Heil Euch Kameraden und Freunde der Wahrheit,
der 4. Teil der Jonastal Serie ist angebrochen
und es warten wieder spannende Informationen auf Euch.
Bei all den Informationen darf man nicht vergessen, in welch angespannter Lage das Deutsche Reich seit der Kriegserklärung der Feinde war,
um die Sicherheit und Verteidigung des Deutschen Volkes,
seiner Geschichte, der Tradition und klaren Strukturen des arischen Geistesguts zu erhalten.
Ganz besonders in den letzten Monaten des Kriegs war ALLES auf Sicherung von Beständen ausgelegt.
Die Fermeldestellen des DR waren,
so wie sie auch heute noch bei der Bundeswehr sind,
ein primärer Bestandteil von Planung und Nachrichtenübermittlung zwischen den Fronten, ebenso wie im Reich,
zur Koordinierung von Truppenführung und Einsatzkommandos.
Es ist schon sehr erstaunlich, mit welcher Geschwindigkeit gearbeitet wurde und die Gefangenen der Arbeitslager eine unterirdische Festung erbauten.
Wer einmal eine Fernschreibstelle des Bundeswehr-Nachrichtendienstes besucht hat der weiß,
dass dort ein reges Treiben
samt höllischen Geratter der Fernschreiber vorherrscht.
Das Lesen codierter Nachrichten mittels Lochstreifen gehört zu einem der Fähigkeiten der Mitarbeiter dieses Stabes.
Lesen wir also weiter……
Wie streng auf die Geheimhaltung dieser Objekte geachtet wurde, bestätigt Herr Hans Röder aus Erfurt:
„Ich war bei der Firma Wülfinghoff, Heizungs- und Rohrleitungsbau, in Erfurt als Monteur beschäftigt. Während des Krieges mußte ich Heizungsanlagen auf dem Flugplatz Bindersleben und dann auch eine Ölheizung in Ohrdruf installieren.
Bei dem Objekt in Ohrdruf handelte es sich um zwei unterirdische Anlagen, etwa so groß wie das Postscheckamt in Erfurt. Die unterirdischen Anlagen hatten drei Stockwerke.
Bauherr war die Oberpostdirektion Berlin.
Die Eingänge zu den unterirdischen Anlagen waren als Wochenendhäuser getarnt. In den Anlagen gab es große Säle, die als Schlaf- und Arbeitsräume genutzt wurden.
Wenn man in eine der Anlagen hineinkam, stand man auf jedem Treppenabsatz einem SS-Posten gegenüber, der den Ausweis genau kontrollierte.
Wollten wir in die zweite Anlage, brauchten wir wieder einen anderen Ausweis. Im untersten Stockwerk gab es Rohrkanäle, die beide Anlagen miteinander verbanden. Ich erinnere mich noch eines Erlebnisses, das zeigt, wie streng die Bewachung durch die SS war.
Eines Tages kam eine Delegation von der Oberpostdirektion Berlin, die die Anlagen inspizierte. Sie wollte auch prüfen, wie die Wachbestimmungen eingehalten wurden.
Zu diesem Zweck hatte man einige Ausweise der dort beschäftigten Arbeiter vertauscht.
Als die nun den SS-Posten passierten und ihre Ausweise vorwiesen, meinte der, es sei alles in Ordnung und ließ sie durch.
Der Posten war seitdem dort nie wieder zu sehen…“
In der obersten Wehrmachtsführung gab es ausgesprochene Fetischisten der Nachrichtentechnik. Sie galt von Anfang an als die eigentliche „Wunderwaffe“.
Und das nicht zu Unrecht. Deutschlands Niederlage im Ersten Weltkrieg glaubte man auf
mangelhafte Nachrichtenverbindungen zurückführen zu können. Das hatte einiges für
sich, ging doch die Schlacht an der Marne verloren, weil die Verbindung mit den auf
Paris vorrückenden Truppen abgerissen war.
So hatte die deutsche Wehrmachtsführung seit Mitte der dreißiger Jahre
die Nachrichtentechnik in den Rang einer kriegsentscheidenden Waffe erhoben.
Besonders wichtig war sie natürlich für die
Führungsstäbe von Wehrmacht und Heer.
Hier war die „Wunderwaffe“ schon lange vor Kriegsausbruch installiert, was nicht nur vermuten läßt, daß dem Raum Ohrdruf/Arnstadt von vornherein strategische Bedeutung beigemessen wurde.
Vorbereitungen:
Welche Gegend war also besser prädestiniert, Zentrum des Verteidigungsstands des Deutschen Reichs zu werden? Doch wollen wir es bei dem Begriff „Führerhauptquartier“ belassen. Das ist schon deshalb berechtigt, weil sich der Führer im Dezember 1941 – nach der Ablösung des Generalfeldmarschalls von Brauchitsch – selbst zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannte (Oberbefehlshaber der Wehrmacht war Hitler ohnehin). Die Gegend um Ohrdruf bot alles, was eine Festung verlangte. Der dortige Truppenübungsplatz befand sich auf einem Kalksteinberg. Und wenn man in dessen Hang Stollen vortrieb, war auch die Luftsicherheit gegeben. Der brüchige, weiche Kalkstein war verhältnismäßig gut bearbeitbar; die Lage des Jonastals bot ideale Verteidigungsmöglichkeiten.
Mitte Oktober 1944 verkündete der Kommandant des Truppenübungsplatzes Ohrdruf, General von Gockel, seinem Offiziersstab, die Wehrmacht habe auf höchsten Befehl den Platz sofort zu räumen. Die Kompanien würden bis auf kleine Truppenteile Richtung Osten in Marsch gesetzt. In den nächsten Wochen würden hier Einheiten der SS Quartier beziehen. Das alles sei jedoch streng vertraulich zu behandeln. Wie es zur Räumung des Truppenübungsplatzes von der Wehrmacht kam, berichtete
Herr Siegfried Maron aus Luisenthal:
„Das Volksartilleriekorps 402 (Keulenkorps) kam nach kurzer, oberflächlicher Ausbildung im Raum Küstrin etwa Ende September nach Ohrdruf auf den Truppenübungsplatz und bezog zur weiteren Ausbildung für die Front die dortigen
Kasernen. Die Abteilung, der ich als Obergefreiter zugeteilt war, ich erinnere mich nicht mehr genau, ob es sich um die zweite oder dritte Abteilung handelte, unterstand dem Kommando eines Oberstleutnants. Wenn ich mich recht erinnere, hieß er Falk und stammte aus Gießen. Ende Oktober, ich befand mich gerade auf einer Dienstreise zur Materialbeschaffung, mußten auf Weisung der SS alle anderen Wehrmachtsangehörigen
den Truppenübungsplatz verlassen, um für die Unterbringung von KZ- Häftlingen Raum zu schaffen. Das geschah innerhalb von wenigen Stunden. Schon Tage zuvor war mir aufgefallen, daß sogenannte Vorkommandos von Häftlingen wahrscheinlich nachts eingetroffen waren, die gleich darangehen mußten, Löcher in den Boden um die Gebäude des Truppenübungsplatzes zu stemmen. Andere schleppten Derbstangen herbei, die als Pfähle in den Boden gerammt wurden. Wieder andere brachten den Stacheldraht für den Doppelzaun an. Die einzelnen Abteilungen des Volksartilleriekorps wurden auf die Dörfer um Ohrdruf verteilt und bezogen Privatquartiere. Der Hauptteil rückte an die Front ab.
Als ich in jenen Tagen von der Dienstreise zurückkam, fand ich das Nachkommando meiner Abteilung in Stutzhaus, jetzt Luisenthal. Ein junger, etwa zweiundzwanzigjähriger Leutnant führte das Kommando. Er stammte aus Polen, wo seine Eltern zwei große Güter besessen hatten, die sie nun im großen Treck flüchtend verlassen mußten, um ins innerdeutsche Gebiet zu kommen. Unser Nachkommando hatte die Aufgabe, für die Fronttruppe die noch fehlenden Geräte und Fahrzeuge zu beschaffen, zu verladen und mit einem Sondertransport
nachzubringen…
Der Führungsstab S III stand in direkter Verbindung mit dem Baustab der SS in Friedrichsanfang. Bei der Überbringung einer Nachricht an den Führungsstab sah ich etwa zwanzig SS-Offiziere geschäftig die Korridore entlangeilen“.
Die Räumung des Truppenübungsplatzes von der Wehrmacht fiel in Ohrdruf und den umliegenden Orten nicht weiter auf. An Truppenverschiebungen war man gewohnt. Hin und wieder sahen die wenigen, die noch nicht an der Front waren, den General, aber sonst ging alles seinen „geregelten“ Gang.„Eines Tages kam eine Expertengruppe der SS zu mir und verlangte ein geologisches Gutachten über die Beschaffenheit der Kalksteinfelsen im Jonastal. Die Herren begründeten ihr Interesse für die Felsen damit, daß sie sagten, hier solle ein Hauptquartier für den Führer gebaut werden. Wenn das so ist, entgegnete ich, dann kann ich Ihnen einen anderen Tip geben. Ganz in der Nähe von Ohrdruf befindet sich ein Manganerzbergwerk, das über sehr ausgedehnte Gänge verfügt. Die Herren gaben zu verstehen, daß sie darüber informiert seien, aber so etwas für den Führer nicht in Frage käme. Ich nahm sie deshalb mit ins Heimatmuseum und zeigte ihnen die
geologische Übersichtskarte. Für die Erarbeitung des geologischen Gutachtens verwies ich sie an einen Freund von mir, Geheimrat Zimmermann in Berlin, der bei der
Geologischen Landesanstalt tätig war und unser Gelände durch häufige Exkursionen mit mir bestens kannte.Er muß es dann wohl auch gewesen sein, der das Gutachten
erarbeitete …“. Studienrat Bötcher erinnerte sich noch an eine andere Episode:
„Als das unterirdische Nachrichtenamt geschaffen wurde, da hat man mich auch um meinen Rat befragt. Das vor allem, als hier der Tiefbrunnen für das „Amt 10“ in Angriff genommen
wurde. Ich sagte damals, hier stoßen sie nicht auf Wasser. Aber die Leute ließen sich nicht beirren und meinten, sie müßten unbedingt Wasser finden, und wenn es noch so tief wäre. Die Grube, die zu dieser Zeit schon vorhanden war, hatte etwa die Ausmaße zwanzig mal sechzehn Meter. Für mich war diese Stelle sehr interessant, weil hier eine Menge Versteinerungen gefunden wurden. Ja, ich glaube, man hat die Bohrung auf
zweihundert Meter niederbringen müssen, um überhaupt auf Wasser zu stoßen. Aber wissen wir wirklich, welche Bewandtnis es mit diesem Tiefbrunnen hatte?Es war an einem schönen, wolkenlosen Sommertag. Die Leute, die die Sache hier leiteten, wollten sich über einen Spaß halbtot lachen, den sie sich mit dem Landrat erlaubt hatten und den ich selber miterlebte. Mein Freund, er war Adjutant des Generals
von Göckel und auch geologisch interessiert, sorgte immer dafür, daß ich den Platz betreten durfte. Nun, an diesem bewußten Tag, fuhr der Landrat mit seinem Wagen über
den Platz.Plötzlich lief der Motor nicht mehr. In voller Fahrt setzte er aus. Wie ich hörte, geschah das durch ein elektromagnetisches Feld, das von einer unterirdischen Anlage erzeugt worden war. Das könnte man auch bei Panzern so machen, habe ich dann noch gehört.
Wissen Sie denn, warum während des gesamten Zweiten Weltkriegs keine Bombe auf den Truppenübungsplatz gefallen ist, obgleich die Amerikaner und Engländer durch ihre Spione ganz genau wußten, daß hier schließlich auch SS lag?Eben deshalb, weil sie um diese Anlagen wußten. Lediglich auf Ohrdruf wurde ein Angriff geflogen, bei dem dann viele Ohrdrufer umgekommen sind“.
Von solcherlei Experimenten auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf, feindliche Flugzeuge durch die Lahmlegung ihrer elektrischen Anlagen zum Absturz zu bringen, ist in Ohrdruf und den umliegenden Ortschaften noch heute die Rede.
Ende Oktober 1944 begannen im Jonastal bei Arnstadt emsige Arbeiten. Die Straße, die bisher Arnstadt mit Oberhof verbunden hatte, wurde über Nacht gesperrt. In die Kasernen von Ohrdruf zog SS ein. Eine Besprechung jagte die andere. Firmen, die bisher weiter östlich tätig gewesen waren, mußten ihre Arbeit einstellen und wurden dienstverpflichtet, sich in Ohrdruf zu melden.
Nur ein Führerhauptquartier?
Das Objekt „Olga“ sollte bis zum 20. April 1945, dem 56. Geburtstag des Führers,
fertiggestellt werden. Fünfundzwanzig Hauptstollen mit zahlreichen Querverbindungen sollten zu diesem Termin übergeben werden. Aber war das wirklich alles, was das Vorhaben SIII umfaßte?
Dieses Bauvorhaben lief unter der Geheimbezeichnung S III. Es wurde in größter Eile vorbereitet, obwohl alle zuständigen Stellen wußten, daß so ein Vorhaben längere Zeit in Anspruch nehmen würde. SS-Standartenführer Maurer wollte jedoch beweisen,
daß dieses Bauvorhaben in kürzerer Zeit durchzuführen wäre. In dieser
schriftlich niedergelegten und beeidigten Aussage von Schwartz findet sich zugleich die
Bemerkung „..Ich habe auch gelegentlich bei einer Besprechung erfahren, daß neben
dem Führerhauptquartier auch Startbahnen für V-Waffen in Ohrdruf errichtet werden
sollten“. Kaum ein Zweifel dürfte daran bestehen, daß Thüringen für eine Art Exil der
Reichsregierung vorgesehen war, im grünen Herzen Deutschlands.
Alle in den Bereich des künftigen Führerhauptquartiers einbezogenen Ortschaften erhielten Decknamen.
- Für Arnstadt galt „Alma“,
- für Ohrdruf „Olga“ (wie für das Hauptquartier),
- für Ilmenau „Ilse“,
- für Weimar „Werner“,
- für Gotha „Günther“,
- für Tabarz „Habichtshof“,
- für Tambach-Dietharz „Silvia“,
- für Ruhla „Rudi“
usw.
Die Herren beziehen Quartier
Nicht nur das Oberkommando des Heeres zieht nach Thüringen. Quartiere für Generalfeldmarschall Kesselring und Würdenträger der Reichsregierung. Stellplätze für Hitlers und Görings Sonderzüge. Der Salonwagen von Compiegne.
Merkwürdig erscheint uns heute, weshalb die maßgeblichen Stellen in der obersten Heeresleitung und in der Reichsregierung erst im Februar 1945 das Objekt „Olga“ zur Sprache brachten. So wird in einem von Generaloberst Heinz Guderian unterzeichneten Schreiben des Generalstabs des Heeres auf den Befehl Nr. 71/45 vom 12.2.1945 Bezug genommen, der die Verlegung des OKH in den Raum „Olga“ anordnete.
In dem mit dem 26.2.1945 datierten Schreiben heißt es:
„In Fortsetzung der Maßnahmen o. a. Befehls wird Masse Staffel A in den Raum „Olga“ am 27.2.45 beginnend verlegt … Mit der Durchführung der Verlegung und Unterbringung im neuen Raum wird Kdt Hau OKH beauftragt. Unterkünfte sind noch nicht ausgebaut … Fehlen von Luftschutz im neuen Raum erfordert als erste Maßnahme Selbsthilfe durch Bau von Splittergräben und strengste Luftschutzdisziplin. Vorbereitungen für Mot-Marsch für Gesamt HQu OKH durch Gen. Insp. d. Pz. Tr. (Generalinspekteur der Panzertruppen – d.V.) laufen aus …
Gen Qu regelt Betriebsstoffversorgung für Verlegung und Durchführung der Entladeaufgaben im Raum „Olga“ …
Strengste Geheimhaltung und Durchführung der erforderlichen Abwehrmaßnahmen ist sicherzustellen. Weitere Befehle dieser Art, die jeweils Präzisierungen hinsichtlich Mannschaftsstärke, Transportmittel, Zeit der Evakuierung und Zwischenunterkünfte enthielten, folgten noch bis zum 26. März.
Erst am 9. März 1945 ergeht eine von General Wilhelm Burgdorf, Chefadjutant der Wehrmacht beim Führer ad interim, unterzeichnete Information an alle Dienststellen.
Darin heißt es:
„Auf Befehl des Führers hat Reichsführer-SS im Raume Ohrdruf den Ausbau einer neuen Unterkunft FHQu übernommen. Mit der Durchführung ist SS-Gruppenführer Kammler beauftragt worden. Auf Grund der gemäß Führerentscheid vorzubereitenden und teilweise durchzuführenden Verlegung des FHQu’s und anderer Dienststellen in diesen Raum ist eine Neuregelung der örtlichen Leitung und Lenkung von baulichen und unterkunftsmäßigen Fragen erforderlich.
Im Einvernehmen mit SS-Gruppenführer Kammler wird für alle auftretenden Bau- und Unterkunftsfragen sowie für Sonderzugabstellungen als dessen Vertreter der dem Chefadjutanten der Wehrmacht beim Führer unterstehende Oberst Streve, Kommandant Führerhauptquartier bestimmt.
Die zuständigen örtlichen Dienststellen im Raume Ohrdruf:
a) Arbeitsstab Oberst Streve (Major Budnick)
b) Bauleitung SS-Gruppenführer Kammler (Hptstuf. Grosch)
haben Weisung, an sie herantretende Anforderungen nur nach Genehmigung durch Oberst Streve durchzuführen.“
Ende Januar hatten die Sowjets in der Nähe von Wriezen die Oder überschritten und stießen unter verlustreichen Kämpfen auf beiden Seiten der Front weiter auf Berlin vor.
Im Westen war es den Amerikanern am 7. März gelungen, nach der Überquerung des Rheins bei Remagen einen Brückenkopf zu bilden, der günstige Möglichkeiten für das weitere rasche Eindringen in das Restreich eröffnete.
Schon lange vor dem 9. März hatten sich Reichsstellen, (darunter auch Teile der Reichskanzlei) um die Evakuierung in den Raum Thüringen beworben.
Am 31. Januar 1945 schlug der Reichsminister der Finanzen, Ernst-Anton Kroigk, vor, die Reichsregierung sowie die Gold- und Devisenbestände der Reichsbank nach Thüringen zu verlagern. Eine Evakuierung der Reichsregierung lehnte Hitler ab, nicht jedoch die der Reichsbankschätze.
Vom 12. Februar bis zum 13. März 1945 gingen vierundzwanzig Eisenbahnwaggons mit diesen Schätzen nach Merkers im (damaligen) Kreis Eisenach,
wo die kostbare Fracht in die Kalischächte Kaiseroda II/III eingelagert wurde.
Die Operation wie auch das Geheimdepot erhielten den Code „Walroß“.
Unmittelbar nach dieser Aktion brachten – einer Weisung der Reichskanzlei folgend –
auch die Berliner Staatlichen Museen ihre wertvollsten Schätze in den Kalischächten von Merkers unter.
Der für den Bau von „Olga“ vom Führer verantwortlich gemachte SS-Chef Heinrich Himmler hatte bereits Ende Oktober 1944 Vorkehrungen für Verlagerungen treffen lassen. So heißt es in einem mit dem 28. Oktober datierten Bericht des für Wirtschafts- und Haushaltsfragen zuständigen Amtes II des Reichssicherheitshauptamtes:
„In Ransbach … werden 5000 Quadratmeter für das Reichssicherheitshauptamt für Lagerung von Akten, Kunstgegenständen, Gemälden usw. hergerichtet.
Der Vertreter des Reichssicherheitshauptamtes, SS-Sturmbannführer Knoll, war über das Ergebnis der kürzlichen gemeinsamen Besichtigung in Ransbach sehr befriedigt“.
Der Kalischacht Ransbach (Hessen) lag nur wenige Kilometer von dem späteren Reichsbankdepot in Merkers entfernt.
Der Evakuierungsbefehl für Teile der Wehrmacht rührte offenbar daher, die Region um Arnstadt/Ohrdruf zu einem geheimen Verteidigungszentrum auszubauen.
Im weiteren Sinne gehörte dazu auch der Raum Nordhausen, wo Himmler im Februar 1945 ein mehrere hundert Quadratkilometer großes Terrain für die SS-Führung abgrenzen ließ.
Überhaupt schien Thüringen im Endstadium des Dritten Reiches als einzig funktionsfähiges Areal verblieben zu sein.
So schreibt Ralph Ingersoll in seinem 1946 erschienenen Buch „Top secret“:
„Nachdem Bradley (Oberkommandierender des Zwölften US-Armeekorps – d.V.) den Rhein überquert hatte, wählte er den Thüringer Wald in Mitteldeutschland anstelle Berlins als Endziel und schickte dann Patton (Chef der Dritten US-Armee – d.V.) weiter nach Süden gen Österreich.
Was von Deutschlands Industrie verblieb, war über den Thüringer Wald verstreut“. Aus einem „Auflockerungs“-Befehl des Chefs der Führungsgruppe im Generalstab des Heeres, General der Infanterie Hans Krebs, vom 29. März 1945 erfahren wir, daß das Oberkommando des Heeres in der Gegend um das Jonastal bereits weitgehend Quartier bezogen hatte –
- Einheiten des Generals der Infanterie, des
- Chefs des Heeresnachrichtenwesens, des
- Generals der Nachrichtenaufklärung, des
- Generals der Eisenbahntruppen, des
- Generals der Pioniere und des Festungsbaus, des
- Kommandeurs des Kartierungs- und Vermessungswesens, des Nationalsozialistischen Führungsoffiziers beim Generalstab des Heeres, des
- Fliegerverbindungsgeschwaders 2, des Festungs- Nachrichtenregimen Ls 601,
- die Organisationsabteilung des OKH, der
- Generalquartiermeister,
- der Generalinspekteur der Panzertruppen usw.
Die Truppen mußten sich vorerst noch mit erkundeten Ausweichquartieren begnügen.„Die von den Abteilungen beauftragten Quartiermacher erfragen und empfangen ihre diesbezüglichen Anweisungen vom Sonderstab Z (Zentralamt des Heeres – d.V) – Lager „Olga“. Jede wilde Quartiermacherei, die nur zu unnötigen Reibungen führt, muß vermieden werden“., heißt es noch in einer Anweisung vom 26. März 1945.
Als Ausweichquartiere dienten neben Kasernen, Ferienheimen, Kurhäusern, Hotels, Schlössern und Gasthöfen nur in begrenztem Maße Privatunterkünfte. Viele dieser Unterkünfte waren jedoch schon anderweitig belegt, unter anderem auch von Teilen der Reichskanzlei.
- Seit dem 25. Januar 1945 war jeder Zuzug in den Kreis Gotha gesperrt.
- Unter dem Angabe, das Verteidigungszentrum in Thüringen verstärken zu wollen, richteten sich auch Leute wie der Reichsbauernführer Richard W. Darre in Stadtilm,
- Goebbels Stellvertreter Hans Fritzsche in Luisenthal,
- der Staatssekretär im Reichsfinanzministerium Fritz Reinhardt in Ilmenau,
- Reichsdentistenführer Blumenstein in Geschwenda ein.
- Anfang März 1945 bezog auch Generalfeldmarschall Albert Kesselring, nach der Ablösung von Rundstedts zum Oberbefehlshaber West ernannt, zunächst in Crawinkel
- und bald darauf im standesgemäßen Schloß Reinhardsbrunn Quartier;
- sein Stabszug, neben dem Bahnhof Crawinkel abgestellt, wurde von amerikanischen Bombern am 6. Februar 1945 angegriffen.
- Kesselring hat dann Ende März sein Hauptquartier in den Harz verlegt. Der Angriff auf seinen Stabszug kostete siebzig Ohrdrufer Bürger das Leben.
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