Die Tibet-Expedition Ahnenerbe von SS-Mann Ernst Schäfer »» Teil 3 «« Kultur Tibets und Filmentstehung

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Heil Euch, Kameraden und Freunde der Wahrheit,

die Trimondis sind, wie schon im vorhergehenden Teil genannt,
ein Ehepaar, welches sehr lange Zeit mit dem Dalai Lama verbracht hat
und nach einer geraumen Zeit
die freundschaftliche Verbindung in eine Kampfarena verwandelte.

 

Die schlimmsten Anschuldigungen und böseste Anti-NS-Propaganda fahrend,
haben sie ein Buch veröffentlicht mit dem Titel
„Hitler, Buddha, Krishna“ ,
welches binnen kürzester Zeit den schlechtesten Rezessionen anheim fiel und dann ein finanzieller Misserfolg besonderes Ausmasses wurde.

 

Auch hier finden wir wieder solche Aussagen, aber diesmal sehr wenige.

 

Im Großen und Ganzen finden sich in diesem Teil Buchauszüge
von Heinrich Harrer und Ernst Schäfer.

 

Zum Wissen von Heinrich Harrer über den Buddhismus kann man nur sagen, das er sich nicht wirklich damit beschäftigt hat, sonst wären seine Aussagen nicht so fehlerhaft.

 

Der Buddha ist NICHT aus einem Lotus geboren, sondern seine Eltern waren König und Königin in Indien.

 

[…] Siddhartha Gautama lebte um 500 v. Christus in Nordindien; als sein Geburtsort gilt Lumbini. Sein Vater Suddhodana war Oberhaupt einer der regierenden Familien in der kleinen Adelsrepublik der Shakya im Norden von Indien im heutigen indisch-nepalischen Grenzgebiet.
[…] Seine Mutter hieß Maya und starb sieben Tage nach der Geburt des Kindes. Die Eltern nannten ihren Sohn Siddhattha (in Pali) bzw. Siddhartha (in Sanskrit), was „der sein Ziel erreicht hat“ bedeutet. Der Beiname Shakyamuni bezieht sich auf seine Herkunft und bedeutet „der Weise aus dem Geschlecht von Shakya“.
Quelle Wikipedia

 

Wen Heinrich Harrer wohl meinte, war  Guru Padmasambhava oder auch Guru Rinpoche genannt, der der Sage nach in Indien (heute Pakistan) in einem Lotus zur Welt kam.
Er wird auch im allgemeinen der 2. Buddha genannt.
Nur zur Richtigstellung sei es hier erwähnt.

 

Guru Rinpoche hat ein sehr hohes Ansehen in Tibet, denn er war es, der auf Einladung des tibetischen Königs Trison Detsen von Indien nach Tibet reiste
und den Buddhismus dort etablierte.

 

Ansonsten ist das Buch vom Ernst Schäfer in einer so wunderbaren Weise poetisch geschrieben,
dass man daraus wahrhaftig seine Liebe zu diesem Land erkennen kann.

 

Falls jemand von Euch Kameraden dieses Buch besitzt und einzuscannen vermag,
den würde ich bitte das PDF zur Verfügung zu stellen
damit ich es hier online verfügbar machen kann.

 

Laßt Euch entführen in eine Welt voller Magie.

Weiter gehts…..

 

 

 

Weltanschauung und Kultus der Tibeter

 

Das bekannteste, heiligste und am meisten verbreitete Symbol ist der Lotos, denn Buddha wurde aus ihm geboren. Aber auch andere Götter sind auf einer Lotosblüte thronend dargestellt. Die herrlichen Lotosblüten, so sagen die Gläubigen, bedeuten unbefleckte Reinheit. Ähnlich der christlichen Kirche gibt es auch im Buddhismus die Symbolik der Dreieinigkeit: Buddha, sein Wort und der Tempel (die Gemeinschaft Anm.)

Das Kreuz mit dem gebogenen Ende jedes Armes (Hakenkreuz oder Svastika), ein auf der ganzen Welt verbreitetes Symbol, ist für die Tibeter ein gutes Vorzeichen und bedeutet, daß alles im Fluß ist, kurz, das Leben selbst. Zu den wichtigsten Symbolen gehören auch noch »die sieben persönlichen Edelsteine« und »die fünf geistigen Qualitäten«. Sie stellen das geistige Gut der klugen Lamas dar. Einer der bedeutendsten Lamas war der große indische Reformer des Lamaismus, Atisha, der im Alter von sechzig Jahren um 1038 nach Christi Geburt nach Tibet kam. Er lebte einige Jahr in der Höhle von Tra Yerpa, die nur ei- nen halben Tagesritt von Lhasa entfernt lag und die ich mit meinen tibetischen Freunden oft besuchte. Sie war auch zu meiner Zeit noch religiöser Ort, denn hier an dieser historischen Stätte wurden heilige Mönche und Lamas verbrannt, oder ihre Leichen zerhackt und den Vögeln vorgeworfen. Tibeter  mögenvielleicht ungewöhnlich erscheinen, so sind sie doch die logische Folge der Lehre des Buddhismus. Sie zeigen eine ganze Anzahl Riten, die nur verständlich sind, wenn man den komplizierten Dämonenglauben berücksichtigt, der neben der reinen Lehre Buddhas lebendig ist. Es gibt vier Arten der Leichenvernichtung in Tibet. Die Armen werden einfach in den Fluß geworfen und dort von den Fischen gefressen. Bestattung gibt es nicht, lediglich, wenn man eine ansteckende Krankheit wie Blattern oder die Pest vermutet, werden die Toten in der Erde verscharrt.

 

 

Meistens werden die Leichen dann von den stets hungrigen Hunden und Wölfen ausgegraben und gefressen. In den waldreichen Gegenden des Himalaja, wo es viel Holz gibt, wird unter tagelang dauernden Zeremonien der Tote verbrannt, und seine Asche in alle Winde zerstreut. In Lhasa, wo es kaum Holz gab, hatte ich mehrfach Gelegenheit, die Totenriten kennenzulernen. Man hüllte die Leiche in weiße Tücher und trug sie an einen Platz außerhalb der Stadt, meist in der Nähe des zweitgrößten Klosters der Welt, Sera. Dieser Ort war durch die zahlreichen Geier, Krähen und Hunde schon von weitem zu erkennen. Dort zerhackten Leichenzerstückler, Domden, wie sie auf tibetisch heißen, mit einem Messer und schweren Steinen den Körper des Toten. Meist saßen zwei Lamas daneben und murmelten Gebete und schlugen dumpf auf einer Trommel. Zum Schluß wurden die Knochen der Leiche in Felsgruben wie in einem Mörser zerstampft, damit auch sie von den Hunden verzehrt werden konnten und vom Leichnam keine Spur zurückblieb. Am Fuße der Höhle von Tra Yerpa sieht man heute noch die ausgehöhlten Felsenmulden, die als natürliche Mörser dienten. Auch ein Pflock war in die Erde getrieben worden, an dem man die Leichen festband, da sonst die gierigen Geier die Toten fortgezerrt hätten. Groß ist die Liebe des Tibeters zu den Hunden, denn er war es ja, der die Verstorbenen auf seinen Weg ins Jenseits brachte und ihn durch das Auffressen vor dem Bösen beschützte. So kann man sagen daß der Hund bei ihnen eine reinigende, positive, ja vor dem Bösen bewahrende Aufgabe erfüllte. Diese Leichenzerstückelungen waren von tief religiösen Motiven getragene Riten.

 

Manchmal allerdings nahm man einzelne Knochen von heiligen Lamas, um daraus religiöse Gegenstände zu machen, denn der Knochenkult spielt in Tibet eine bedeutsame Rolle. Fast alle Mönche gewisser Sekten besaßen und bliesen die Oberschenkelknochentrompeten, die meistens mit Leder, oft mit Menschenhaut überzogen waren und in der Mitte mit einer gedrehten schwarzen Schnur oder Sil- berdraht umwunden waren. Eine weitere Schnur hing an einer kleinen Öse, und diese Streifen schlug man dann in die Richtung, in der man die bösen Geister und Dämonen vermutete. Auch zum Geisteraustreiben schlug man mit den Jakhaaren, die an der Trompete hingen, nach allen Richtungen. Das Instrument bestand jedoch nicht aus den Knochen eines Heiligen, sondern aus dem Schenkelknochen eines Übeltäters oder eines Menschen, der eines gewaltsamen Todes gestorben war. Manchmal hatte man diese Trompeten so gestaltet, daß man drei Augen, die Nase und den offenen Mund eines bösen Dämonen erkannte. Ebenfalls aus menschlichen Knochen, nämlich der Hirnschale, waren die Doppeltrommeln hergestellt, die sie täglich benutzten, um die Pausen zwischen den einzelnen Gottesdiensten anzuzeigen und die Aufmerksamkeit der Götter zu wecken. Auch sie waren mit Menschenhaut bezogen, denn Knochen und Haut des Menschen waren für die Tibeter wie ein Amulett. Neben diesen kleinen Trommeln für den täglichen Gebrauch gab es welche, die nicht aus Menschenknochen, aber mit Menschenhaut bezogen wraren, die riesengroßen religiösen Trommeln. Die einen wurden streng verschlossen im Tempel aufbewahrt und nur zur Anbetung von Buddha benutzt. Die anderen, ebenso groß, waren auf dem Rücken des Trommlers befestigt und wurden geschickt mit gebogenen Stöcken geschlagen.

Auch zwischen den Türkisen, Korallen und Holzperlen des tibetischen Rosenkranzes, der zum Beten, Rechnen und Weissagen gleichermaßen verwendet wird, befinden sich kleine gelbbraune Knochenringe. Rosenkränze, die Wahrsager und Orakelpriester für ihre schwarze Magie benützen, bestehen aus den Wirbeln einer Schlange. Knochen, besonders Schafschulterblätter mit »Om mani padme hum« beschrieben, sind beliebte Orakelgegenstände, die man wie Gebetsfahnen an Bäumen, Häusern und Brücken aufhängt, oder man erhitzt sie und entnimmt aus den Brandrissen den Orakelspruch.

 

 

Das Kostbarste, was ich je aus Menschenknochen gesehen habe, waren die kunstvoll geschnitzten Knochenschürzen der Schwarzhuttänzer in Lhasa. Diese wie Filigran gear- beiteten Schmucknetze, die über den ganzen Körper gehängt werden, wozu noch Stirn-, Arm- und Fußornamente kommen, waren von unermeßlichem Wert und wurden mit den Symbolen Donnerkeil, Glocke und Zauberdolch in der Hand und wertvollen Masken auf dem Kopf nur bei ganz hohen Festen getragen. In Riten und Kulthandlungen, mit denen Verkehr und Auseinandersetzungen mit der Geisterwelt symbolisiert oder unmittelbar dargestellt wurde, gebrauchte man waffenähnliche Geräte. Ich fand sie in der sogenannten Geister- und Folterkammer des ältesten Klosters in Tibet, in Samje, neben Säcken aus Leder, in die durch eine sakrale Handlung die Sünden der Pilger gebannt worden waren.“

Auszug aus: Heinrich Harrer, Geister und Dämonen“

 

Der Film Geheimnis Tibet

Die von Ernst Krause während der Expedition geschossenen Filmaufnahmen wurden schon kurz nach der Ankunft zu einem Dokumentarfilm zusammengeschnitten. Obgleich überwiegend Natur-und Tieraufnahmen enthalten waren, sorgten die Ausschnitte, die sich mit dem archaischen Brauchtum der Himalaya-Stämme befaßten für eine differenzierte Betrachtung der Naschwelt:

„Obgleich er ein anderes Land und eine andere Kultur darstellt, ist Geheimnis Tibet von demselben Geist durchdrungen, der damals das nazistischen Deutschland in Stimmung versetzte: Beschwörung des Krieges. Himmler, der den Tibet Film gerne erst nach einem gewonnen Krieg gezeigt hätte, zögert bis 1942, ihn für die Öffentlichkeit freizugeben. Dann aber sah er darin ein machtvolles Mittel, die Kriegsbegeisterung der Deutschen zu steigern und anzuheizen“, urteilten etwa Trimondis in ihrem kritischen Band „Hitler, Buddha, Krischna“.

In der Tat begleiteten „Richtlinien für die Propaganda“ die Aufführungen des Kunstwerkes, das die drei höchsten Auszeichnungen erhielt, die der NS-Staat für Filme zu vergeben hatte:
„staatspolitisch wertvoll, künstlerisch wertvoll und kulturell wertvoll“.
Die Premieren fanden in den „einzelnen Gauhauptstädten [….] in engster Verbindung mit den SS-Dienststellen“ statt. Schäfer selber war anwesend in Berlin, Hamburg, Dresden, Halle, Weimar, Frankfurt a. M., Düsseldorf, Köln, Heidelberg, Strassburg, Stuttgart, Augsburg Salzburg, Linz, Wien, Klagenfurt, Innsbruck.

In mehr als 400 Publikationsorganen wurde der Film durch Artikel, die nach dem damaligen propagandistischen Medienverständnis fast alle vorher verfaßt und dann an die Presseorgane verteilt worden waren, besprochen. Die meisten der Artikelüberschriften trugen einen enigmatischen (rätselhaften (Anm.)) Unterton. Zum Beispiel:

  • „Wir reiten in die verbotene Stadt des Dalai Lama“ –
  • „Im Schatten der Götterburg“ –
  • „Geheimnis Tibet entschleiert“-
  • „Mit der Kamera in der Burg der Götter“ –
  • „Laaloo –die Götter wollen es“-
  • „Die Burg eines Gottkönigs“ –
  • „Der Gottkönig empfängt uns“
  • „Funkelnder Kriegstanz der Götter“ –
  • „Im Banne der Dämonen“ –
  • „Blick ins Unbekannte“.

Mitten im Zweiten Krieg viel Deutschland in einen „Tibetrausch“. Erst wieder Ende der 90er Jahren gewinnen zwei Filme über den XIV. Dalai Lama (Kundun und Sieben Jahre Tibet) ein ähnlich breites Interesse.

De 14. Dalai Lama als Knabe noch, bekommt Unterricht von SS Mann Heinrich Harrer…..7 lange Jahre in Tibet

Der Film Geheimnis Tibet war sicherlich mehr als eine Kulturdokumentation, durchaus auch „ein Epos für die „ganzenKerle“,die in Himmlers „Schwarzen Orden“ ihren Dienst machten. Doch aus dieser Dokumentation eine Anstachelung der Kriegsbgeisterung heraus lesen zu wollen, geht am Kern des Film vorbei. Zu archaisch, zu fremd und vor allem wenig kompatibel für die westliche Welt erscheinem die hier aufgenommenen Bräuche. Zu distanziert erfolgt die Darstellung, als daß man dem Glauben verfallen könnte, es schwänge auch nur ansatzweise so etwas wie stille Begeisterung für derartige Praktiken bei den Beobachrtern mit. Was sicherlich Kern der Propaganda war, vielmehr der Pioniergeist der jungen Forscher, die als erste die verbotene Stadt Lhasa betraten:

„Aus dem Pioniergeist und dem Tatendrang der jungen Ordensgemeinschaft der SS heraus war diese Expedition geplant worden und von einer Handvoll von Männern mit wenig Aufwand und nur mit den notwendigsten Mitteln in die Wirklichkeit umgesetzt worden.“ – schrieb entsprechend die Zeitschrift „Der Freiheitskampf „.

Schäfer und seine Forscherkollegen wurden als „Typen“ dargestellt, an denen sich jeder „normale“ SS- Mann und Hitlerjunge orientieren konnte:

  • Abenteuerlustig,
  • draufgängerisch,
  • ehrgeizig
  • und diszipliniert.

Dass sie diese Eigenschaften mit wissenschaftlichen Qualifikationen verknüpften, war kein Widerspruch, sondern geradezu ein weiteres Charakteristikum der SS-Typologie für die höheren Ränge.

 


Tierwelt & Natur in Tibet

Von Kilometer zu Kilometer lichtet sich der Wald, der Gürtel der Buschrhododendren beginnt, und die kahlen Hochalpen mit ihren karstigen Formen rücken näher und näher heran. Der erste Kolkrabe, Tibets Wappenvogel, begrüßt uns mit tiefer, klangvoller Stimme und zwei riesenhafte Himalajageier schweben, silbernen Kreuzen vergleichbar, mit weitklafternden Schwingen über unseren Häupten. Ein letzter Moränenwall wird in freudigem Ansturm genommen, und wir stehen am Ufer eines einsamen Sees.

Mit diesem Wechsel von Landschaft und Vegetation tut sich wieder eine völlig veränderte Welt vor unseren erstaunten Blicken auf. Tief, unergründlich, kristallklar liegt das Wasser. An seinen Ufern türmen sich gewaltige Klippen und Geröllblockaden inmitten einer hochalpinen Landschaft. Weiße Wolken ziehen leise über schimmernde Gipfelpyramiden dahin. Das würzig-herbe Aroma der längst vergilbten Alpenmatten und der dicht verfilzten Rhododendronbüsche, das blanke Eis am Wegesrand, die grasenden Yaks auf den vertrockneten Weiden, die gnomenhaften Barte der im Winde wehenden Hängeflechten an den letzten sturmzerzausten Wetterfichten und die wie Schleppen wirkenden Moosbehänge auf Stein und Fels schaffen eine Atmosphäre von Abgeschlossenheit und Einsamkeit. Schwermütig klingt von irgendwoher der melodische Doppelpfiff des Glanzfasans, der hier oben zwischen wirren Felsenabstürzen und den höchstgelegenen Alpenrosendickungen ein stilles Dasein führt und sein leuchtendes Prachtgefieder vor den scharfen Fängen des Adlers verbirgt.

Über Felsen und Geröll geht‘s am Ufer entlang. Das Wasser plätschert ganz leise und drüben, auf der anderen Seite des Sees, hängen die untersten Äste des Alpenrosen- teppichs tiefdunkel und girlandenhaft bis zur Wasserfläche herab. Dann öffnet sich das Hochtal muldenförmig und steigt in leichter Terrassierung bis zum kleinen Rasthaus an.

Im Osten aber liegen das tief gefurchte Tschumbital und die riesenhaften Berge Bhutans, über denen weiße Wolkenbänder in ruhigem Gleichmaß den Hochsteppen entgegenziehen.

Im Norden wachsen die Berge höher und höher, bis sie von der strahlenden Pracht des majestätischen, 6900 Meter hohen Chomolhari feierlich gekrönt werden. Er ist der Eckpfeiler des Götterlandes, ein unvorstellbar schöner Berg. Mit ungeheurer „Wucht emporgerissen, schießt seine Gipfelpyramide weiß und makellos in das azurne Blau. Nur eine weiße Cirrusfahne weht ihm wie ein ‚ königlicher Schleier ums kristallene Haupt. Es ist die schützende Tarnkappe, die die heilige Wachtgöttin des tibetischen Landes nur selten von sich weist.

Kahle Bergeswüsten, tiefgefurchte Täler und schneegekrönte Zinnen, hundertfach von wilden Schluchten durchbrochen und in Einzelsysteme zerrissen, weisen gen Norden. In der Unendlichkeit der Hochsteppen erst laufen sie aus. Dort, hinter dem Chomolhari, in fernsten Fernen, in den blauen Räumen der Unendlichkeit, in der schimmernden Klarheit des gewaltigsten Gebirgslandes der Erde, liegt unser Ziel, liegt Lhasa, die Stadt der Götter, noch fünfzehn bis zwanzig Tagesritte entfernt.

Das „Dach der Erde“,
meine nie vergehende Sehnsucht, von dem wuchtigsten aller Felsfundamente getragen und von der reinsten aller Sonnen überstrahlt, wird nun bald wieder mein sein.

Auch die überaus artenreiche, aus indo-orientalischen, endemisch-himalajanischen, westchinesischen und paläoarktisdien Elementen sich zusammensetzende Tierwelt des sikkimesischen Himalajas ist in hervorragender Weise geeignet, die unerhörten Gegensätze aufzuzeigen, die in diesem kleinen Lande vereinigt sind.

  • Weit im Süden lauert der gewaltige Tiger in undurchdringlichen, lianen-verwobenen Urwäldern auf das langborstige Wildschwein oder den stolzen Sambarhirsch.
  • In den mittleren Dschungellagen pirschen Nebelparder und Marmelkatze auf Dschungelfasan und brandrot leuchtendes Satyrhuhn; durch die düsteren Bergwälder gnistern Kragenbär und Sawau;
  • in den zentralen Gebirgsstöcken schleichen Rotwolf und seidenglänzender Schneeleopard auf Moschushirsch und Blauschaf,
  • und ganz droben über der Fünftausendmetergrenze in den kahlen Mondhügeln jagen die großen tibetischen Grauhunde das königliche Riesenschaf oder den stolzen rotweiß leuchtenden Kiang.
  • Inmitten des unzugänglichsten Hochgebirges aber, wo der kühne Steinadler über grausigen Spründen auf den edelsteinfunkelnden Königsfasan jagt, harrt noch ein großes Säugetier der Entdeckung: Der Migü oder Tibetischer Schneemensch.

Die Eingeborenen haben eine unendliche Scheu, über diese Riesen Näheres zu erzählen. Sie behaupten nur daß noch nie jemand lebend von einer Begegnung mit den Riesen zurückgekehrt sei, und wenn sie in weißer Begleitung auf Spuren treffen, die von diesen Riesenwesen stammen sollen, machen sie sofort kehrt. Wieder erreicht uns die Nachricht, daß die Spuren eines dieser Riesenwesen gesichtet worden seien. Die Eingeborenen haben in Panik das Dorf verlassen. Die einzelnen Fußabdrücke des Fabelwesens sind so weit voneinander entfernt, daß sie nicht von einem Menschen stammen können. Die enorme Größe der Abdrücke erklärt sich aber wahrscheinlich daher, daß sie im Morgengrauen bei aufsteigender Sonne und im weichen Schnee hervorgerufen werden, und daß die über Mittag einsetzende Schneeschmelze ihren Umfang stark vergrößert. Bei einsetzendem Nachtfrost erstarren die Fußspuren dann in der späteren Form und gewinnen so das Aussehen, als wenn sie von riesenhaften menschlichen Wesen herrührten.“

Die Spurenbilder des Migü, die vor einiger Zeit in der „London Illustrated News“ und in der Wochenausgabe der „Times“ veröffentlicht wurden, lassen meiner Ansicht nach keinen Zweifel darüber aufkommen, daß der Urheber der seltsamen Schneefährten kein anderer ist als der im Himalaja und im hochtibetischen Steppenlande weit verbreitete Tibetbär. Auf früheren Reisen konnte ich in Osttibet feststellen, daß der außerordentlich langhaarige tibetische Braunbär auch dort von einem Kranz von Märchen und Fabeln umdichtet ist, die sich bis auf geringe Einzelheiten mit den abenteuerlichen Berichten der englischen Bergsteiger decken.

Aus: Ernst Schäfer, „Über den Himalaya ins Land der Götter“ 

 

 

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