte seine extravagante Verbrecherlaufbahn angefangen (1).

1I. Straßnoff hat seine Memoiren unter dem Titel „Ich, der Hochstapler“ (Berlin 1926) geschrieben, die zwar amüsant und farbig sind, den Tatsachen aber wenig entsprechen. Wir halten uns hier an amtliches ungarisches Material, das Straßnoff von dem abenteuerlichen Nimbus entkleidet, den er sich erschaffen wollte.

 

 

Nun stiehlt er weiter:

  • goldene Uhren,
  • Börsen,
  • Ringe oder, wenn es eben nicht anders geht, auch
  • Billardbälle.

 

Sein Bruder ist Schauspieler, folglich hat er Verbindungen zur Theaterwelt. Er benutzt sie, um sich Gratis-Eintrittskarten zu verschaffen und sie zu verkaufen — in einer so theaterfreudigen Stadt, ein einträgliches Gewerbe.
Dafür bekommt er zwei Monate.

Als Straßnoff seine dritte Strafe erhält — dreieinhalb Jahre Zuchthaus — ist er erst 20jährig. Kaum freigelassen, versteht er es, sich ausgerechnet als Kassierer bei einer Zeitung anstellen zu lassen. In zehn Tagen verübt er dort dreizehn Betrügereien und Fälschungen und schädigt die Zeitung aufs empfindlichste. Es sind zehn tolle Tage.

 

 

Straßnoffs Taschen sind voll Geld,
und er kann endlich seine Träume verwirklichen.
Kaum ist sein Dienst beendet,
zieht er den Frack an und wird nobler Kavalier.

 

 

Er mietet sich einen Monatsfiaker — der später seinem Geld nachtrauern wird — , unter den Dirnen sucht er sich die schönsten aus, kauft ihnen elegante Toiletten und verbringt mit ihnen die Nächte in den besten Hotels. Ungarwein wird dort getrunken, der Zigeunerprimas spielt ihm leise seine Lieblingslieder ins Ohr. Straßnoff schließt die Augen, und sein Gesicht wird schwermütig, er scheint in der Musik zu versinken.

Dann klebt er dem Zigeuner einen Hundertkronenschein an die feuchte Stirn und befiehlt einen tollen Csardas. Wagemutig blitzen Straßnoffs Augen, seine Schultern zucken im Takt der Musik.

 

 

 

 

 

Ein soeben entlassener jüdischer Zuchthäusler?
Nein,
ein echter ungarischer Graf, der sein Leben genießt!

 

 

Nur zehn Tage spielt er diese Rolle. Dann erscheint die Polizei, Straßnoff wird verhaftet, in seinen Taschen findet man nur ein paar Heller — alles ist verjubelt. Er muß wieder ins Zuchthaus, auf drei Jahre. Aus diesen drei Jahren werden aber vier.

Mancher Dieb hat den Ehrgeiz, bei der Polizei einzubrechen — Straßnoff betätigt sich im Zuchthaus als Defraudant (Betrug/Unterschlagung).
Er ist intelligent, hat eine schöne Handschrift und wird zu Kanzleiarbeiten verwendet. Dabei fälscht er die Kassabücher. Er erschwindelt 20 Kronen und erhält eine Zusatzstrafe von einem Jahr.

 

 

Mit dieser vierten Strafe tritt in Straßnoffs Leben eine Wendung ein —
er wandelt sich endgültig zum Hochstapler und findet damit seinen eigentlichen „Beruf“.

 

 

Kaum aus dem Zuchthause entlassen, verschafft er sich durch Betrug eine Husaren-Offiziersuniform, bestellt mit Hilfe eines gefälschten Ausweises 1200 Stück Pferdehalfter — und verlangt vom Fabrikanten 70 Kronen „Provision„.
Der Fabrikant ist verdutzt — Offiziere, die auf Provision heraus sind, hat er noch nicht gesehen. Aber Geschäft ist Geschäft, und den schönen Auftrag will er sich nicht entgehen lassen . . . Am selben Tage pumpt der „Husarenoberleutnant Laszlo Inezedy“ einen Kellner um eine beträchtliche Summe an.
Ein Jahr und neun Monate Zuchthaus sind die Folge . . .

 

Straßnoff versucht sich in einer geistlichen Rolle: als „evangelischer Seelsorger“ beschwindelt er eine Reihe Antiquare. Zwei Jahre Zuchthaus.

  • Ungarn wird Straßnoff zu eng,
  • er macht Auslandsreisen,
  • beschwindelt Hotels,
  • spielt Karten in der Eisenbahn (und „gewinnt“ jedesmal),
  • betätigt sich nebenbei als Heiratsschwindler,
  • hinterläßt überall Schulden und macht sich aus dem Staube.

 

Sein Gesicht ist hager und weist viele Furchen auf, sein schwarzes Haar ist glatt gescheitelt, seine Nase ist scharf und hervorspringend, die Lippen schmal und blutleer, unter den buschigen Augenbrauen sitzen dunkelbraune listige Augen. Seine Hände sind gepflegt und schmal — die Hände eines Falschspielers und Taschendiebes — ,seine Haltung ist vornehm lässig, er trägt im Knopfloch das blaue Band des preußischen Kronenordens, mit Vorliebe nennt er sich „Kgl. Rat Ludwig Benyei de Erdöbenye“.

Den tollsten Streich leistet er sich als „russischer Militär-Attaché“ bei den Königsmanövern in Koszeg, wo er einer Unmenge von vertrauensseligen Lieferanten verschiedene Aufträge für das russische Heer, selbstverständlich gegen Provision, vergibt.

 

 

Als die Sache ruchbar wird, lacht ganz Europa.
Sind denn die Leute blind,
daß sie unter dem Frack oder der Uniform des Betrügers nicht den grauen Kittel des Zuchthäuslers sehen?

 

Nun — es ist nicht die Schuld der Umgebung,
sondern Straßnoffs „Verdienst“:
er ist ein hervorragender Schauspieler. In jede Rolle, die er spielt
— Geistlicher, Offizier, Lebemann, Beamter — ,
lebt er sich ein.
Jedes Wort, jede seiner Bewegungen, seine Kleidung, alles ist „echt“ .

 

 

Und vom Zuchthaus, in dem er beinahe anderthalb Jahrzehnte verbracht hat, merkt man ihm nichts an. Sein Benehmen ist untadelig, seine Sprachkenntnisse und sein Wissen sind staunenswert. Auch im Gefängnis hat Straßnoff immer eine Rolle gespielt, diejenige des reuigen Sünders. Da er außerdem intelligent und anstellig ist und lächelnd zu jedem Dienst immer bereit ist, hat er es verstanden, grobe Arbeit zu meiden, hat viel gelesen, sich weitergebildet. Nein, das Zuchthaus sieht man Straßnoff wahrlich nicht an.

  • In Hamburg erscheint er als Buchhändler,
  • später gibt er sich als Freund des amerikanischen Konsuls aus.
  • Mit einem gefälschten Brief des Konsuls macht er die Runde durch alle Hamburger Konsulate,
  • und überall borgt er sich je 200 Mark

 

Sieben Monate weilt Straßnoff in Amerika als „Photograph“ und fünf Monate in England. Mit neuen nützlichen Kenntnissen und Erfahrungen kommt er nach Ungarn zurück, wo er einen ganz großen Coup verwirklichen will. Diesmal sollen die ungarischen Kirchen- fürsten gebrandschatzt werden.

 

 

Er nimmt das Adressbuch von Budapest und sucht sich einen passenden, tonenden Namen aus.

 

 

  • Auf der Szene erscheint nun „Ministerialrat Geza Bertessy“,
  • ein hoher Beamter,
  • in der Mitte der Dreißiger,
  • gewandt,
  • liebenswürdig,
  • gut erzogen,
  • in kirchlichen Angelegenheiten wohl bewandert,
  • ein Vielgereister,
  • ein Gebildeter,
  • ein Weltmann.

 

Der Herr Ministerialrat besucht zunächst den Bischof von Nyitra. Dort stellt sich heraus, daß der tatsächliche Geza Bertessy ein Neffe des Bischofs ist. Nur für einen Augenblick verliert Straßnoff die Fassung. Indessen ist der Bischof taub, er ist 76 Jahre alt, und seine Augen sind nicht die allerbesten. Den „Neffen“ drischt er ans Herz und pumpt ihm ohne Bedenken 2000 Kronen mit Stolz darf Straßnoff auf den weiten Weg von dilettantisch gestohlenen Zigaretten, bis zum bischöflichen Darlehen zurücksehen. Einen Freund des Bischofs erleichtert er nebenbei um 800 Kronen. Das nächste Opfer soll der Bischof von Steinamanger sein. Auch hier wird der „Ministerialrat“ aufs herzlichste empfangen und darf sich in der besten Gesellschaft bewegen, Mittelpunkt der Aufmerksamkeit in den Salons des Provinzadels sein, was angenehm, aber wenig einträglich ist.

 

 

 

 

 

 

Nach vielfach erprobten Methoden bearbeitet Straßnoff den Bischof, zunächst aber ohne Erfolg. Der Bischof ist von bestrickender Höflichkeit, aber mit Bargeld will er nicht herausrücken. Aber auch mit ihm wird Straßnoff schließlich fertig. Er ersinnt eine ungemein komplizierte Geschichte, laut der ein bekannter Aristokrat beträchtliche Schulden gemacht habe, jetzt aber außerstande sei, sie zu begleichen. Einen Skandal, von dem auch der höchste örtliche Beamte, der Obergespan, berührt werden würde, müsse man jedoch unbedingt verhindern, und der Minister selbst hatte ihn, den Ministerialrat Bertessy, beauftragt, den Bischof zur Teilnahme an dieser diskreten Aktion zu bewegen. Ein fingiertes Telegramm des Ministers an den ,,Ministerialrat“ gibt den Ausschlag, und der Bischof wird um 6000 Kronen erleichtert.

 

 

Kurze Zeit darauf wird Straßnoff in Wien verhaftet, man findet bei ihm nur
270 Kronen —
seine Passionen sind genau so nobel und kostspielig, wie ehedem.

 

 

Jahrelang sitzt er im Gefängnis, mit Ungeduld erwartet er die Freiheit — um sich wieder seinem Hochstaplerberuf zu widmen.
Er reist durch

  • Italien,
  • besucht Venedig,
  • Abbazia,
  • zwischendurch kommt er nach Budapest zurück.

 

Die kleinen Gaunereien, die er dabei verübt, befriedigen ihn nicht, er möchte wieder einen großen Coup wagen: in Agram erscheint beim Erzbischof der „Ministerialrat Berger von Waldeneck“ und läßt sich als Vertreter der Regierung empfangen.

Durch Zufall wird er entlarvt und muß auf drei Jahre ins Zuchthaus von Lepoglada — „Schönblick“ — , ein ironisch klingender Name. Dort bleibt er acht Jahre, denn wieder verübt er dort einen Betrug — irgendeine Schiebung mit Möbeln, was ihm zusätzliche fünf Jahre einbringt.

Als er herauskommt, ist er ein alternder Mann, der Weltkrieg ist vorbei, die Menschen sind mißtrauisch und gerissen geworden. Straßnoff etabliert sich als Photograph — seitdem hat man nichts mehr von ihm gehört, nichts als seine „Memoiren“, in denen er sein Leben so schildert, wie er es gern hätte haben mögen . . .

 

Ignaz Straßnoff ist einer der erfolgreichsten Hochstapler unserer Zeit gewesen, gleichzeitig einer der typischsten.
In ihm zeigen sich mit größter Deutlichkeit die hervorragenden Merkmale des Hochstaplers:

  • der feste Wille,
  • nicht zu arbeiten,
  • gepaart mit schauspielerischer Begabung.

 

 

E. Wulffen (1) zählt zu den bemerkenswertesten Eigenschaften des Hochstaplers:

1 E. Wulffen, „Psychologie des Hochstaplers“, Berlin

 

  • Eitelkeit,
  • Genusssucht,
  • Fähigkeit zur Autosuggestion,
  • Lebhafte Phantasie,
  • Geistesgegenwart, die ihn auch in gefährlichen Situationen rettet,
  • grenzenlose Verlogenheit.

 

Mit folgenden Worten beschreibt er den Hochstapler:

 

„Da ist das täuschende, gefällige Mienenspiel, das offene, ehrliche Auge, die bestrickende Liebenswürdigkeit, die wohllautende Sprache, die gewandten Bewegungen, das ganze Auftreten mit seiner bestechenden, oft faszinierenden Sicherheit, die geschmackvolle Kleidung, zuweilen sogar Kostüm in Gestalt von Uniform, Diplomatenrock oder Priestergewand.“

 

Es ist nun leicht zu verstehen, warum unter den Hochstaplern sich so viele Juden befinden:

  • ihre geistige Wendigkeit,
  • Anpassungsfähigkeit,
  • ihre angeborene Kunst der Verstellung,
  • ihr Talent zur Nachahmung und Nachschaffung (daher die vielen jüdischen Schauspieler und Künstler!),
  • nicht zuletzt ihre Skrupellosigkeit,
  • Verlogenheit und
  • der Mangel an Rechtsgefühl, —
  • das alles sind Züge, die sie mit Hochstaplern gemeinsam haben.
  • Wenn der Jude heute als „Russe“,
  • morgen als „Pole“,
  • dann als „Schwede“,
  • als „Spanier“ und
  • als „Deutscher“ auftritt — so ist das politische Hochstapelei, die das ganze Judentum seit Jahrhunderten zu einer hohen Kunst des öffentlichen Betruges entwickelt hat.
  • Der Jude schauspielert
  • und betrügt grundsätzlich,
  • berufsmäßig,
  • in der Regel,
  • nicht als Ausnahme.
  • Das ist die wichtigste Waffe seines Daseins- und Machtkampfes.

 

 

Die verschiedenen Arten der Hochstapelei sind außerordentlich mannigfaltig — angefangen vom kleinen jüdischen Handelsreisenden, der sich für einen Bankdirektor ausgibt, um einen armseligen Hotelbetrug zu begehen, oder dem abgefeimten Heiratsschwindler, der es auf das Sparbuch seiner Braut abgesehen hat, bis zum internationalen Gauner, der leichtgläubigen Frauen Geld entlockt und sogar gerissene Geschäftsleute übertölpelt.

  • Als Geschäftsmann,
  • Gutsbesitzer,
  • Geistlicher,
  • Soldat,
  • reicher Privatmann,
  • Forschungsreisender,
  • Gelehrter,
  • Sportsmann,
  • ehrbarer Handwerker,
  • biederer Bauer,
  • Künstler,
  • Versicherungsagent,
  • Industrieller,
  • Ingenieur,
  • erscheint der jüdische Hochstapler ebenso geschickt und selbstverständlich wie er auf politischem Gebiet bald als
  • Demokrat,
  • bald als Sozialist,
  • bald als Konservativer und
  • bald als Liberaler auftritt.

 

 

 

 

 

 

 


Inhaltsverzeichniss

 

 

 

 

 

 

Quelle

Euer Rabe

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